thinkstockphotos.de
Meditation im Sport – Mental Coach Klaus Schönstedt im Interview
Ohne Zweifel ist mentales Training ein großes Thema im Sport. Die buddhistische Meditation und Lehre ist aber vermutlich nicht die erste Assoziation, die man in diesem Zusammenhang hegt. Zu Unrecht, findet Mental Coach Klaus Schönstedt. Wir haben mit ihm über Techniken und Vorteile der buddhistischen Meditation für Sportler gesprochen.
netzathleten: Herr Schönstedt, Sie bieten Meditieren für Sportler an. Welche Sportler kommen zu Ihnen?
Klaus Schönstedt: Zu mir kommen überwiegend Leistungssportler. Sportler in Einzeldisziplinen sind die Mehrheit, Gruppensportler eher die Ausnahme. Selten kommen auch Breitensportler, die die Ambition haben Leistungssportler zu werden. Beispielsweise Fußballer, die in eine höhere Liga möchten. Zudem stelle ich die leichte Tendenz fest, dass immer mehr Frauen die Möglichkeiten der Meditation nutzen.
netzathleten: Welche Art von Meditation praktizieren Sie mit Sportlern?
Klaus Schönstedt: Die Meditation der Geistesruhe und Einsichtsmeditation (tibetisch: Shine und Lagthong oder Sanskrit: Shamatha und Vipassana). Ziel der Meditation der Geistesruhe ist es, im Hier und Jetzt anzukommen. Bei dieser Technik entsteht eine Achtsamkeit – der Sportler reflektiert nur, was gegenwärtig geschieht. Als Resultat ist keine Voreingenommenheit mehr vorhanden, der Sportler hat einen freien Kopf. Erreicht wird die Geistesruhe, indem man beim Meditieren seine Atmung beobachtet und sich seiner selbst gewahr wird.
Die Einsichtsmeditation geht einen Schritt weiter. Auf der Basis der Geistesruhe ist es möglich, seinen Geist zu untersuchen. Der Sportler analysiert seine Gedanken und Emotionen, was dazu führt, dass er negative Tendenzen im Anfangsstadium erkennt und zu positiven Gedanken transformiert. Wichtig bei dieser Methode ist das Hineinversetzen in den Gegner und das anschließende Hineinversetzen in die Sicht eines Unbeteiligten. Ein Beispiel wäre das Foul im Fußball. Der Sportler sollte sich folgende Fragen stellen: Welche Vorteile kann ich aus dem Foul ziehen? Ergeben sich neue Perspektiven für das Spiel? Muss ich mit der neu gewonnen Sicht wirklich wütend oder enttäuscht sein? Sollte ich mich nicht viel lieber über den Freistoß freuen und die neue Chance nutzen? Wenn man gefoult wurde, ärgert man sich also nicht über den Gegner, denn man kennt seine Bewegründe, es entsteht weder Wut noch Verzweiflung. Die Energie, die durch die Einsicht freigesetzt wird, kann also bei einem Fußballer genutzt werden, um konzentriert, klar und frei von Emotionen einen Freistoß auszuüben. Im Optimalfall verbessert der Sportler auf diese Weise seine Leistung.
netzathleten: Benötigt jeder Sportler eine individuelle Meditationstechnik oder gibt es Techniken, die universell anwendbar sind?
Klaus Schönstedt: Alle Techniken sind universell – ob für Sportler, Manager, oder Angestellte. Es wird zwar immer wieder angepriesen, es gäbe Meditationen für jede Sportart, dies ist aber irreführend. Meistens handelt es sich dann um eine Mischung aus Meditation und Autosuggestion oder autogenem Training.
netzathleten: Welche Auswirkungen hat die Meditation auf die sportliche Leistung beziehungsweise auf den Geist?
Klaus Schönstedt: Gesteigerte Konzentration in Verbindung mit Geistesklarheit im richtigen Moment. Schon nach wenigen Sitzungen erhöht sich die Reaktionsfähigkeit. Die Schmerzempfindlichkeit nimmt ab und das Immunsystem wird gestärkt. Die Koordination von Körper und Geist wird gesteigert. Innere Ruhe und Ausgeglichenheit ersetzen Unruhe und Nervosität. Stress wird abgebaut und der Schlaf verbessert sich. Niederlagen werden als Erfahrung wahrgenommen, aus denen man wertfrei Rückschlüsse auf das Wieso und Warum ziehen kann. Selbstvorwürfe bei Niederlagen werden mit der Zeit komplett wegfallen, da man durch das wertfreie Erfahren und Beurteilen über den Dingen steht.
netzathleten: Wie lange dauert es, bis die Meditation ihre Auswirkungen zeigt? Muss regelmäßig meditiert werden oder über einen bestimmten Zeitraum?
Klaus Schönstedt: Bis Wirkungen messbar oder erfahrbar sind, muss der Sportler schon mindestens 30 Tage regelmäßig meditieren. Ich empfehle jeden Tag mindestens 15 bis 45 Minuten und alle ein bis zwei Monate einen Meditationstag einzulegen. An solch einem Tag meditiert man in vier Sitzungen je ein bis zwei Stunden. Der Geist kann wie ein Muskel trainiert werden. Um Erfolge zu erzielen, muss das Training regelmäßig durchgeführt und beibehalten werden.
netzathleten: Zum Schluss ein Plädoyer aus Ihrer Perspektive, Herr Schönstedt: Aus welchen Gründen sind Sie der Meinung, dass Meditation Sportlern helfen kann?
Klaus Schönstedt: Meditation zielt darauf ab, die sportlichen Leistungen ohne Druck zu steigern, das Wohlbefinden zu verbessern und den Charakter zu stärken. Meditieren kann eine verbesserte Disziplin und Durchhaltevermögen erzeugen. Jeder kann mit der richtigen Anleitung gewünschte Ziele erreichen. Grundvoraussetzung ist hier, alte Denk- und Gewohnheitsmuster aufzugeben und neue anzunehmen. Der Mensch ist durch die richtigen Methoden in der Lage, sein Gehirn umzuprogrammieren und so neue Netzwerke und Schaltungen anzulegen.
Klaus Schönstedt: Zu mir kommen überwiegend Leistungssportler. Sportler in Einzeldisziplinen sind die Mehrheit, Gruppensportler eher die Ausnahme. Selten kommen auch Breitensportler, die die Ambition haben Leistungssportler zu werden. Beispielsweise Fußballer, die in eine höhere Liga möchten. Zudem stelle ich die leichte Tendenz fest, dass immer mehr Frauen die Möglichkeiten der Meditation nutzen.
netzathleten: Welche Art von Meditation praktizieren Sie mit Sportlern?
Klaus Schönstedt: Die Meditation der Geistesruhe und Einsichtsmeditation (tibetisch: Shine und Lagthong oder Sanskrit: Shamatha und Vipassana). Ziel der Meditation der Geistesruhe ist es, im Hier und Jetzt anzukommen. Bei dieser Technik entsteht eine Achtsamkeit – der Sportler reflektiert nur, was gegenwärtig geschieht. Als Resultat ist keine Voreingenommenheit mehr vorhanden, der Sportler hat einen freien Kopf. Erreicht wird die Geistesruhe, indem man beim Meditieren seine Atmung beobachtet und sich seiner selbst gewahr wird.
Die Einsichtsmeditation geht einen Schritt weiter. Auf der Basis der Geistesruhe ist es möglich, seinen Geist zu untersuchen. Der Sportler analysiert seine Gedanken und Emotionen, was dazu führt, dass er negative Tendenzen im Anfangsstadium erkennt und zu positiven Gedanken transformiert. Wichtig bei dieser Methode ist das Hineinversetzen in den Gegner und das anschließende Hineinversetzen in die Sicht eines Unbeteiligten. Ein Beispiel wäre das Foul im Fußball. Der Sportler sollte sich folgende Fragen stellen: Welche Vorteile kann ich aus dem Foul ziehen? Ergeben sich neue Perspektiven für das Spiel? Muss ich mit der neu gewonnen Sicht wirklich wütend oder enttäuscht sein? Sollte ich mich nicht viel lieber über den Freistoß freuen und die neue Chance nutzen? Wenn man gefoult wurde, ärgert man sich also nicht über den Gegner, denn man kennt seine Bewegründe, es entsteht weder Wut noch Verzweiflung. Die Energie, die durch die Einsicht freigesetzt wird, kann also bei einem Fußballer genutzt werden, um konzentriert, klar und frei von Emotionen einen Freistoß auszuüben. Im Optimalfall verbessert der Sportler auf diese Weise seine Leistung.
netzathleten: Benötigt jeder Sportler eine individuelle Meditationstechnik oder gibt es Techniken, die universell anwendbar sind?
Klaus Schönstedt: Alle Techniken sind universell – ob für Sportler, Manager, oder Angestellte. Es wird zwar immer wieder angepriesen, es gäbe Meditationen für jede Sportart, dies ist aber irreführend. Meistens handelt es sich dann um eine Mischung aus Meditation und Autosuggestion oder autogenem Training.
netzathleten: Welche Auswirkungen hat die Meditation auf die sportliche Leistung beziehungsweise auf den Geist?
Klaus Schönstedt: Gesteigerte Konzentration in Verbindung mit Geistesklarheit im richtigen Moment. Schon nach wenigen Sitzungen erhöht sich die Reaktionsfähigkeit. Die Schmerzempfindlichkeit nimmt ab und das Immunsystem wird gestärkt. Die Koordination von Körper und Geist wird gesteigert. Innere Ruhe und Ausgeglichenheit ersetzen Unruhe und Nervosität. Stress wird abgebaut und der Schlaf verbessert sich. Niederlagen werden als Erfahrung wahrgenommen, aus denen man wertfrei Rückschlüsse auf das Wieso und Warum ziehen kann. Selbstvorwürfe bei Niederlagen werden mit der Zeit komplett wegfallen, da man durch das wertfreie Erfahren und Beurteilen über den Dingen steht.
netzathleten: Wie lange dauert es, bis die Meditation ihre Auswirkungen zeigt? Muss regelmäßig meditiert werden oder über einen bestimmten Zeitraum?
Klaus Schönstedt: Bis Wirkungen messbar oder erfahrbar sind, muss der Sportler schon mindestens 30 Tage regelmäßig meditieren. Ich empfehle jeden Tag mindestens 15 bis 45 Minuten und alle ein bis zwei Monate einen Meditationstag einzulegen. An solch einem Tag meditiert man in vier Sitzungen je ein bis zwei Stunden. Der Geist kann wie ein Muskel trainiert werden. Um Erfolge zu erzielen, muss das Training regelmäßig durchgeführt und beibehalten werden.
netzathleten: Zum Schluss ein Plädoyer aus Ihrer Perspektive, Herr Schönstedt: Aus welchen Gründen sind Sie der Meinung, dass Meditation Sportlern helfen kann?
Klaus Schönstedt: Meditation zielt darauf ab, die sportlichen Leistungen ohne Druck zu steigern, das Wohlbefinden zu verbessern und den Charakter zu stärken. Meditieren kann eine verbesserte Disziplin und Durchhaltevermögen erzeugen. Jeder kann mit der richtigen Anleitung gewünschte Ziele erreichen. Grundvoraussetzung ist hier, alte Denk- und Gewohnheitsmuster aufzugeben und neue anzunehmen. Der Mensch ist durch die richtigen Methoden in der Lage, sein Gehirn umzuprogrammieren und so neue Netzwerke und Schaltungen anzulegen.