Wie Klippenspringer mit Angst umgehen Red Bull Media House GmbH

Wie Klippenspringer mit Angst umgehen

Dieser Sport ist nichts für schwache Nerven: Beim Klippenspringen stürzen sich Sportler aus bis zu 30 Metern Höhe ins Wasser. Dabei wenden sie Turmspring-Techniken an. Nicht nur schwindelfrei muss man bei dieser Extremsportart sein; eine gehörige Portion Mut und Wahnsinn gehört ebenfalls dazu.

Wie gehe ich als Klippenspringer damit um, wenn mir der Tod vermeintlich vor jedem Sprung ins Auge blickt? Sprünge aus 30 Metern Höhe sind schließlich lebensgefährlich.

Klippenspringen – Wann die Angst einsetzt

Eines dürfte klar sein: Es ist ausgeschlossen, beim Blick in die Tiefe keine Angst zu verspüren. Stelle Dir vor: Du springst mit rund 85 Kilometern pro Stunde die Klippe hinunter – ohne sicherndes Equipment. Es gibt nur Dich, die Klippe und das Wasser. Wie schaffst Du den Absprung? Wann die Angst einsetzt, ist bei jedem unterschiedlich. Profis berichten: „Bei mir setzt die Angst ein, sobald ich die Plattform auf der Klippe betrete“ (Jonathan Paredes, Mexiko). Oder:  „Die Nacht vor dem Sprung ist furchtbar. Da bekomme ich schweißnasse Hände und mein Herz rast“ (Steven LoBue, USA).

Warum Angst so wichtig ist

Die Angst ist aber keineswegs negativ einzuordnen. Im Gegenteil: Sie hält den Klippenspringer sogar am Leben. Warum? Weil die Angst die Konzentration fördert, die für einen perfekten, sicheren Sprung unabdingbar ist. „Je mehr man ein Verständnis für das Klippenspringen entwickelt, desto  bewusster wird einem, welche Rolle die Angst spielt. Man darf das Adrenalin, das bei der Angst freigesetzt wird, nicht übermotiviert nutzen – das kann zu Fehlern führen. Die Angst und das Adrenalin sollen der Konzentration für die Aufgabe dienen“, erklärt LoBue. Es ist demnach wichtig, seine Angst zu kontrollieren.

Die Angst beim Klippenspringen kontrollieren lernen

Wie jeder seine Angst in den Griff bekommt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die größte Herausforderung besteht darin, vor dem Klippensprung fest an sich und seine Fähigkeiten zu glauben; an das Training, das man vorher absolviert hat. Profi Gary Hunt versucht seine Angst zu überwinden, indem er sich vor einem Wettkampf auf andere Gedanken bringt und sich auf diese Weise vom Wettbewerbsmodus löst. Hunt lenkt sich beispielsweise mit Jonglieren vor jedem Sprung ab. Klippenspringer Orlando Duque aus Kolumbien hingegen vertraut auf seine Erfahrung: „Man lernt über die Jahre mit sämtlichen Dingen umzugehen – mit der Kälte, dem Wind, den Zuschauern.“

Wir stellen fest: Angst ist nichts, wovor sich Klippenspringer fürchten müssen – sie müssen die Angst sogar zulassen. Gezielt und kontrolliert eingesetzt, hilft sie ihnen, den sicheren und erfolgreichen Absprung in die Tiefe zu schaffen.

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