
Löst Kopf-Airbag den Fahrradhelm ab?
- Marco Heibel
Stellt Euch einmal folgendes Szenario vor: Tour de France 2011, auf der 3. Etappe der Frankreich-Rundfahrt herrscht 10 Kilometer vor dem Ziel ein reges Gedränge im Feld um die besten Positionen für den Zielsprint. Plötzlich kollidieren zwei Fahrer und stürzen. Weil sie nicht mehr ausweichen können, legen sich weitere 30 Fahrer unfreiwillig auf den Asphalt. Was sie alle vereint, ist – neben heftigen Schmerzen – ein Airbag um den Kopf, dort wo lange Zeit per Reglement ein Fahrradhelm sein musste. Unwahrscheinlich? Womöglich. Aber zumindest nicht mehr unvorstellbar, seit die schwedischen Industriedesigner von Hövding (zu deutsch: „Häuptling“) ihren Airbag-Helm vorgestellt haben.
Ein „Häuptling“ für das Radfahrerhaupt
Seit dem Jahr 2005 wartet das Unternehmen aus Malmö mit innovativen Designideen für den Alltag auf. Vor kurzem sorgte Hövding für besonderes Aufsehen, als man einen Schal präsentierte, der sich durch bestimmte, über Jahre verfeinerte Sensoren in einen Airbag für den Kopf verwandelt, sobald der Träger stürzt. Biegt man nur stark ab, oder touchiert man einen Bordstein, soll nichts passieren.
Diese Erfindung hat neben allen Sicherheitsaspekten auch zahlreiche optische Vorteile: Ein Schal ist sicherlich schicker als ein Fahrradhelm. Und außerdem behält die Frisur ihre Form und man schwitzt weniger.
Die Helme (respektive Schals) sind zunächst nur im nordeuropäischen Raum erhältlich, wo eine Helmpflicht für Jugendliche besteht und auch die meisten Erwachsenen freiwillig zu Fahrradhelmen greifen. Das gute Stück hat mit umgerechnet 320 Euro einen stolzen Preis, dafür kann der Träger aber zwischen vielen verschiedenen Farben und Designs wählen. Auch in Deutschland möchte man in den nächsten Jahren den Markt erobern. Mehr Infos gibt es unter www.hovding.se oder im folgenden Video über die Labortests:
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