Eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad ist für viele Menschen ein großer Traum – sowohl für Radprofis als auch Hobbysportler. Neben atemberaubenden Landschaften und Ausblicken bringen die vielen Routen jedoch auch körperliche Herausforderungen mit sich, sodass die richtige Vorbereitung keinesfalls zu unterschätzen ist. Auch das Equipment für eine solche Tour sollte gut durchdacht sein, da hier jedes Gramm zählt. Worauf es sonst noch ankommt, wird im folgenden Artikel näher ausgeführt.
Vorbereitung und Planung
Es gibt zahlreiche potenzielle Routen für die Alpenüberquerung. Welche davon die beste ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Diese Frage hängt auch von der eigenen
Kondition, den Vorlieben und dem Fahrrad ab.
Mit dem Tourenrad sind andere Routen besser geeignet als mit dem
Rennrad oder dem Mountainbike. Beliebte Routen sind zum Beispiel die Via Claudia Augusta oder die Transalp-Strecken. Es ist ratsam, sich vorab genau über die gewählte Strecke zu informieren und dabei auch besonders auf Höhenprofile und die Länge der Etappen zu achten. Ein anderer wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist die körperliche Verfassung. Solch eine Tour sollte natürlich keinesfalls untrainiert in Angriff genommen werden. Besser ist es, bereits Monate vorher mit einem gut durchdachten Trainingsplan zu starten. Ideal ist es, sowohl
Kraft als auch
Ausdauer zu trainieren. Alle paar Tage ist es zudem sinnvoll, eine Stretching-Einheit einzulegen, um die Muskeln geschmeidig zu halten. Im Winter können sich Radfahrer auch gut
mit Spinning fit halten.
Die passende Ausrüstung
Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand für eine Alpentour ist das passende Fahrrad. Dieses sollte – unabhängig von der Art des Rades – gut gewartet und robust sein. Um estile Anstiege bewältigen zu können, sollte das Rad außerdem über eine gute Schaltung verfügen. Die beste Wahl sind meist Mountainbikes oder Trekkingräder, da sie besonders gut für unwegsames Gelände geeignet sind. Auch E-Mountainbikes können eine gute Alternative sein, da sie ermöglichen, im Falle der Ermüdung auf den Elektroantrieb zurückzugreifen. Mittlerweile findet man auch
gebrauchte E-Mountainbikes, die den Kauf besonders attraktiv machen, da sie erheblich günstiger sind als neue Modelle und somit eine große Ersparnis bieten. Da das Wetter in den Bergen schnell umschlagen kann, ist außerdem wetterfeste Kleidung unabdingbar. Dazu gehören auch im Sommer eine Regenjacke und geeignete Radkleidung. Neben Sonnenbrille und Handschuhen ist auch
ein guter Fahrradhelm Pflicht. Weil das gesamte Gewicht auf dem Fahrrad transportiert werden muss, ist es wichtig, nur das Nötigste einzupacken. Am besten ist es, wenn man wasserdichte Taschen nutzt und das Gewicht gleichmäßig auf Vorder- und Hinterrad verteilt. Neben Kleidung und Proviant sollte außerdem ein Erste-Hilfe-Set, Werkzeug und Ersatzteile mit im Gepäck sein. So ist man auf alle Widrigkeiten gut vorbereitet. Eine umfangreichere Packliste
gibt es hier.
Sicherheitsvorkehrungen treffen
Auch wenn das Wetter nach strahlendem Sonnenschein aussieht, ist es sinnvoll, vorher den Wetterbericht zu überprüfen. Wenn sich schlechtes Wetter oder gar ein Gewitter anbahnt, macht es Sinn, die Route zu ändern oder eine Pause an einem sicheren Ort einzulegen. In höheren Lagen kann es außerdem auch im Sommer recht kalt werden, sodass im Zweifelsfall immer auch ein warmer Pullover dazugehört. Vor allem bei längeren Touren ist es wichtig, keine unnötigen Gesundheitsrisiken einzugehen. Der verantwortungsvolle Radfahrer sollte stets darauf achten, sich nicht zu überlasten und regelmäßig Pausen einzulegen. Zudem sollte immer ausreichend Proviant und vor allem Wasser verfügbar sein. Ideal sind Nahrungsmittel, die wenig Platz einnehmen und viel Energie liefern – Nüsse, Trockenobst und
Energieriegel zum Beispiel. Ein häufig unterschätztes Phänomen bei längeren Touren ist außerdem
der wunde Hintern. Eine gutsitzende Radlerhose ist daher unbedingt Pflicht!
Unterkunft und Verpflegung planen
Besonders auf den stärker frequentierten Routen ist es in der Regel kein Problem, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Auf den meisten Strecken finden sich in gewissen Abständen Hotels, Campingplätze und Berghütten. Besonders zur Hauptsaison ist es jedoch wichtig, ausreichend früh zu reservieren, da ansonsten alles ausgebucht sein könnte. Am besten ist es, sich mindestens ein halbes Jahr im Voraus darum zu kümmern, um sicherzugehen, dass die Übernachtungsmöglichkeit der Wahl noch verfügbar ist. Sinnvoll ist es außerdem, sich vorher über Verpflegungsmöglichkeiten zu informieren. Lokale Spezialitäten in den Berghütten geben Kraft und Energie für die anstrengenden Aufstiege. In abgelegeneren Gebieten kann es jedoch nötig sein, sich ausreichend Essen für mehrere Tage mitzunehmen.
Fazit: Vorbereitung ist ein Muss!
Eine Alpendurchquerung mit dem Fahrrad ist ein Erlebnis, das die meisten Menschen nicht so schnell wieder vergessen. So schön es auch sein kann, so wichtig ist jedoch eine gute Vorbereitung und Planung. Dies betrifft sowohl die Wahl des passenden Rades als auch die Mitnahme von ausreichend Proviant und Wasser. Ebenfalls sollte die eigene Fitness und Kraftausdauer keinesfalls vergessen und möglichst frühzeitig trainiert werden. Es gilt also: Ausgiebig planen, gut trainieren und die Fahrt genießen!