Spinning: Wintertraining für Radfahrer
- Christian Riedel
Spinning bildet Kraftbasis für Radfahrer
„Kraft ist die Basis für jeden wettkampforientierten Sportler. Auch Radfahrer profitieren von einer guten Kraftausdauer. Indoorcycling ist gut geeignet, um die eigene Kraftbasis über Winter zu verbessern“, sagt Tim Ford.
„Außerdem kannst Du beim Spinning üben, mit unterschiedlichen Trittfrequenzen zu fahren. Vor allem Triathlon-Einsteiger tun sich anfangs schwer, mit hohen Trittfrequenzen um 90 bis 100 Umdrehungen zu fahren. Beim Spinning fahren wir aber teilweise mit deutlich mehr Umdrehungen bzw. auch mit niedrigeren. Durch diese Übertreibung bekommt man ein besseres Gefühl für die eigene Trittfrequenz.“
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Spinning schult den runden Tritt
Das Gefühl für die Trittfrequenz ist aber nicht der einzige Vorteil vom Spinning. Gerade der viel beschworene runde Tritt wird beim Spinning geschult, erklärt Tim Ford: „Beim Spinning-Bike wird die Kraft über die Nabe auf eine Kette oder einen Zahnriemen und damit auf eine Schwungscheibe übertragen. Die Krafteinwirkung ist bei den meisten Anfängern linear; sie treten von oben nach unten auf die Pedale, während die Kraftübertragung kreisförmig erfolgt. Dabei geht eine Menge Kraft verloren.“
Beim runden Tritt hingegen wird die Kraftübertragung der Kreisförmigen Bewegung angepasst. Man versucht während der gesamten Umdrehung gleichmäßig Kraft auf das Pedal zu übertragen. Das funktioniert in der Zugphase natürlich nur, wenn der Schuh über ein Klickpedal-System oder einen Rennhaken fest mit dem Pedal verbunden ist.
Außerdem hilft die schwere Schwungscheibe dabei, den Bewegungsablauf runder zu machen. Allerdings wird Spinning dadurch auch etwas anstrengender als Fahren auf der Straße, denn die Rollphasen entfallen. Durchschnittlich 10 bis 15 Prozent der Zeit beim normalen Radfahren rollen wir lediglich und bekommen so etwas Erholung. Beim Spinning drehen sich die Pedale permanent mit. Einen Leerlauf gibt es nicht.
Spinning ist für Anfänger und Profis geeignet
„Sowohl Anfänger als auch Radprofis können beim Spinning gemeinsam trainieren. Zwar gibt der Instructor die Grundintensität vor, aber den tatsächlichen Widerstand kann sich jeder individuell einstellen. Fitnesseinsteiger sollten mit einer Pulsuhr trainieren, um die persönliche Belastung besser einschätzen zu können“, sagt Tim Ford.
Weitere Vorteile von Spinning
Indoorcycling ist nicht nur wetterunabhängig möglich, es ist auch wesentlich ungefährlicher als eine Radtour durch die Stadt. Auf dem fest stehende Rad muss man nicht auf andere Verkehrsteilnehmer achten, braucht nicht an Ampeln zu warten und kann auch nicht auf rutschiger Fahrbahn hinfallen. Man kann sich keinen Platten fahren und muss nicht erst den Reifen flicken, bevor man wieder nach Hause kommt. Zudem kannst Du auch nach Sonnenuntergang trainieren.
Was man noch fürs Spinning braucht
Du solltest ausreichend trinken, wenn Du zum Spinning gehst. Trink ruhig vorher schon einen halben Liter Wasser und dann pro Stunde einen weiteren. Auch nach dem Sport solltest Du den Flüssigkeitsverlust direkt ausgleichen. Und der ist beim Spinning nicht unerheblich, weil man ohne Fahrtwind im engen Kursraum ordentlich ins Schwitzen kommt.
Auch Radklamotten sind beim Spinning praktisch
Es ist vielleicht nicht Jedermanns Sache, sich in eine enge Radlerhose zu zwängen, aber Dein Po wird es Dir danken. Die speziell gepolsterten Radlerhosen sind einfach bequemer als eine Badeshorts oder eine Trainingshose. Ein extra Radtrikot ist hingegen nicht notwendig, aber atmungsaktive Funktionsbekleidung ist ratsam. Besondere Radschuhe braucht man zunächst nicht, aber sie bieten Vorteile bei der Kraftübertragung und beim Üben des runden Trittes.
Im den nächsten Teilen dieses Beitrages erfahrt Ihr mehr über die richtige Einstellung eines Spinning-Bikes und die richtige Spinning-Technik.
Weitere Informationen über Personal Trainer Tim Ford gibt es hier
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