Warum buntes Essen gesund ist
- Christian Riedel
Paprika sind ein gutes Beispiel, wie bunt unsere Ernährung sein kann. Ob man nun seinen Paprika in grün, gelb, orange, weiß oder rot lieber mag, spielt kaum eine Rolle. Hauptsache die Ernährung ist möglichst farbenfroh. Das hat zwei Gründe: zum einen spricht eine farbige Ernährung für Abwechslung auf dem Speiseplan, zum anderen werden verschiedene Farben von unterschiedlichen sekundären Pflanzenstoffen ervorgerufen, die verschiedene positive Auswirkungen auf unseren Organismus haben können.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Ehrnährungsexperten glauben, dass es rund 50.000 bis 60.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe gibt. Zu den bekanntesten und farbenfrohesten zählen mit Sicherheit die Flavonoide und Carotinoide. Sind Carotinoide in einer Pflanze enthalten, hat diese einen gelb-orange-roten Farbton. Wie der Name bereits andeutet, findet man Carotinoide bevorzugt in Karotten. Aber auch in rotem Paprika und Aprikosen sind Carotinoide enthalten. In vielen Blattsalaten findet man diese ebenfalls. Doch die Farbe wird vom stärkeren Grünton des Chlorophylls überlagert.
Ein anderer bekannter Vertreter aus der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe sind die Flavonoide. Sie verleihen Obst und Gemüse einen dunklen Rot- bis hin zum Blauton. Flavonoide können unter anderem das Herz schützen und sind daher für eine gesunde Ernährung wichtig. Man findet diesen Pflanzenstoff in blauen Trauben, wodurch auch ein Glas Rotwein gesund fürs Herz sein kann, in Äpfeln, Pflaumen oder Rotkohl. Zudem wirken sie als Antioxidantien und können so schädliche freie Radikale im Körper binden.
Wo gibt’s die gesündesten Farben
Damit das Obst schön frisch und knackig aussieht, wird es vor dem Verkauf häufig gewaxt. Das sieht zwar gut aus, ist aber nicht unbedingt gesund. Um Obst und Gemüse mit einem hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen zu bekommen, sollte dieses viel Sonne abbekommen und ausreichend Zeit zum Wachsen gehabt haben. Nur dann ist der Anteil an wertvollen Stoffen auch hoch. Insofern findet man bei biologisch angebauten Früchten der Saison mehr gesunde Inhaltsstoffe als bei Gewächshausprodukten, die unter Industrielampen gezüchtet wurden oder sogar noch halb roh geerntet wurden.
Der Vorteil der sekundären Pflanzenstoffen ist, dass sie sehr widerstandsfähig sind. In der Regel macht es ihnen nichts aus, wenn sie nach der Ernte eingefroren und später erhitzt werden. Teilweise kann der Körper die sekundären Pflanzenstoffe sogar besser verarbeiten, wenn man sie vor dem Verzehr erhitzt. Der in den Tomaten vorkommende Stoff Lycopin, der zu den Carotinoiden zählt, gehört beispielsweise zu diesen Stoffen.
Eine komplette Auflistung zu machen, welche sekundären Pflanzenstoffe man in welchem Umfang zu sich nehmen sollte, würde hier sicher etwas zu weit führen. Wer aber regelmäßig Obst und Gemüse in verschiedenen Farben isst, dieses dabei auf verschiedene Art zubereitet (z.B. Karotten als Salat, Suppe, gekochtes Gemüse, Rohkost) und dabei auf Herkunft und Saison achtet, hat einen wichtigen Baustein zu einer gesunden Ernährung gelegt.