Jeder Fünfte hat ein Unfit-Gen Shutterstock.com/Martin Novak

Jeder Fünfte hat ein Unfit-Gen

  • Christian Riedel
Es gibt Menschen, die trainieren wie die Weltmeister. Doch zum großen Frust werden die Leistung oder die Kondition trotz intensiven Trainings einfach nicht besser. Der Grund könnte ein neu entdecktes Unfit-Gen sein, das bei rund 20 Prozent der Menschen vorhanden ist.

Wer regelmäßig trainiert, verbessert seine Leistung. So sollte man meinen. Teilweise kann man trainieren so viel man will, doch die Leistung wird und wird nicht besser. Was bei den Betroffenen für Frust sorgt, kann genetische Gründe haben. Denn Forscher aus 14 Ländern haben ein Unfit-Gen entdeckt, das rund ein Fünftel der Menschen besitzen und das die Leistungsfähigkeit stark einschränkt.

Die internationalen Wissenschaftler von verschiedenen Instituten haben mehr als 600 Menschen befragt, wie sich ein regelmäßiges Training auf die Fitness auswirkt. Zudem stellten sie bei den Testpersonen die Fitness und die Herzleistung fest, indem sie den durchschnittlichen Sauerstoff-Verbrauch beim Sport überprüften.

Im Anschluss untersuchten sie die DNA und entdeckten 30 Gene, die die Sauerstoffaufnahme beeinflussen. Elf dieser Gene sollen für die Verbesserung der Ausdauer nach einem Training verantwortlich sein.

Genkombination verringert den Trainingseffekt


Bei dieser Untersuchung fanden die Wissenschaftler bei jedem fünften Studienteilnehmer eine bestimmte Genkombination. Diese Kombination erschwerte die Sauerstoffaufnahme, obwohl die Teilnehmer regelmäßig auf dem Fahrrad trainierten. Laut Forscher James Timmon war die Verbesserung der Fitness bei den Betroffenen trotz Trainings so gering, dass man sie kaum feststellen konnte.

Im Gegensatz zu den Testpersonen mit der „Unfit-Gen-Kombination“ war der Trainingsfortschritt bei der Kondition bei den anderen Versuchspersonen deutlich feststellbar. Bei rund zehn Prozent der Beteiligten war der Fortschritt bereits nach einer kurzen Trainingsphase überdurchschnittlich groß.

Die Forscher wollen nun ihren Unfit-Gen-Test patentieren lassen und in rund einem Jahr auf den Markt bringen. Möglicherweise finden sie nun zum einen den Grund, warum viele Sportler in ihrer Leistung stagnieren und zum anderen einen Weg, trotz der ungünstigen Gen-Zusammensetzung einen Trainingsfortschritt zu erreichen. Es ist beispielsweise denkbar, durch eine bestimmte Ernährungsweise oder durch Training mit Gewichten einen Fortschritt zu erreichen.

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