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Die Detektive waren erfolgreich - Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel

Während der Weltcupsaison 2014/15 schreibt Eric Frenzel regelmäßig eine Kolumne für netzathleten.de. Dieses Mal im Fokus: Der Weltcup in Lillehammer.

Was für ein Wochenende liegt hinter uns ! Zwei deutsche Weltcupsiege, Doppelführung im Gesamtweltcup und das nach packenden Rennen und tollen Zielsprints. Zufrieden ist das deutsche Team aus Lillehammer abgereist, mit dem Bus durch das verschneite Land nach Oslo, später im Flugzeug, Landung in Berlin, Heimreise im Auto. Die Standortbestimmung durch das erste Weltcupwochenende mit zwei Einzelwettkämpfen stimmt zuversichtlich. Sprung – und Laufform sind gegeben, um vorne mithalten zu können. Ein Sieg und ein fünfter Platz nach Zielsprint sind mehr als ich persönlich auf der Rechnung hatte, da die Saison noch jung ist und meine Trainingsplanung auf den Saisonhöhepunkt im Februar mit der Weltmeisterschaft in Falun ausgelegt ist.

Vor den Wettkämpfen in Norwegen lag für die Techniker und mich ein gutes Stück Detektivarbeit. Beim Saisonstart in Kuusamo erzielte ich beim Springen nicht mehr die gewünschten Weiten, sowohl im Wettkampf als auch bei den Trainingssprüngen- mein Sprungsystem- die Abstimmung von Anfahrt, Abdruck vom Schanzentisch und Flug- war aus der Balance. Es herrschte Ratlosigkeit und ich war entsprechend nervös – ohne gute Sprünge kann man keine ordentlichen Gesamtwettkämpfe leisten.

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Im Laufe der Jahre entwickelt man mit den Technikern eine Übung in der Diagnostik, wenn es um derartige Fehlerquellen geht. Man kann zwar nicht so eindeutig von außen bestimmen, woran es im Einzelfall liegt, doch haben wir unsere Prüfschritte, mit denen wir an bestimmten Punkten im Sprungsystem Veränderungen durchführen und die Wirkungen messen. Fern von den praktischen Trainingseinheiten machen wir uns dann Gedanken über physikalische Hebel und Luftwiderstände, über Reibung und Werkstoffe. Nach intensiver Arbeit zwischen den Weltcups waren wir fündig geworden: die Bindungseinstellung wurde korrigiert und das ließ sofort wieder die gewünschten Weiten zu. Die Grundlage für den ersten Weltcupsieg in dieser Saison war gegeben. Allerdings kostete dieser Wettkampf, bei dem ich lange allein vor dem Feld herlief, viel Kraft, so dass ich am Folgetag im Zielsprint nicht mehr die letzten Körner hatte, um den zweiten Sieg einzufahren.

Noch wichtiger als die Weltcuppunkte, ist das Bewusstsein, dass das Sprungsystem wieder stabilisiert ist. Zehn Tage Heimtraining liegen nun vor mir, um diesbezüglich weitere Sicherheit zu bekommen, bevor wir dann nach Ramsau zum nächsten Wettkampf fahren.

Herzlichst

Eric Frenzel

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