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TV-Experte Frank Wörndl – Die Pisten liegen den Deutschen

31 Jan 2014
Derk Hoberg

Slalom-Weltmeister und Silbermedaillen-Gewinner bei Olympia – Frank Wörndls Erfolge in den 1980ern liegen schon ein Weilchen zurück. Als langjähriger TV-Experte bei Eurosport ist er aber noch immer mittendrin im aktuellen Geschehen auf den Weltcup-Pisten. Im Interview verrät er, wo das Selbstvertrauen der deutschen Spitzenfahrer herkommt und wie ihnen die Pisten in Sotschi liegen sollten.

netzathleten: Frank Wörndl, was macht die gute Form der deutschen Spitzenfahrer um Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther derzeit aus?
Frank Wörndl: Die beiden strotzen nur so vor Selbstvertrauen. Das haben sie sich hart erarbeitet, im Training und über die Saison jetzt mit guten Resultaten. Sie haben allen Grund, Selbstbewusst an die Sache ranzugehen.

netzathleten: Werden die beiden ihre gute Form bis zu ihren Rennen in Sotschi konservieren können?
Frank Wörndl: Ja, ohne Zweifel. Aber ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu, um solch gute Resultate zu bringen. Dabei meine ich die Pistenverhältnisse und die Kursetzung, die den Läufern auch liegen muss. Aber die beiden bringen große Erfahrung aus dem Weltcup mit.

netzathleten: Wie schätzt Du die Olympia-Pisten in Sotschi ein?
Frank Wörndl: Die Abfahrtsstrecke könnte Maria liegen. Auf dieser Piste braucht man sehr viel Skigefühl, man muss gleiten können und das liegt ihr. Die Piste ist ganz ähnlich wie die in Lake Louise, wo Maria im Dezember zwei Mal gewonnen hat. Gute Voraussetzungen also. Der Slalomhang ist sowohl für Felix als auch für Maria okay. Er könnte ein wenig anspruchsvoller sein, das würde Felix sicher besser gefallen. Aber er ist im Moment auf einem solch hohen Niveau, da kann kommen was will.

netzathleten: Im Riesenslalom muss man ihn nach seinem ersten Weltcup-Sieg in dieser Disziplin nun plötzlich neben Fritz Dopfer auf der Rechnung haben…
Frank Wörndl: Auf jeden Fall. Aber genau jenen Fritz Dopfer sollte man wirklich nicht außer Acht lassen. Wenn es ihm gelingt – in dieser Saison hat er es leider noch nicht geschafft – einmal beide Durchgänge fehlerfrei herunterzubringen, dann ist er auf jeden Fall ganz weit vorne. Und dann gibt es im Riesenslalom noch einen Stefan Luitz, der auch für eine Überraschung gut sein kann. Er muss sich da seine jugendliche Unbekümmertheit erhalten, schauen, dass er das ganze Drumherum und den Trubel vor seinem Rennen ausblenden kann. Und bei den Damen rechne ich damit, dass auch Vicky Rebensburg nach und nach wieder stärker wird. Sie muss man schon auch auf der Rechnung haben.