Simon Schempp im Interview – Olympia ist mein großes Ziel
- Stefan Schnürle
netzathleten.de: Simon, vor uns liegt eine spannende Olympia-Saison. Wie ist deine Vorbereitung darauf bisher gelaufen?
Simon Schempp: Ach, bis jetzt eigentlich sehr ordentlich. Ich bin sehr zufrieden und hoffe, es geht so weiter. Leider bin ich kurz vor den Deutschen Meisterschaften krank geworden und konnte eine Woche nichts machen. Deshalb habe ich auch den Großteil der Deutschen Meisterschaften verpasst. Aber ansonsten lief es sehr gut.
netzathleten.de: Und worauf hast du in den Trainingseinheiten den Schwerpunkt gelegt?
Simon Schempp: Wir haben große Umfänge trainiert und uns im Grundlagenbereich ordentlich verbessert. Dafür haben wir weniger an der Intensität gemacht. Das hat sich ordentlich ausgewirkt. Also bisher lief es wirklich hervorragend für mich.
netzathleten.de: Die Strecke in Sotschi enthält sehr steile Anstiege und Abfahrten. Habt ihr euch in der Vorbereitungsphase daher speziell mit der Streckencharakteristik auseinandergesetzt?
Simon Schempp: Ja, denn die Strecken sind in der Tat sehr bergig. Da macht man natürlich im täglichen Training viel am Berg, weil man sich schließlich ein bisschen darauf einstellen muss. Daher haben wir auch in der Vorbereitung einige Bergläufe mehr gemacht als sonst.
netzathleten.de: Wie sieht denn die weitere Vorbereitung bis zum Saisonstart in Östersund aus?
Simon Schempp: Wir fahren jetzt Anfang Oktober in die Ramsau am Dachstein. Dann geht es weiter in die Skihalle nach Oberhof. Im November steht dann in Norwegen der letzte große Lehrgang an. Dazu fahren wir nach Sjusjoen und danach geht bald schon wieder der Weltcup los.
netzathleten.de: Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Erik Lesser sind die drei fix für die ersten Weltcups gesetzten Biathleten. Wie zuversichtlich bist du dennoch bei Olympia dabei zu sein und hast du dir ein konkretes Saisonziel gesetzt?
Simon Schempp: Ich hoffe doch, dass ich mitfahren kann. Dazu müssen natürlich die Ergebnisse stimmen. Dafür arbeite ich jeden Tag hart im Training und dann hoffe ich einfach, dass es reicht. Der Weltcup spielt eine große Rolle, denn da muss ich mich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Aber das große Saisonziel heißt natürlich Olympia. Davor will ich jedoch bereits mit guten Ergebnissen einsteigen und im Januar noch eins draufpacken. Im Februar hoffe ich dann die Höchstform zu erreichen.
netzathleten.de: Und wie siehst du dich und das deutsche Biathlon-Team im Vergleich zur internationalen Konkurrenz gerüstet?
Simon Schempp: Im Sommer ist es immer schwierig Vergleiche zu ziehen, da man kaum Wettkämpfe gegen ein internationales Feld hat. In Norwegen findet aber eineinhalb oder zwei Wochen vor dem ersten Weltcup ein Zusammentreffen statt. Dort gibt es zwei Wettkämpfe, wo relativ viele internationale Athleten am Start sind. Da trifft man das erste Mal aufeinander und sieht genau, wo man steht. Aber ich denke, Emil-Hegle Svendsen und Martin Fourcade werden wieder einmal das Maß aller Dinge sein.
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