High-Intensity: Barfußlaufen verbessert die Laufökonomie Thinkstockphotos.de

High-Intensity: Barfußlaufen verbessert die Laufökonomie

  • Jörg Birkel
Läuft man ohne Schuhe ökonomischer? Diese Frage beschäftigt Sportwissenschaftler bereits eine ganze Weile. Nun kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass Barfußlaufen die Laufökonomie nicht nur bei niedrigen, sondern auch bei hohen Intensitäten verbessert.

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Laufen ohne Schuhe die Laufökonomie bei geringer Intensität verbessern kann. Nun wollten Englische Forscher herausfinden, welchen Einfluss Barfußlaufen auf die Ökonomie bei höheren Intensitäten hat.

Neben der Laufökonomie standen aber auch die Geschwindigkeit bei der maximalen Sauerstoffaufnahme (vVO2max) und die maximale Geschwindigkeit (vmax) auf dem Prüfstand. Ausgehend von der Hypothese, dass Barflußlaufen sowohl die Laufökonomie, als auch die Sauerstoffaufnahme und Geschwindigkeit verbessern könne, ließen die britischen Forscher acht männliche Läufer auf einem Laufband zum Test antreten.

Nach einer kurzen Eingewöhnung absolvierten die Probanden jeweils einen Testlauf mit und ohne Schuhe auf einem Laufband. Das Testprotokoll sah wie folgt aus: 5 Minuten Warm-up, 5 Minuten Pause und anschließend folgten 4x4 Minuten Intervalle bei einer Laufgeschwindigkeit, die etwa 67, 75, 84 und 91 Prozent der VO2max entsprachen, die mit Schuhen ermittelt wurde.

Zwischen den Laufintervallen hatten die Teilnehmer eine Minute Erholungspause. Nach dem vierten Laufintervall wurde zudem die Laufbandgeschwindigkeit alle 15 Sekunden um 0,1km/h bis zur Erschöpfung des Läufers gesteigert.

Die Laufökonomie verbesserte sich ohne Schuhe bei allen getesteten Intensitätsbereichen um bis zu 7 Prozent. Die verbesserte Laufökonomie stand allerdings in Relation zum fehlenden Schuhgewicht am Fuß. Die maximale Geschwindigkeit und die Geschwindigkeit bei der maximalen Sauerstoffaufnahme verbesserten sich ebenfalls, während die maximale Sauerstoffaufnahme unverändert blieb.

Fazit: Barfußlaufen verbessert auch bei intensiven Belastungen die Laufökonomie, die vmax und die vV02max. Ob die gemessenen Verbesserungen lediglich durch das Schuhgewicht beeinflusst wurden und ob man mit einem leichten Laufschuh ähnliche Ergebnisse erzielen könne, erfordere weitere Studien, so die Wissenschaftler.

Unsere Meinung:


Es schadet sicherlich nicht, ab und an mal ohne Schuhe zu laufen, aber dabei solltest Du bedacht vorgehen. Setze Barfußläufe anfangs nur wohl dosiert ein. Wer sein Leben lang nur mit Schuhen Joggen war, ist Barfußlaufen nicht gewöhnt und kann sich schnell überlasten. Statt anfangs lange Läufe ohne Schuhe zu absolvieren, solltest Du eher nur bei kurzen Strecken auf das Schuhwerk verzichten.

Nach Laufeinheiten auf der Bahn bietet es sich beispielsweise an, beim Auslaufen die Schuhe auszuziehen und 5-10 Minuten barfuß über den Rasen zu laufen. Wenn sich die Füße und Gelenke an die Belastung gewöhnt haben, kann man auch einmal in der Woche einen etwas längeren Barfußlauf absolvieren. Zum Schutz vor Scherben und Steinen empfehlen wir dann aber einen Barfuß-Laufschuh wie den 5-Fingers oder den Minimus von New Balance. Solche Schuhe haben lediglich eine dünne Vibram-Sohle, aber keinerlei Sprengung zwischen Vorfuß und Ferse.

Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24998616

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten