Die größten Fehler beim Sport im Herbst und Winter
- Marco Heibel
Fehler Nummer 1: Je dicker angezogen, desto besser
Eigentlich erscheint es logisch: Wer möglichst warme Klamotten trägt, ist vor Wind und Kälte am besten geschützt. Was für den Fußweg in den Supermarkt gilt, ist beim Outdoorsport allerdings ein Fehlschluss. Ein dicker Baumwollpulli saugt sich im Lauf der Zeit mit Schweiß voll und gibt die Feuchtigkeit nicht mehr ab. Durch den kalten Schweißfilm auf der Haut steigt das Erkältungsrisiko.
Gerade beim Sport an der frischen Luft kommst Du kaum an mehreren dünnen Lagen atmungsaktiver und feuchtigkeitsabgebender Funktionskleidung vorbei (Stichwort: Zwiebelprinzip). Dieser Tipp mag banal erscheinen; doch wenn Du bei nächsten Joggingrunde einfach mal einen Blick auf die anderen Läufer wirfst, wirst Du merken, wie viele Menschen immer noch diesen Fehler begehen. Sylvester Stallone alias Rocky Balboa lässt grüßen…
Fehler Nummer 2: Nichts kann mich stoppen
Vorsicht ist geboten, wenn Du Dich kränklich fühlst, eine Erkältung oder gar Fieber hast. Sport kann Deinen Gesundheitszustand unter diesen Voraussetzungen verschlechtern. Das reicht vom bloßen Verschleppen der Krankheit bis hin zu ernsthaften Problemen, wie z.B. einer Herzmuskelentzündung. Wenn Du Dich nicht gut fühlst, solltest Du lieber auf die Signale Deines Körpers hören und pausieren, bis Du wieder bei Kräften bist.
Fehler Nummer 3: Mundatmung bei Kälte
Bei hohen Temperaturen spricht nichts dagegen, durch den Mund aus- und auch einzuatmen. Sinkt das Thermometer jedoch unter 5°C, sollte man beim Sport durch die Nase zumindest einatmen. Auf diese Weise kommt die Luft bereits vorgewärmt in der Lunge an, und Deine Bronchien werden es Dir danken. Falls Du doch nicht von der Mundatmung wegkommst, solltest Du Dir zumindest ein dünnes Tuch vor den Mund binden. Das wärmt die Luft zumindest ein wenig.
Fehler Nummer 4: Pausieren
Nicht nur nach dem Training, sondern auch währenddessen gilt: Nicht zu lange rumstehen. Auch wenn gar nichts mehr geht oder Du an einer Ampel warten musst, solltest Du Dich zumindest ein bisschen bewegen. Das gilt natürlich auch für die Zeit nach dem Sport. Und selbst wenn Du schnell ins Warme gehst, solltest Du schnell duschen oder zumindest die verschwitzten Klamotten gegen trockene tauschen.
Fehler Nummer 5: Essen und Trinken
Trinken ist bei Kälte genauso wichtig wie bei Hitze. Trocknen die Schleimhäute aus, steigt das Krankheitsrisiko. Ideal bei Kälte sind lauwarme Getränke. Die kann man schnell trinken, und zugleich wärmen sie zumindest ein wenig.
Nach dem Sport solltest Du die „richtigen“ Sachen essen. Proteinhaltige Lebensmittel beschleunigen nicht nur die Regeneration, sondern stärken auch das Immunsystem. Der schnellste Weg, Proteine zu tanken, besteht in einem Proteinshake. Aber auch Aminosäurepulver, aufgelöst in Wasser, geben dem Körper schnell was er braucht. Wer es natürlicher mag, kann auch andere Proteinquellen anzapfen, wie z.B. helles Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte oder Nüsse.
Ebenfalls gesundheitserhaltend sind natürlich viele Obst- und Gemüsesorten mit ihren Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.
Fehler Nummer 6: Wer Gas gibt, wird schneller warm
Natürlich lässt sich nicht bestreiten, dass jemandem, der seinen Puls sofort auf 180 treibt, schneller warm wird. Aber auch diejenigen, die sich nur mäßig belasten, werden bei entsprechender Kleidung (s. Punkt 1) schon sehr bald von der Kälte nicht mehr viel spüren. Unser Körper ist schließlich darauf geeicht, dass unsere Körpertemperatur im Bereich von 36/37°C bleibt. Und das schafft man am sinnvollsten mit einem lockeren Warm Up, zumal Du nach einem „Kaltstart“ auch schneller ermüdest und Dir leichter Muskelverletzungen und Zerrungen zuziehst.