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Warum haben Männer mehr Muskeln als Frauen?

  • Jörg Birkel
Grundsätzlich sind die Muskeln von Männern und Frauen in der Zusammensetzung gleich und funktionieren auch auf dieselbe Art. Dennoch fällt es Männern leichter, Muskelmasse aufzubauen. Eine Erklärung könnte im Hormonhaushalt zu finden sein.

Bisher gingen Sportmediziner davon aus, dass vor allem der unterschiedliche Testosteronspiegel bei Männern und Frauen für das unterschiedliche Muskelwachstum verantwortlich sei.

Bei jungen Männern liegt der Testosteronspiegel normalerweise zwischen 400 und 1.000ng pro 100ml Blut, während Frauen lediglich 100ng oder weniger des männlichen Sexualhormons in gleicher Blutmenge aufweisen.

Solch signifikanten Unterschiede bieten sich daher als Erklärung für die Geschlechtsunterschiede an, zumal das männliche Sexualhormon Testosteron eine Schlüsselrolle beim Muskelaufbau einnimmt.

Nun haben Forscher der Universität von Southern California Geschlechtsunterschiede in chemischen Kontrollmechanismen entdeckt, welche den Muskelaufbau regulieren. Durch Krafttraining werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, um Stoffwechselaktivitäten in Gang zu setzen.

Bei Männern konnten die Forscher feststellen, dass Krafttraining Myostatin hemmt. Myostatin ist eine Substanz, die Muskelaufbau verhindert. Bei Frauen konnte dieser Vorgang nicht beobachtet werden.

Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Krafttraining bei Männern die Substanz Follistan mRNA stimuliert, welche wiederum den Muskelaufbau unterstützt.
Bei Frauen blieb dieser Effekt ebenfalls aus.

Fazit:
Neben der Konzentration von Sexualhormonen könnten also auch weitere chemische Substanzen für die Geschlechtsunterschiede beim Muskelaufbau verantwortlich sein.

(Quelle: Journal Strength Conditioning Research)

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