Studie: Süßstoffe können Blutzuckerspiegel steigern
- Jörg Birkel
Statt auf Zucker greifen viele Menschen auf künstliche Süßstoffe zurück, weil sie hoffen, damit Kalorien zu sparen. Nun kommt aus Israel eine schlechte Nachricht für Diabetiker und Übergewichtige, die ohne Reue den süßen Geschmack genießen wollen. Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin oder Sucralose sind zwar kalorienfrei, könnten aber dennoch das Diabetesrisiko steigern.
Allerdings entfalten die künstlichen Süßstoffe ihre schädliche Wirkung nicht direkt, sondern über einen Umweg. Wie israelische Forscher in Experimenten mit Mäusen herausgefunden haben, verändern Süßstoffe die Darmflora. Bereits nach kurzer Zeit änderte sich das Artenspektrum der Darmbakterien, wenn Mäuse täglich Süßstoffe zu sich nahmen.
Die geänderte Darmflora wiederum wirke sich auf die biochemischen Prozesse im Darm aus. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel bei den Versuchsmäusen stieg an, obwohl diese keinen Zucker zu sich nahmen. Die veränderte Darmflora sei den Wissenschaftlern zufolge ein Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Adipositas, weil die Darmbakterien einen schädlichen Einfluss auf die Blutzuckerregulierung ausüben würden.
Wie es genau zu der Störung der Blutzuckerregulierung komme, sei noch unklar. Die Erkenntnisse seien aber auf den Menschen übertragbar. In einem weiteren Versuch verabreichten die Forscher sieben Testpersonen eine Woche lang künstlich gesüßte Getränke und Speisen. Die Probanden hatten aller zuvor noch nie Süßstoffe konsumiert. Bereits nach vier Tagen beobachteten die Forscher einen angestiegenen Blutzuckerspiegel und eine veränderte Darmflora.
Weitere Untersuchungen seien notwendig, um den Wirkmechanismus zu erkunden. Die Wissenschaftler halten den in den letzten Jahren weltweit stark angestiegenen Süßstoffkonsum für eine mitverantwortlich an der extremen Ausbreitung von Diabetes und Adipositas.
Unsere Meinung: Bereits der Begriff künstlich sollte einen gesundheitsbewussten Menschen stutzig machen. Auch wenn bei vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln unklar ist, welchen Einfluss diese tatsächlich auf den Körper und den Stoffwechsel haben, kann man dieses Risiko vermeiden, indem man sich möglichst natürlich ernährt.
Kaufe lieber frische Lebensmittel und bereite diese selber zu, wenn Du sicher gehen willst, was auf Deinem Teller landet. Und wenn Du doch mal was Süßes essen willst, dann gönn Dir bewusst eine echte Leckerei mit Zucker, statt Deinen Organismus mit künstlichen Stoffen zu täuschen.
Außerdem solltest Du Dir immer vor Augen halten, dass Süßstoffe schon seit Jahrzehnten erfolgreich in der Schweinemast eingesetzt werden. Wenn Dir Deine schlanke Figur lieb ist, dann verzichtest Du künftig lieber auf Aspartam, Saccharin und Sacralose.
Quelle: http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13793.html