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Rahmenprogramm - Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel

Die Spannung hochzuhalten, ist die große Kunst im Profisport. Im richtigen Moment muss der sogenannte „Schalter“ umgelegt werden. Das unterscheidet einen Spitzenathleten von seinen Konkurrenten. Eric Frenzel beschreibt in seiner Kolumne, wie er sich nach einem gewonnenen Wettkampf neu motiviert.

Nach dem Triple Sieg in Seefeld hatte ich neben einem Fotoshooting noch die Verabschiedung am Olympiastützpunkt in Oberwiesenthal. Richard Freitag und ich haben im Hotel von Jens Weißflog mit den Verantwortlichen und unseren Heimtrainern zusammen gesessen und ein Mittagessen miteinander gehabt. Die Stimmung war sehr nett, neben allen guten Wünschen für Sotchi, sind jede Menge Anekdoten von vorherigen Spielen erzählt worden. Bei diesem Essen am Stützpunkt ist mir nochmals bewusst geworden, dass ich den Oberwiesenthalern Betreuern sehr viel zu verdanken habe. Die Grundsteine für die Weltspitze, die ich jetzt erreicht habe, wurden hier gelegt, in allen Gängen und Hallen, auf allen Loipen und Schanzen.
Es war ein gutes Gefühl, hier formell für Sotchi verabschiedet zu werden und ich hoffe sehr,
das ich bei der Rückkehr auch etwas mitbringen kann, was uns allen noch mehr Freude bereiten wird.

Weiterhin stand die Olympia-Einkleidung in Erding auf dem Programm; die meisten Wintersportathleten haben ihr olympisches Outfit bereits abgeholt, wir Kombinierer sind mit die letzten, die für die Mission nach Russland ausgestattet werden.

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Eric Frenzels Kolumne wird präsentiert von:


Aus diesem Rahmenprogramm zwischen den Wettkämpfen ziehe ich sehr viel Kraft und es ist für mich das entscheidende Element zum Aufbau von Wettkampfspannung. Auch die wöchentlichen Aufenthalte bei der Familie zwischen den Wettkämpfen sind sehr förderlich für das Spiel mit der Spannung und der Motivation. Es sind zwar Routinevorgänge, wenn ich meinen Sohn nach der Schule an der Haustür in Empfang nehme und die Familie abends am Abendbrottisch habe, aber es ist eben die Ausblendung von Wettkampf und das bewusste Nicht-Konzentriertsein. Wenn es dann wieder Richtung Wettkampfwochende geht, lässt sich mit der Anfahrt zum Weltcuport der Hebel wieder leicht umlegen und man ist heiß auf den Kampf „Mann gegen Mann“.

Von daher braucht nun keiner Angst haben, dass ich nach den Saisonerfolgen und vor allem nach dem Gewinn des Nordic Combined Triple in Seefeld ein Motivationstief hinsichtlich des nächsten Weltcups in Oberstdorf hätte. Nein, ganz und gar nicht. In Oberfstdorf werde ich angreifen!

Herzlichst
Eric

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