Was macht eigentlich Jörn Wollschläger?
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Nach seinem Karriereende im Herbst 2008 wurde Europa- und Juniorenweltmeister Jörn Wollschläger zum "Mädchen für alles" am Biathlon-Stützpunkt in Oberhof, wie er heute grinsend feststellt. "Für die Leute in der zweiten Reihe gab es oft auch in meiner aktiven Zeit keinen Trainer, man musste viel allein machen", erklärt Wolle. Zwar gäbe es fähige Stützpunkttrainer, doch was passiert, wenn im Winter Gerald Hönig, Mark Kirchner, Peter Sendel oder auch Frank Ullrich im Weltcup unterwegs sind? So nahm sich Wollschläger den zurückgebliebenen Sportlern an und trainierte unter anderem Robert Wick oder Robin Kiel. Zudem half er im Deutschlandpokal als Wachser aus oder half Daniel Böhm bei der EM-Vorbereitung. Nun soll der "Mädchen für alles"-Job ein richtiger werden.
Wollschläger, der bei der Bundeswehr angestellt und somit abgesichert ist, befindet sich derzeit in der Trainerausbildung. Während er diesen Sommer noch am C-Trainer-Schein feilt, ist die A-Lizenz und der an der Uni Köln zu erreichende Diplomtrainer das klare Ziel. "Das Ganze geschieht im Rahmen der Berufsförderung der Bundeswehr und ich hoffe, dass meine Zukunft so klappt, wie ich mir das vorstelle. Wenige Sportler schaffen den Sprung aus der Schule rein in einen Kader oder eine Behörde und ich hoffe einfach, dass ich ein paar Athleten dabei helfen kann." Spaß macht ihm die Arbeit auf alle Fälle, auch wenn es am Anfang ungewohnt war, seine ehemaligen Teamkollegen mit Ratschlägen zu unterstützen. Doch eigentlich schien der Schritt vorausprogrammiert, denn der Biathlon-Sport ist sein Leben, wie Jörn Wollschläger feststellte - und wird es wohl mit dem Trainerziel vor Augen auch noch eine Weile bleiben.