Von wegen Dumm kickt gut! Gute Fußballer müssen intelligent sein
- Marco Heibel
Wissenschaftler vom Karolinska-Institut in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sind der Frage nachgegangen, ob es bei Fußballern einen Zusammenhang gibt zwischen der Fähigkeit, gedankenschnell auf veränderte Situationen zu reagieren und dem Erfolg auf dem Fußballplatz.
Was ist Fußballintelligenz?
Bei der Studie handelte es sich also nicht um einen klassischen IQ-Test, sondern vielmehr um die Bestimmung der „Fußballintelligenz“, welche sich in der kreativen und flexiblen Planung äußere. Konkret auf den Fußballsport bezogen, äußert sich diese Intelligenz in einer guten Antizipation, einer schnellen Orientierung und der Fähigkeit, blitzschnell auf veränderte Spielsituationen zu reagieren, die nicht gemäß dem „Plan“ ablaufen.
57 schwedische Fußballer und Fußballerinnen, die in der 1., 2. und 3. Liga unter Vertrag standen, stellten sich als Probanden zur Verfügung. Das Ergebnis: Je besser die Spieler im Test abschnitten, desto hochklassiger spielten sie auch.
Keine Fußballintelligenz ohne Intelligenz
Die Forscher räumen zwar ein, dass Sportler diese Eigenschaften durch ihr Fußballtraining zusätzlich schulen könnten, dass sich die exekutiven Fähigkeiten sich im Laufe des Lebens allerdings nur geringfügig verändern. Und diese exekutiven Fähigkeiten hängen wiederum mit gut ausgebildeten kognitiven Fähigkeiten zusammen. Anders ausgedrückt: Um ein Spitzenfußballer zu werden, ist Intelligenz eine Grundvoraussetzung. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel…
Torbjörn Vestberg (Karolinska Institutet Stockholm) et al.: PLoS ONE, doi: 10.1371/journal.pone.0034731