Zweite Karriere? – Was Magdalena Neuner ab Sommer machen könnte picture alliance

Zweite Karriere? – Was Magdalena Neuner ab Sommer machen könnte

  • Marco Heibel
Biathlon-Star Magdalena Neuner möchte bekanntermaßen mit dem Ende dieser Weltcup-Saison ihre Karriere beenden. Manche fragen sich, was die Doppel-Olympiasiegerin mit ihren gerade mal 25 Jahren dann machen möchte. Vielleicht startet sie ja eine zweite sportliche Karriere – andere haben es bereits vorgemacht.

Michael Jordan (Basketball/Baseball)


„His Airness“, der vermutlich beste Basketballer aller Zeiten, hängte 1993 im Alter von gerade einmal 30 Jahren seine Basketball-Schuhe an den Nagel. Der US-Amerikaner hatte soeben mit den Chicago Bulls die dritte NBA-Meisterschaft in Serie gewonnen und hatte sich sportlich nichts mehr zu beweisen. Viel entscheidender für den Rücktritt war aber, dass Jordans Vater kurz zuvor ermordet worden war. Gewissermaßen als Reminiszenz erfüllte „MJ“ diesem nun postum seinen sehnlichsten Wunsch und wurde Baseballer.



Formal schloss er sich dem MLB-Team Chicago White Socks an. Weil sein Talent aber nicht ganz für die größte Baseball Liga der Welt langte, wurde Jordan zum Farm Team Birmingham Barons „abgeschoben“. Nach eineinhalb Jahren konnte Jordan dem Ruf der NBA nicht mehr widerstehen. Er kehrte im Frühjahr 1995 zu seinen mittlerweile abgestürzten Bulls zurück. 1996, 1997 und 1998 ließ er seine NBA-Titel vier bis sechs folgen.

Luc Alphand (Ski alpin/Motorsport)


Der Franzose Luc Alphand, u.a. Gesamtweltcupsieger im alpinen Skizirkus 1996/97, begann nach seinem Rücktritt im Jahr 1998 eine zweite Karriere auf einem gänzlich konträren Betätigungsfeld: Alphand widmete sich intensiv dem Motorsport, vor allem als Rallyefahrer war er überaus erfolgreich. Höhepunkt: 2006 gewann Alphand die legendäre Rallye Dakar. Weiterhin trat er von 2001 bis 2009 alljährlich bei den „24 Stunden von Le Mans“ an. Ein Motorradunfall, bei dem er eine schwere Verletzung an der Wirbelsäule erlitt, beendete im Jahr 2009 Alphands Sportkarriere endgültig.

Sven Hannawald (Skispringen/Motorsport)


Der erste und bis heute einzige Skispringer, der in einer Saison alle vier Springen der Vierschanzentorunee gewinnen konnte (2001/02), beendete 2004 nach einem Burnout seine Karriere. 2005 begann Hannawald aus Spaß an der Freude mit dem Motorsport. Seit 2009 fährt er – zunächst sporadisch, mittlerweile als Stammpilot – im ADAC GT Masters. Beste Karriereplatzierung: Rang zwei beim Rennen auf dem Sachsenring 2010.

Ilhan Mansiz (Fußball/Eiskunstlauf)


Der im Allgäu geborene WM-Star der Türken von 2002, dessen Fußballerkarriere nach dem Turnier in Japan/Südkorea ins Stocken geriet, ist mittlerweile Eiskunstläufer. Sein Ziel: Für die Türkei bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 starten.

Jaroslav Drobny (Tennis/Eishockey)


Nein, mit Jaroslav Drobny ist nicht der aktuelle Torhüter des Bundesligisten Hamburger SV gemeint, sondern dessen Namensvetter. Der wurde bereits 1921 in Prag geboren (gestorben 2001 in London) und zählte im ersten Nachkriegsjahrzehnt gleich in zwei Sportarten zur Weltspitze: 1951 und 1952 gewann er die French Open im Tennis, 1954 sogar Wimbledon. Im Winter spielte Drobny auch noch Eishockey, und das – gelinde ausgedrückt – gar nicht schlecht: 1947 gewann er mit der tschechoslowakischen Nationalmannschaft WM-Gold, 1948 Olympia-Silber.

Mehmet Scholl (Fußball/Kegeln)


Achtmal deutscher Meister mit dem FC Bayern, Champions League-Sieger, Europameister – auf dem Fußballplatz hat Mehmet Scholl fast alles gewonnen. Auch nach dem Karriereende blieb „Scholli“ seinem Verein treu, er wechselte nur die Abteilungen: Vom Fußball zum Kegeln. Dort war er allerdings eher auf Amateur- denn auf Spitzenniveau unterwegs. Mittlerweile hat Scholl den Weg ins Trainergeschäft gewagt, außerdem ist er mittlerweile ein viel geachteter TV-Experte. Vielleicht wäre das auch etwas für die „Neuner-Lena“.

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