Deutschlands Gegner im Porträt: Frankreich picture-alliance

Deutschlands Gegner im Porträt: Frankreich

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Erst zum zweiten Mal nach 2003 nimmt die französische Frauenfußball-Nationalmannschaft an einer Weltmeisterschaft teil. Der charismatische Trainer Bruno Bini will mit seinen „Les Bleues“ in Deutschland den ganz großen Coup landen.

In der WM-Qualifikation deutete das Team bereits an, wozu es fähig ist. In der Gruppenphase gewann man alle zehn Spiele, das imposante Torverhältnis lautete 50:0. In den Play-offs setzte man sich mit 0:0 und 3:2 gegen Italien durch, die zweite WM-Teilnahme war somit perfekt. Beim ersten Auftritt in den USA 2003 war bereits nach der Vorrunde Schluss. Doch das gereifte Team mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen sowie allesamt technisch versierten Spielerinnen ist ein unbequemer Gegner und sollte in Deutschland nicht unterschätzt werden. „Unsere Gruppengegner werden sicherlich nicht gerne gegen uns spielen“, ist sich Trainer Bini sicher. Zwei Siege in den ersten beiden WM-Spielen (1:0 gegen Nigeria, 4:0 gegen Kanada) sollten auch für das deutsche Team Warnung genug sein.

 

Frankreich: Mal wieder gegen Deutschland

Wenig begeistert war Bini nach der Auslosung, sich neben Nigeria und Kanada in Gruppe A auch mal wieder mit Deutschland auseinandersetzen zu müssen. Die Erinnerung an die herbe 1:5-Niederlage bei der EM in Finnland 2009 ist noch frisch. Allerdings haben die Französinnen die Marschroute ihres Trainers bereits umgesetzt. „Wir haben davor genug Zeit, die nötigen Punkte für die K.-o.-Phase zu sammeln.“, sagte Bini nach der Gruppenauslosung. Und bisher konnte Frankreich bei der WM überzeugen, das Viertelfinale ist erreicht und ein Unentschieden gegen Deutschland reicht für den Gruppensieg. Schwachpunkte sind bei der Equipe Tricolore kaum auszumachen.

 

Frankreich: Stark in allen Mannschaftsteilen

Stars der Mannschaft sind Rekordnationalspielerin Sandrine Soubeyrand vom FCF Juvisy, die bereits auf mehr als 150 Länderspiele zurückblicken kann, und die WPS-erfahrenen Sonia Bompastor und Camille Abily. Erstere soll für die nötige Stabilität in der Abwehr sorgen, Letztere im Mittelfeld die strategischen Fäden ziehen. Doch auch auf anderen Positionen ist das Team gut besetzt. Im Sturm soll etwa das gefährliche Duo von Olympique Lyonnais, Elodie Thomis und die junge Eugénie Le Sommer für die Treffer sorgen. Gegen Kanada sorgte vor allem Stürmerin Geatane Thiney mit zwei Treffern für Aufsehen. Im Tor hatte Bini vor der WM die Qual der Wahl zwischen Céline Deville und Bérangère Sapowicz. Letztere hat sich durchgesetzt und macht bisher einen soliden Eindruck.

 

Kauziger Typ an der Seitenlinie

Bini, der im Februar 2007 Vorgängerin Elisabeth Loisel beerbte, gilt als kauziger Vertreter seiner Zunft. 2003 gewann er mit der U19-Auswahl seines Landes die Europameisterschaft. Woche für Woche findet man den akribischen Arbeiter auf den Frauenfußball-Plätzen seines Landes, wo er sich regelmäßig ein persönliches Bild von der Form seiner Schützlinge macht. Der 56-jährige Familienvater und gelernte Sportlehrer war früher selbst als Fußballer aktiv, bereits seit 1993 betreute er im französischen Verband diverse Juniorinnenteams.

Frankreichs WM-Spielplan
26.6. – 15.00 Uhr, Nigeria – Frankreich 0:1
30.6. – 18.00 Uhr, Kanada – Frankreich 0:4
5.7. – 20.45 Uhr, Frankreich – Deutschland

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