Japan ist Weltmeister
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Beim 5:3 (2:2, 1:1, 0:0)-Sieg nach Elfmeterschießen vor 48 817 Zuschauer im FIFA WM-Stadion Frankfurt war es die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Alex Morgan, die mit ihrem zweiten WM-Treffer die US-Führung erzielte (69.). Doch Aya Miyama erzwang die Verlängerung (81.), ehe Abby Wambach per Kopf die USA erneut in Front brachte (104.). Doch Homare Sawa glich erneut aus (116.) und Saki Kumagai verwerteten im Elfmeterschießen den entscheidenden Strafstoß für die Japanerinnen.
Japan unverändert, USA mit zwei Wechseln
Japans Trainer Norio Sasaki vertraute der Formation, die im Halbfinale Schweden mit 3:1 bezwungen hatte. US-Trainer Pia Sundhage nahm zwei Wechsel vor: Rachel Buehler rückte nach Ablauf ihrer Rotsperre für Becky Sauerbrunn zurück in die Innenverteidigung, Megan Rapinoe durfte von Beginn an spielen, für sie musste Amy Rodriguez Platz auf der Ersatzbank nehmen, Lauren Cheney agierte als zweite Spitze neben Abby Wambach.
Cheney hat frühe Führung auf dem Fuß
Die Partie begann furios, denn die Japanerin Azusa Iwashimizu ließ sich auf der rechten Abwehrseite von Cheney überlaufen, die zog nach innen, Japans Torhüterin Ayumi Kaihori klärte den Schuss nach nur 20 Sekunden. Und die Amerikanerinnen hatten auch die zweite gute Chance, als Rapinoe von links nahe an der Grundlinie scharf nach innen passte, Cheney aber den Ball knapp am Pfosten vorbeischob (8.). Nur Sekunden später setzte sich Abby Wambach erstmals in Szene, ihr Schuss aus 25 Metern ging aber übers Tor (9.).
USA schnüren Japan ein
Die USA drückten gegen etwas müde wirkende Japanerinnen weiter aufs Tempo, Carli Lloyd verzog nach Kopfballablage von Wambach von der Strafraumgrenze (11.). Es ging weiter mit Chancen im Minutentakt, Rapinoe vergab aus sechs Metern nach Vorarbeit von Heather O’Reilly die nächste gute Gelegenheit (12.). Die Japanerinnen überstanden diese Druckphase jedoch unbeschadet, Chancen hatte jedoch weiter nur der Weltranglistenerste, Lloyd (17.) und Rapinoe, die den Außenpfosten traf (18.), scheiterten aber mit ihren Schussversuchen. Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe Japan erstmals gefährlich vor das US-Tor kam, Shinobu Ohno verfehlte aber aus 20 Metern das Tor. Die USA hatten Pech, als Wambach mit einem wuchtigen Schuss von der linken Strafraumgrenze nur die Latte traf (28.).
Japan gestaltet Partie ausgeglichener
Nach schönem Steilpass von Ohno hatte Kozue Ando die beste japanische Chance auf dem Fuß, doch Hope Solo konnte sich erstmals auszeichnen und hielt sicher (31.). Cheney setzte einen Kopfball nach weitem Schlag von Kapitänin Christie Rampone nur knapp über die Latte (34.). Eine Ecke von Aya Miyama nahm Nahomi Kawasumi auf, doch ihr Schuss ging übers Tor (38.). Einen Hereingabe in den Strafraum von Ohno verpasste Ando nur knapp, die Japanerinnen waren jetzt etwas besser in der Partie (43.), doch insgesamt ging es für Japan mit einem schmeichelhaften Remis in die Pause.
Morgan trifft Pfosten
Die für Cheney eingewechselte Alex Morgan hatte das 1:0 auf dem Fuß traf aber nach scharfer Hereingabe von O’Reilly aus kurzer Distanz nur den Pfosten (48.). Die Partie nahm langsam wieder Fahrt auf, Lloyd versuchte es von der rechten Strafraumgrenze (52.), Wambach scheiterte aus 18 Metern (53.). Ein toller Pass von Homare Sawa hätte fast für Gefahr gesorgt, doch Ando hob den Ball etwas überhastet über das Tor (62.). Auf der Gegenseite lenkte Kaihori einen Wambach-Kopfball reflexartig über die Latte (64.).
Morgan sorgt für Führung, Japan schlägt zurück
Ein Ballverlust der eingewechselten Yuki Nagasato leitete die US-Führung ein: Rapinoe schlug den Ball weit aus der eigenen Hälfte, Morgan setzte sich gegen Iwashimizu durch, Saki Kumagai kam zu spät und der Newcomer setzte den Ball aus 14 Metern schräg ins Netz (69.). Die Amerikanerinnen schienen nun einem Sieg entgegenzusteuern, doch Japan schlug zurück. Buehler konnte einen Ball unter Druck nicht richtig klären, Ally Krieger legte den Ball auf Miyama auf, die aus kurzer Distanz ausglich (81.). Die Japanerinnen bekamen die zweite Luft, Mizuho Sakaguchi scheiterte nur knapp von der Strafraumgrenze (89.). O’Reilly vergab die letzte Chance der regulären Spielzeit (90.+1).
Wambach mal wieder mit Köpfchen
Die starke Morgan versuchte es mit einem Drehschuss, der sein Ziel knapp verfehlte (95.). Und die Morgan-Show ging weiter. Nachdem eine Rapinoe-Flanke abgeblockt wurde ging Morgan mit dem Ball bis zur Grundlinie durch und legte maßgerecht auf Wambach auf, die mit ihrem vierten WM-Treffer die 2:1-Führung köpfte (104.). Doch Japan hielt dagegen und Sawa wäre fast in aussichtsreicher Position an den Ball gekommen (112.). Das Spiel war nun an Dramatik kaum noch zu überbieten, Rampone musste einen Heber von Yukari Kinga in höchster Not klären (115.).
Sawa rettet Japan ins Elfmeterschießen
Und dann schlug die Stunde von Sawa: Nach einer Ecke von Miyama hielt die Kapitänin die Hacke hin und traf mit ihrem fünften WM-Treffer zum 2:2 (117.). Wambach wurde auf der Gegenseite am Fünfmeterraum gerade noch am Schuss gehindert (119.). Iwashimuzu sah in der Schlussminute Rot, weil sie Morgan von den Beinen holte (120.). Der anschließende Freistoß brachte nichts ein, es ging ins Elfmeterschießen. Gleich drei Amerikanerinnen versagten die Nerven, die Neu-Frankfurterin Saki Kumagai schoss Japan zum Weltmeistertitel.
Elfmeterschießen
0:0 Boxx scheitert han Kaihori
1:0 Miyama
1:0 Lloyd schießt über das Tor
1:0 Solo hält gegen Nagasato
1:0 Kaihori hält gegen Heath
2:0 Sakaguchi
2:1 Wambach
3:1 Kumagai