Wenn die Haut brennt – Sofortmaßnahmen bei Sonnenbrand
- Christian Riedel
Einmal nicht eingecremt, holt man sich in der prallen Sonne schnell einen Sonnenbrand. Je nach Hauttyp kann die Haut schon nach 10 bis 15 Minuten verbrennen. Wenn man es bemerkt, ist es meistens schon zu spät. Aber selbst wenn die Haut bereits in Mitleidenschaft gezogen ist, kann man noch Maßnahmen treffen, um den Schaden zumindest in Grenzen zu halten.
Was passiert beim Sonnenbrand?
„Ein Sonnenbrand ist eine Verbrennung auf der Haut“, erklärt Dr. Andreas Degenhardt, Hautarzt aus Bremen. „Bei Verbrennungen unterscheiden wir vier verschiedene Schweregrade von der leichten Verbrennung bis zum kompletten Verkohlen der Haut, wobei nur der erste und zweite Schadensgrad durch die Sonne verursacht werden können.“
Die vier Verbrennungsstadien sind:
Typ 1 (leichte Verbrennung): Schädigung der Epidermis, der oberen Hautschicht, teilweise auch der zweiten Hautschicht, der Lederhaut. Es kommt durch eine verstärkte Durchblutung zu Rötung der Haut. Zudem kommt es zu Entzündungen im betroffenen Gewebe, auch die Schmerzrezeptoren werden gereizt. Dadurch reagieren diese empfindlich auf Berührung, Hitze oder Kälte.
Typ 2 (schwere Verbrennung): Typ 2-Verbrennungen werden in zwei Grade unterschieden. Bei Typ 2a ist nur die Oberhaut betroffen. Es kommt neben der Verbrennung zu einer schmerzhaften Blasenbildung.
Bei Typ 2b ist auch die Lederhaut (Dermis) betroffen. Es bilden sich nässende Blasen, die allerdings weniger schmerzhaft sind, da die darunter liegenden Nervenzellen zum großen Teil durch die Sonnenstrahlen zerstört wurden. Die Haut unter den Blasen ist weißlich und nicht rot. Verbrennungen vom Typ 2b haben meistens Narben zur Folge.
Typ 3: Die Verbrennung reicht tief in die Lederhaut. Dabei werden Gewebe, Blutgefäße, Haare, Nerven und Blutgefäße großflächig zerstört. Die Haut unter der Verbrennung ist weißlich und nässt nicht. Die Haut heilt meist nicht mehr selbständig, eine Transplantation ist notwendig.
Typ 4: Bei der schwersten Verbrennung verkohlt die Haut unheilbar.
Jeder hat sich wahrscheinlich schon einmal beim Sonnen verbrannt. Daher hat Hautarzt Dr. Degenhardt einige Tipps parat:
1. Kühlen: Wenn die Haut brennt, hilft Kühlung. Eine kalte Dusche oder Eis reduzieren die Temperatur und beruhigt den Stoffwechsel und somit auch die Haut. Aber auch Joghurts oder Quarks haben einen beruhigenden Effekt.
2. Schwarzer Tee: Auch Schwarztee beruhigt die Haut. Allerdings sollte man ihn nicht trinken, sondern abkühlen lassen und als Kompresse auf die geröteten Stellen legen. Im Tee befinden sich entzündungshemmende Stoffe.
3. Trinken: Bei jedem Sonnenbad verliert die Haut sehr viel Feuchtigkeit. Dadurch ist sie empfindlicher. Bei einem Sonnenbrand sollte man die verlorene Flüssigkeit ersetzen und viel trinken.
4. Aloe Vera: Gels und After Sun-Lotions, die Aloe Vera enthalten, beruhigen die Haut und versorgen sie mit Feuchtigkeit. Die After Sun Cremes kann man übrigens auch nachträglich auf die Haut auftragen. Denn auch Stunden nach dem Sonnenbrand kann man so der Haut verlorene Feuchtigkeit zurück geben.
5. Anti-Allergika: Cremes gegen Allergien helfen auch bei Sonnenbrand, da sie die Haut beruhigen. Auch Fenistil-Creme, die eigentlich bei Insektenstichen verwendet wird, hilft bei verbrannter Haut, da die Creme kühlend und beruhigend wirkt.
6. Schatten suchen: Wenn die Haut gereizt ist, sollte man die Sonne meiden und lieber sofort den Schatten aufsuchen.
7. Blasen nicht öffnen: Sollte die Haut so stark verbrannt sein, dass sich Blasen bilden, sollte man diese nicht selber öffnen, sondern vom Hautarzt behandeln lassen. Wer selber Hand anlegt, riskiert eine Infektion.
8. Arzt aufsuchen: Treten zum Sonnenbrand auch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder ein steifer Nacken auf, sollte man besser zum Arzt gehen. Es kann eine schwere Entzündung vorliegen, die sich mit einer Cortisonspritze behandeln lässt.
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Dr. Degenhardt ist Facharzt für Hautkrankheiten und Spezialist für Allergologie und Phlebologie. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Medizinisch-Dermatologischen Kosmetologie (DDA) und in der Berufsdermatologie (ABD). Dr. Degenhardt ist Mitglied bei zahlreichen medizinischen Verbänden, u.a. dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen und der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Dermatologie.
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Tätigkeitsschwerpunkt in der Medizinisch-Dermatologische Kosmetologie (DDA) und Berufsdermatologie (ABD)