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In Paris positiv überraschen - Angelique Kerber im Gespräch
Im Rahmen einer Pressekonfernez hat sich die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste zum anstehenden Grand Slam-Turnier in Paris geäußert: Was sich Angelique Kerber für die French Open vorgenommen hat, wie sie trainiert und sich dabei immer aufs Neue motiviert, den inneren Schweinehund zu überwinden.
Frage: Angelique, das Grand Slam-Turnier in Paris steht unmittelbar bevor. Was hast Du Dir persönlich dafür vorgenommen?
Angelique Kerber: Paris ist für mich immer eine besondere Herausforderung. Sand ist ja nicht gerade mein Lieblingsbelag und zudem verläuft diese Saison noch nicht so wie gewünscht. Ich habe im vergangenen Jahr viele Ziele erreicht, bin Nummer eins der Welt geworden. Natürlich braucht man dann auch Zeit für sich selbst, um sich neu zu orientieren und neue Motivation zu finden, um wieder alle Leidenschaft ins Tennis legen zu können. Ich hoffe deshalb, dass es nach den drei Schritten zurück nun wieder vier nach vorne geht. Gerade weil es nicht so lief in den letzten Wochen, bin ich jetzt aber umso motivierter, in Paris mehr zu erreichen als im vergangenen Jahr. Es geht eigentlich auch nur besser, da ich damals schon in Runde eins ausgeschieden bin.
Was ändert sich denn konkret, wenn man Nummer eins der Tennis-Welt wird?
Man muss lernen, mit der Zahl 1 umzugehen. Man wird bei Turnieren plötzlich ganz anders wahrgenommen, man hat viel mehr Aufgaben zu erledigen, mehr Termine und Verpflichtungen. Deshalb muss man sich den Tag ganz anders einteilen als zuvor. Aber das Gefühl, die Nummer eins zu sein, euphorisiert auch ungemein und das nimmt einem niemand mehr.
Spielt es sich denn heute, nachdem Du Nummer eins bist, leichter für Dich?
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Man muss jeden Tag daran arbeiten, sich zu verbessern, vor allem nach meinem erfolgreichen vergangenen Jahr gilt das umso mehr. Alle schauen nun auf mich, wollen wissen, wie lange ich trainiere und wollen mich im Turnier schlagen. Deshalb muss ich auch mehr tun, um die letzten zwei bis drei Prozent, um die es an der Spitze geht, herauszukitzeln. Aber ich habe unglaublich viel über mich gelernt in den vergangenen Monaten und ich versuche ja ohnehin, von Jahr zu Jahr besser zu werden. Dass dies geht, sieht man ja daran, dass ich mit 28 Jahren die älteste Spielerin war, die in so hohem Alter erstmals Nummer eins wurde.
Du hast in Deiner Laufbahn viel mit Willensstärke erreicht. Wie wichtig ist diese Eigenschaft gerade jetzt im Moment, wo es nicht so läuft?
Das ist eine Eigenschaft, die mir jetzt sehr zu Gute kommt. Ich hatte in meiner Karriere viele Aufs und Abs und diese Erfahrung hilft natürlich, aus solch einer Phase wieder gestärkt herauszukommen. Im letzten Jahr hatte ich übrigens eine ganz ähnliche Krise in diesem Zeitraum, das darf man nicht vergessen. Deshalb ist das für mich auch gerade kein großes Drama und ich möchte in Paris den einen oder anderen positiv überraschen.
Wie motivierst Du Dich für solche Aufgaben?
Natürlich habe ich ein tolles Team um mich herum, das mich unterstützt, egal wie es läuft. Aber das wichtigste ist, dass ich in der Lage dazu bin, mich selbst anzuspornen. Auch Musik hilft mir in den verschiedensten Situationen weiter. Bei manchen Liedern, die ich dann nach dem Warmspielen vor einem Match mit meinen Kopfhörern höre, weiß ich einfach, dass sie mich pushen – mal schnellere, mal langsamere Stücke. Ich konzentriere mich dann voll auf mich und das Match startet gewissermaßen schon, bevor ich überhaupt auf den Platz gehe.
Du bist eine sehr athletische Spielerin. Wie viel athletischer ist der Tennis Sport generell in den Jahren Deiner Karriere geworden?
Ich denke, nicht nur im Tennis ist alles viel athletischer und dynamischer geworden. Alle Sportarten verlangen den Sportler heute physisch mehr ab. Als ich angefangen habe, waren Athletik und Fitness definitiv nicht das wichtigste im Tennis und ich war auch keine fleißige Dauerläuferin. Im Laufe der Zeit merkt man aber, dass es ohne intensives Training – auch Laufen – eben nicht geht.
Wobei fällt es Dir denn am schwersten, den inneren Schweinehund im Training zu überwinden?
Es ist immer der berühmte erste Schritt, den man machen muss. Ist der getan, egal ob auf dem Trainingsplatz, auf der Laufstrecke oder im Fitnessstudio, kann ich mich wieder voll auf meine Ziele auf dem Tennisplatz konzentrieren.
Motiviert es möglicherweise auch, dass mit Alexander Zverev nun auch wieder ein deutscher Spieler unter den Top-Ten der Herren ist?
Wir sehen uns regelmäßig auf den Turnieren und ich freue mich unglaublich für ihn, dass er in seinem jungen Alter nun schon einen so großen Erfolg wie den Turniersieg in Rom errungen hat. Ich denke, dass seine Leistungen auch durchaus etwas Erfolgsdruck von meinen Schultern nehmen, weil es jetzt noch jemanden gibt, der im Fokus steht. Für das deutsche Tennis ist es ohnehin das Beste, was passieren kann, zwei Top-Ten-Spieler zu haben.
Angelique Kerber: Paris ist für mich immer eine besondere Herausforderung. Sand ist ja nicht gerade mein Lieblingsbelag und zudem verläuft diese Saison noch nicht so wie gewünscht. Ich habe im vergangenen Jahr viele Ziele erreicht, bin Nummer eins der Welt geworden. Natürlich braucht man dann auch Zeit für sich selbst, um sich neu zu orientieren und neue Motivation zu finden, um wieder alle Leidenschaft ins Tennis legen zu können. Ich hoffe deshalb, dass es nach den drei Schritten zurück nun wieder vier nach vorne geht. Gerade weil es nicht so lief in den letzten Wochen, bin ich jetzt aber umso motivierter, in Paris mehr zu erreichen als im vergangenen Jahr. Es geht eigentlich auch nur besser, da ich damals schon in Runde eins ausgeschieden bin.
Was ändert sich denn konkret, wenn man Nummer eins der Tennis-Welt wird?
Man muss lernen, mit der Zahl 1 umzugehen. Man wird bei Turnieren plötzlich ganz anders wahrgenommen, man hat viel mehr Aufgaben zu erledigen, mehr Termine und Verpflichtungen. Deshalb muss man sich den Tag ganz anders einteilen als zuvor. Aber das Gefühl, die Nummer eins zu sein, euphorisiert auch ungemein und das nimmt einem niemand mehr.
Spielt es sich denn heute, nachdem Du Nummer eins bist, leichter für Dich?
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Man muss jeden Tag daran arbeiten, sich zu verbessern, vor allem nach meinem erfolgreichen vergangenen Jahr gilt das umso mehr. Alle schauen nun auf mich, wollen wissen, wie lange ich trainiere und wollen mich im Turnier schlagen. Deshalb muss ich auch mehr tun, um die letzten zwei bis drei Prozent, um die es an der Spitze geht, herauszukitzeln. Aber ich habe unglaublich viel über mich gelernt in den vergangenen Monaten und ich versuche ja ohnehin, von Jahr zu Jahr besser zu werden. Dass dies geht, sieht man ja daran, dass ich mit 28 Jahren die älteste Spielerin war, die in so hohem Alter erstmals Nummer eins wurde.
(©gettyimages)
Du hast in Deiner Laufbahn viel mit Willensstärke erreicht. Wie wichtig ist diese Eigenschaft gerade jetzt im Moment, wo es nicht so läuft?
Das ist eine Eigenschaft, die mir jetzt sehr zu Gute kommt. Ich hatte in meiner Karriere viele Aufs und Abs und diese Erfahrung hilft natürlich, aus solch einer Phase wieder gestärkt herauszukommen. Im letzten Jahr hatte ich übrigens eine ganz ähnliche Krise in diesem Zeitraum, das darf man nicht vergessen. Deshalb ist das für mich auch gerade kein großes Drama und ich möchte in Paris den einen oder anderen positiv überraschen.
Wie motivierst Du Dich für solche Aufgaben?
Natürlich habe ich ein tolles Team um mich herum, das mich unterstützt, egal wie es läuft. Aber das wichtigste ist, dass ich in der Lage dazu bin, mich selbst anzuspornen. Auch Musik hilft mir in den verschiedensten Situationen weiter. Bei manchen Liedern, die ich dann nach dem Warmspielen vor einem Match mit meinen Kopfhörern höre, weiß ich einfach, dass sie mich pushen – mal schnellere, mal langsamere Stücke. Ich konzentriere mich dann voll auf mich und das Match startet gewissermaßen schon, bevor ich überhaupt auf den Platz gehe.
Du bist eine sehr athletische Spielerin. Wie viel athletischer ist der Tennis Sport generell in den Jahren Deiner Karriere geworden?
Ich denke, nicht nur im Tennis ist alles viel athletischer und dynamischer geworden. Alle Sportarten verlangen den Sportler heute physisch mehr ab. Als ich angefangen habe, waren Athletik und Fitness definitiv nicht das wichtigste im Tennis und ich war auch keine fleißige Dauerläuferin. Im Laufe der Zeit merkt man aber, dass es ohne intensives Training – auch Laufen – eben nicht geht.
Wobei fällt es Dir denn am schwersten, den inneren Schweinehund im Training zu überwinden?
Es ist immer der berühmte erste Schritt, den man machen muss. Ist der getan, egal ob auf dem Trainingsplatz, auf der Laufstrecke oder im Fitnessstudio, kann ich mich wieder voll auf meine Ziele auf dem Tennisplatz konzentrieren.
Motiviert es möglicherweise auch, dass mit Alexander Zverev nun auch wieder ein deutscher Spieler unter den Top-Ten der Herren ist?
Wir sehen uns regelmäßig auf den Turnieren und ich freue mich unglaublich für ihn, dass er in seinem jungen Alter nun schon einen so großen Erfolg wie den Turniersieg in Rom errungen hat. Ich denke, dass seine Leistungen auch durchaus etwas Erfolgsdruck von meinen Schultern nehmen, weil es jetzt noch jemanden gibt, der im Fokus steht. Für das deutsche Tennis ist es ohnehin das Beste, was passieren kann, zwei Top-Ten-Spieler zu haben.
Hintergrund
Angelique Kerber ist Schirmherrin der Kampagne „Generali bewegt Deutschland“. Das Versicherungsunternehmen steigt dabei als Hauptsponsor bei den nationalen Marathon-Spitzenveranstaltungen in Frankfurt/Main, Köln und München ein. Außerdem unterstützt es 24 regionale Laufveranstaltungen in ganz Deutschland und möchte so erreichen, dass Deutschland aktiver wird und mehr Menschen etwas für Ihre Gesundheit tun. Markenbotschafterin Angelique Kerber präsentierte die Aktion heute zusammen mit Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, in München. Die Fragen wurden im Rahmen dieser Veranstaltung an Angelique Kerber gestellt.
Angelique Kerber und Giovanni Liverani
Angelique Kerber ist Schirmherrin der Kampagne „Generali bewegt Deutschland“. Das Versicherungsunternehmen steigt dabei als Hauptsponsor bei den nationalen Marathon-Spitzenveranstaltungen in Frankfurt/Main, Köln und München ein. Außerdem unterstützt es 24 regionale Laufveranstaltungen in ganz Deutschland und möchte so erreichen, dass Deutschland aktiver wird und mehr Menschen etwas für Ihre Gesundheit tun. Markenbotschafterin Angelique Kerber präsentierte die Aktion heute zusammen mit Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, in München. Die Fragen wurden im Rahmen dieser Veranstaltung an Angelique Kerber gestellt.
Angelique Kerber und Giovanni Liverani