Interview mit Robert Horry istockphoto.com/Jeff Milner und crossover-online.de

Interview mit Robert Horry

  • crossover-online.de
Im Rahmen einer Charity-Veranstaltung der NBA während der beiden Saisonspiele in London traf CROSSOVER-Redakteur Florian Robert Horry zum Gespräch. Der siebenfache NBA-Champ erzählte von den Spurs und Lakers. Außerdem verriet er, wer sein Favorit auf die Meisterschaft ist und äußerte sich zum voraussichtlichen NBA-Lockout.

Crossover: Wie überrascht bist du vom Erfolg der Spurs in dieser Saison?
Robert Horry: Ich bin nicht wirklich überrascht. Ich dachte auch vor der Saison, dass sie eines der Top-drei-Teams im Westen sein würden. Ich hätte aber nicht gedacht, dass sie jetzt den ersten Platz in der Western Conference inne haben. Die Spurs sind sehr beständig. Das Wichtigste für sie ist, dass sie gesund bleiben. Der Coach wird sie jetzt noch ein wenig für die Playoffs schonen.

Crossover: Die Lakers hatten im Laufe der Saison ein paar Probleme. Du selbst hast sieben Titel gewonnen. Wie schwierig ist es, sich für einen dritten Titel in Folge zu motivieren?
Horry: Psychologisch ist es sehr schwierig, sich jeden Abend neu zu motivieren. Auch für den Körper ist es eine große Herausforderung, so viele Spiele in kurzer Zeit zu absolvieren - vor allem wenn man etwas älter ist. Wenn die Playoffs beginnen, werden die Lakers aber nochmal einen Extraschub an Motivation bekommen und dann auf einem höheren Level als während der regulären Saison spielen.

Crossover: Jüngst gab es Trades von vielen großen Spielern, Deron Williams und Carmelo Anthony zum Beispiel. Was denkst du über diese Spielerwechsel und deren dominierende Stellung in der Medienberichterstattung?
Horry: Es ist gut für den Basketball und besonders gut für den Osten. Viele exzellente Spieler sind in die Eastern Conference gewechselt. Deron Williams und Jeff Green sind jetzt an der Ostküste. Dann ist natürlich auch noch Carmelo nach New York gewechselt. Jetzt ist der Osten genauso stark wie damals in den 1990ern. Die ganzen Trades haben die NBA ausgeglichener gemacht. Der Westen ist jetzt nicht mehr so dominant wie in den letzten Jahren.

Crossover: Du warst selbst in den letzten Lockout im Jahr 1999 involviert. Ist im Jahr 2011 ein Lockout unvermeidlich?
Horry: Basketball ist momentan auf seinem medialen Höhepunkt angelangt. Es wäre ein Verbrechen, wenn es der NBA nicht gelänge etwas gegen einen Lockout zu tun. Ein fader Geschmack im Mund ist nur schwer wieder loszuwerden. Wenn die Leute einmal wütend auf die Spieler oder Besitzer werden, steht die Liebe der Leute für den Sport auf dem Spiel.

Crossover: Wer wird dieses Jahr den Titel gewinnen?
Horry: Es gibt viele gute Teams und keinen klaren Favoriten. Entscheidend sind Verletzungen. Wer ist gesund und wer nicht? Das gesündeste Team wird am Ende der Saison einen kleinen Lauf starten und dann auch die Meisterschaft gewinnen.

Crossover: Was hälst du von Dirk Nowitzki und den Mavericks?
Horry: Die Mavericks sind wirklich gut. Ich habe eigentlich vorhergesagt, dass sie dieses Jahr den Westen gewinnen werden. Als sich dann aber Caron Butler verletzte, verlor ich etwas den Glauben an sie. Sie haben sich jetzt jedoch einige Spieler geholt, die hoffentlich die Rolle von Caron einnehmen können.

Crossover: Könntest du noch immer in der NBA spielen?
Horry: Ich könnte immer noch in der NBA spielen, wenn ich mich wieder in Form brächte, aber darauf habe ich keine Lust. (Lacht)

Das Interview führte Florian Lindemann

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten