Interview vor der Ski-WM – Neureuther: Unsere Planung ist riskant netzathleten.de/Nils Borgstedt

Interview vor der Ski-WM – Neureuther: Unsere Planung ist riskant

  • Derk Hoberg
Drei Wochen vor dem WM-Slalom auf „seinem“ Garmisch-Partenkirchener Gudiberg, sprachen wir mit Felix Neureuther über seine Verfassung, sein Training und seine Erwartungen hinsichtlich der WM. Im letzten Jahr gewann er sein Heimrennen im Rahmen des Weltcup-Finales und schürte damit die Hoffnungen auf die alpine Ski-WM.

 

Bei der WM-Generalprobe in Schladming (AUT) reichte es trotz Krankheit zu Platz 11 für Felix Neureuther. Zermürbt von einer Grippe hatte er sogar daran gedacht, beim traditionellen Slalom-Spektakel auf den Start zu verzichten. Die Aussicht vor 45.000 Zuschauern durch die Stangen zu wedeln, überzeugte ihn aber doch zu starten. Letztlich fehlte ihm die Kraft, um ein besseres Resultat und damit vielleicht auch den ersten Podestplatz dieser Saison einzufahren.

Im vergangenen Winter lief es besser für den 26-jährigen. Zwei Weltcupsiege hat Felix Neureuther letzte Saison im Slalom geholt. Das prestigeträchtige Rennen in Kitzbühel und seinen – für ihn von noch größerer Bedeutung – Heimslalom in Garmisch-Partenkirchen. Dieses Ergebnis macht ihm Mut für die anstehende Weltmeisterschaft, obwohl die ganz großen Erfolge in dieser Saison bisher ausblieben und er sich derzeit noch nicht in bester gesundheitlicher Verfassung befindet. Felix Neureuther fiebert der WM gewissermaßen entgegen:
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Felix Neureuther, seit Jahren der erfolgreichste deutsche Skirennläufer, betreibt den Sport nicht nur für sich und seine Erfolge. Er will auch Kinder dafür begeistern. Darum setzt er sich nun für das Projekt „Sport im Hort“ ein. Gemeinsam mit SportScheck macht sich Neureuther damit für mehr Bewegung an Kinder- und Jugendtagesstätten stark. Im Rahmen der Pressekonferenz auf der wir ihn zum Interview trafen, präsentierte er auch eine seiner Trainingsmethoden. Mit Life Kinetik schult er seine Motorik und den Geist. Auf der nächsten Seite erfahrt Ihr mehr über das Projekt „Sport im Hort“.


Sport ist der Mittelpunkt in Felix Neureuthers Leben. Spielerische Bewegung hat auch die Kindheit des Profi-Skirennläufers geprägt. Der 26-jährige ist überzeugt: „Sport ist eine wichtige Säule in der körperlichen und geistigen Entwicklung.“ Darum setzt er sich ab sofort aktiv für das Projekt „Sport im Hort“ ein. „Damit bringen wir mehr Bewegung dorthin, wo sie dringend benötigt wird: zu den Kindern.“

Nachhaltigkeit: nicht nur ein Wort, sondern große Verantwortung

Bereits 2008 hat SportScheck in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM) das Projekt „Sport im Hort“ ins Leben gerufen und nutzt seitdem das Know-how der TU-Lehrerbildung. Damit wird ein nachhaltiges Bewegungsprogramm an Kinder- und Jugendtagesstätten erreicht. Hinter dem Begriff Nachhaltigkeit steckt eine zentrale Frage, mit der sich die Projektverantwortlichen intensiv auseinandergesetzt haben: Welche Folgen hat unser Handeln heute für die Zukunft?

SportScheck und das TUM-Team sind zu einem Schluss gekommen, den Stefan Herzog, Sprecher der SportScheck Geschäftsführung, auf den Punkt bringt: „Wir können die Zukunft positiv beeinflussen, wenn wir unsere soziale Verantwortung ernst nehmen und übernehmen.“ Das heißt für den Sportfachhändler: Kinder heute fördern und damit positive Weichen für ihre Zukunft stellen. Nachhaltig bedeutet dabei auch langfristig: Durch die Integration weiterer Kooperationspartner sowie prominenter Schirmherren soll das Projekt bundesweit ausgebaut werden. Und auch mit den bisher 30 und derzeit 13 beteiligten Horten von Hamburg bis München soll das Engagement noch nicht beendet sein.

Professionelles Sportprogramm für Spaß an der Bewegung

Ausgangslage für das Projekt war unter anderem eine alarmierende Studie des Robert Koch-Instituts. Demnach ist mittlerweile jedes sechste Grundschulkind in Deutschland übergewichtig. Tendenz steigend. „Unser Ansatz ist es, den Kindern Spaß an der Bewegung zu vermitteln“, sagt Stefan Herzog.

Die Mitarbeiter der „Sport im Hort“-Einrichtungen erhalten dabei professionelle Unterstützung: Ihnen wird ein mit der TU München entwickeltes Sportprogramm zur Verfügung gestellt. Darin enthalten ist auch das innovative Training von Life Kinetik, das Neureuther in seiner Profi-Karriere aktiv unterstützt. Life Kinetik trägt dazu bei, das Lernen zu verbessern. Das Ziel von Sport im Hort ist es, nicht nur die Bewegung der Kinder zu fördern sondern auch das Lernen. Das TU-Fachgebiet Life Sciences unter der Führung von Prof. Dr. Claudia Nerdel wird wissenschaftlich untersuchen, wie sich das Bewegungsprogramm auf die Lern-, Lese- und Aufmerksamkeitsleistung der Kinder auswirkt.

Bewegungsförderung für bessere motorische Leistung

„Sport im Hort“ hat bereits Erfolge zu verbuchen. So war bei den Kindern durch die zusätzlichen Sportstunden in den Einrichtungen eine Verbesserung der motorischen Leistung zu beobachten. Zudem ist von einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit im Unterricht auszugehen. „Auffällig ist auch, dass ein Großteil der am Projekt teilnehmenden Hortkinder wenig Sportbezug hat und selten Mitglied in einem Verein ist. Demnach ist das zusätzliche Angebot eine ausgezeichnete Möglichkeit für eine gezielte Bewegungsförderung“, heißt es an der TUM.

Laufen für die Kinder

„Sport im Hort“ ist längst mehr als ein Projekt, das sich nur in den Kinder- und Jugendtagesstätten abspielt. Deutschlandweit wird jedes Jahr für die Einrichtungen gelaufen und gewalkt. Denn im Rahmen der SportScheck Stadtlaufserie werden Spendengelder für „Sport im Hort“ gesammelt. Jeder Läufer spendet pro gelaufenen Kilometer automatisch fünf Cent. So kamen 2010 mit Hilfe von weit über 60.000 Teilnehmern knapp 33.000 Euro zusammen. Felix Neureuther stimmt die Sportler schon jetzt auf die Stadtlaufserie 2011 ein: „Es wäre doch hervorragend, wenn wir das tolle Ergebnis von 2010 in diesem Jahr noch toppen könnten.“ Der erste Startschuss fällt am 15. Mai in Chemnitz.

Quelle (Seite 2): SportScheck

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