Die Performance Pyramide netzathleten.de, eigene Darstellung

Die Performance Pyramide

Die Performance Pyramide ist ein Analysemodell, das auch aus der Betriebswirtschaftslehre bekannt ist. In abgeänderter Forma kann sie auch auf den Sport übertragen werden. Sie dient dazu die Bewegungsqualität eines Sportlers oder Patienten zu beurteilen. Der amerikanische Physiotherapeut Gray Cook hat die Performance Pyramide für Sportler adaptiert.
Das Fundament für jede sportliche Leistung bildet „Functional Movement“ mit den drei Parametern Stabilität, Mobilität und Bewegungsmuster. Auf der zweiten Stufe der Pyramide kommt „Functional Performance“ mit Kraft, Ausdauer und Geschwindigkeit hinzu. Stufe drei bilden Functional Skills mit Motivation und Kognition und Talent. (vgl. Titelbild)

Aber was bringt diese Pyramide? Die Pyramide ist ein theoretisches Modell, das die ideale Zusammensetzung der genannten Komponenten für eine optimale Leistung und Leistungsverbesserung anzeigt und beschreibt, in welchem Verhältnis diese zueinander stehen müssen. Sie ist gleichsam der Idealzustand, den es zu erreichen gilt, um das Verletzungsrisiko zu minimieren und optimale Leistung zu erreichen. Mit Hilfe von Tests, wie unter anderem dem Functional Movement Screen (FMS) oder anderen Beweglichkeits- und Stabilitätsübungen, kann man bestimmen, wie weit der Athlet diesem Zustand entspricht, wo seine Schwächen und Dysbalancen liegen und in der Folge ein entsprechendes Training konzipieren.

Overpowered Performance Pyramide

Viele Athleten werden die Idealform der Performance Pyramide nicht erfüllen. Diese werden in drei Untergruppen eingeteilt. Eine Overpowered Performance Pyramide weisen Athleten auf, die sehr viel Kraft besitzen, in Bezug auf Mobilität und Bewegungskontrolle aber nicht erste Sahne sind. Der Prämisse „Bewegung kommt vor Kraft“ folgend, muss diese Gruppe also zwar einerseits die Kraft erhalten, andererseits aber an Bewegungen und Mobilität arbeiten.


Underpowered Performance Pyramide

Die zweite Gruppe bilden die Sportler, deren Performance Pyramide „underpowered“ ist. Das bedeutet, die Athleten zeigen perfekte Bewegungen und große Mobilität, haben aber Defizite im Kraft-Ausdauerbereich, also der Functional Performance. Ein Training muss hier also im Kraftbereich ansetzen. Gleichzeitig müssen natürlich die Mobilität, Flexibilität, Körperbeherrschung und die richtigen Bewegungsmuster beibehalten werden.


Underskilled Performance Pyramide

Die dritte Gruppe bilden Athleten, die sowohl in den Bereichen Functional Movement als auch Functional Performance spitze sind, aber bei den Functional Skills Schwächen aufweisen. Ein überspitzes Beispiel wäre etwa ein Basketballer, der zwar schnell und effizient laufen kann, höher springt als alle anderen, aber keinen Ball fangen kann. Diese Athletengruppe sollte den Trainingsschwerpunkt auf die Verbesserung der sportartspezifischen Anforderungen legen.




Das Performance Pyramide Modell zeigt also, dass jeder Athlet individuell betrachtet werden muss, damit seine jeweiligen Schwächen gezielt angegangen werden können. Zudem sollte das Training nicht auf einen Baustein der Pyramide allein konzentriert werden. Es sollten immer alle Bereiche eine Rolle spielen, je nach Schwächen aber Schwerpunkte gesetzt werden.

Auch spannend: Interview mit Gray Cook zum Functional Movement Screen


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