Höhere Fettverbrennung beim Laufen als beim Radfahren
- Jörg Birkel
Bei hohen Intensitäten sind Kohlenhydrate die bevorzugte Energiequelle des Körpers. Da die menschlichen Kohlenhydratspeicher (Glykogen) begrenzt sind, spielt die Fettverbrennung bei langen Ausdauerbelastungen eine entscheidende Rolle.
Südafrikanische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass Fette bei einer vergleichbaren Belastung beim Laufen einen größeren Anteil an der Energiebereitstellung haben als beim Radfahren.
Um die Unterschiede in der Kohlenhydrat- und Fettverbrennung unter Belastung zu untersuchen, traten 10 männliche Triathleten zu verschiedenen Tests an. Um die geleistete Arbeit besser einschätzen zu können, absolvierten die Probanden einen maximalen Lauf- und Zeitfahrtest.
Dabei wurden verschiedene Werte ermittelt, die für die Vergleichbarkeit der Belastung dienten. Unter anderem wurden die maximale Arbeitsleistung (WLmax), die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und die maximale Herzfrequenz (HFmax) ermittelt.
Anschließend absolvierten die Probanden verschiedene, submaximale Trainingseinheiten bei 60, 65, 70, 75 und 80 Prozent ihrer WLmax. Dabei wurden die Laktatkonzentration im Blut ermittelt, die Herzfrequenz überwacht und die Atemgase mit einer Maske kontrolliert. Über die Relation des aufgenommenen Sauerstoffs (O2) und des ausgeatmeten Kohlendioxids (CO2) können Rückschlüsse auf den Stoffwechsel gezogen werden.
Das Ergebnis: Bei vergleichbarer Belastung konnte beim Laufen eine signifikant höhere Fettverbrennung festgestellt werden als beim Radfahren, obwohl beim Laufen höhere Laktatwerte und ein höherer Puls gemessen wurden.
Eine mögliche Erklärung: Beim Radfahren konzentriert sich die Arbeit auf die Beinmuskeln, während ein Läufer vermehrt seine Stützmuskulatur aktiviert. Die relative Energiebereitstellung in der am Vortrieb beteiligten Muskulatur wird sicherlich bei beiden Disziplinen ähnlich sein, aber auch in der passiven Muskulatur besteht ein Energiebedarf, der möglicherweise vermehrt über die Fettoxidation gedeckt wird.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20190351