Das erste Mal auf Skiern – So lernen Kinder Skifahren
- Christian Riedel
Wintersport mit Kindern hört sich zunächst recht schwierig zu lernen an. Schließlich ist der unbekannte, rutschige Untergrund für viele Kinder ungewohnt und sie müssen sich zudem in der Kälte im Freien aufhalten. Wenn man nun vom Nachwuchs zu früh zu viel fordert, verlieren viele Kinder schnell die Lust am Wintersport. Insofern sollte man es in jedem Fall langsam angehen lassen, den Nachwuchs nicht überfordern und den Skitag besser früher abbrechen, damit die Kinder nicht die Lust am Skifahren verlieren. Welche Übungen man am besten mit den Kindern machen kann, verrät Clara Kersten, Kinderskilehrerin in Malbun/Liechtenstein.
Übung 1: Skigewöhnung
„Die Kinder müssen sich zunächst mit dem Material, dem ungewohnten Untergrund und dem zusätzlichen Gewicht an den Füßen vertraut machen“, sagt Clara Kersten. „Bevor wir mit den Kindern liften oder den Hang hinunter fahren, sollten sie sich zunächst auf ebenem Boden mit den Skiern vertraut machen.“ Die erste und vielleicht auch wichtigste Übung besteht daher einfach darin, den Kindern Skier anzuziehen und sie zunächst an der Hand und später alleine auf ebener Fläche herumrutschen zu lassen. Hier ist auch die Sturzgefahr relativ gering, sodass die Kinder ohne Angst und ohne hinzufallen lernen können.
Übung 2 – Rutschen und gleiten
Nur auf der Ebene herumzurutschen macht auf Dauer natürlich keinen Spaß. Vor allem, wenn die Eltern schon die großen Hänge hinunterfahren. Sobald man also merkt, dass sich das Kind auf dem rutschigen Untergrund halten kann, kann man mit der nächsten Übung beginnen. Hierfür sollte man sich einen sehr flachen Hang suchen. Gut ist, wenn man einen Zauberteppich oder ein Förderband hat, mit dem die Kinder nach oben fahren können. Ansonsten ist es gut, wenn man einen Teppich auf den Schnee legt, auf dem die Kinder nach oben gehen können. Richtig Liften fällt vielen noch schwer und auf dem rutschigen Hang nach oben zu gehen, ist noch schwieriger und anstrengend. Als Aufstiegshilfe ist ein Teppich daher gut geeignet, damit die Kinder vom Aufstieg nicht frustriert werden.
„Sobald die Kinder sicher auf den Skiern stehen, möchten sie natürlich auch den Berg hinunter fahren“, sagt auch Clara. Zu Beginn lernen die Kinder zunächst das Geradeausfahren. Hierbei sind die Ski parallel nebeneinander wie „Pommes“ oder „Eisenbahnschienen“. Damit die Kinder Selbstvertrauen bekommen, ist es wichtig, dass sie die ersten Fahrten auf einem flachen Hang so gut es geht alleine machen. Die Kinder sollen dabei die Hände auf die Knie legen und den leicht geneigten Hang hinunterfahren. Gut ist, wenn der Hand einen sanften Auslauf hat, wo die Kinder von alleine anhalten. Hat der Hang keinen Auslauf, sollte am Ende der zu fahrenden Strecke ein Teppich liegen, der das Kind abbremst. So muss das Kind nicht selber anhalten und kann schon weitgehend alleine fahren. Wenn ein Kind etwas ängstlich ist, kann der Skilehrer es an die Hand nehmen.
Übung 3 – Bremsen und Anhalten
Damit sie sicher fahren können, ist es wichtig, dass die Kinder auch lernen, aus eigener Kraft zu bremsen und anzuhalten. Daher sollten sie als nächstes das Bremsen mit dem Pflug lernen. „Dazu müssen die Kinder die Pflugstellung der Ski beherrschen“, erklärt Clara. Dies geht am besten, mit einer Bewegungsvorstellung. „Sie sollen sich vorstellen, ihre Ski wie ein Pizzastück zu halten.“ Die Stellung der Ski kann man zunächst im Stehen üben und anschließend bei langsamer Fahrt. Dabei fährt das Kind dann in der Parallelstellung los, um nach wenigen Metern die Skienden auseinander zu führen, bis sie angehalten haben. Vielen hilft es, die Skier im „Pizza-Pommes-Stil“ abwechselnd im Pflug und parallel zu halten. Als Spielform ist das „Stoppspiel“ sehr beliebt, bei dem die Kinder erst Schuss fahren und wenn der Skilehrer „Stopp“ ruft, müssen die Kinder im Pflug bremsen.