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Ohne Hektik gleiten - Tipps zum Apnoe-Tauchen

  • Christian Riedel
Wenn man beim Apnoetauchen ohne Druckluftflasche tauchen geht, muss man mit der Kraft und der Atemluft sparsam umgehen. Die Apnoe-Tauchlehrerin Maike Münster gibt einige Tipps, worauf man beim Apnoe-Tauchen achten muss.

Zum Apnoetauchen, also Tauchen ohne Druckluftflaschen, braucht man eigentlich keine bestimmten Vorkenntnisse und keine besonderen körperlichen Voraussetzungen. Apnoetauchen kann jeder. Wie lange man aber unter Wasser bleiben kann, hängt nicht nur vom Lungenvolumen ab, sondern vor allem, wie man sich im Wasser verhält. Das sagt auch Apnoe-Tauchlehrerin Maike Münster: „Das Wichtigste ist zunächst, dass man beim Apnoe-Tauchen immer ruhig und gelassen bleibt und niemals hektisch wird.“ Denn je mehr man sich bewegt desto mehr Sauerstoff verbraucht man. Weil man unter Wasser aber nur so viel Luft mitnehmen kann, wie in die Lunge passt, ist der Vorrat im Gegensatz zum Gerätetauchen stark begrenzt. Daher geht es darum, mit der vorhandenen Luft möglichst sparsam umzugehen. Dazu hat Maike Münster, die deutsche Meisterin von 2001, einige Tipps.

Richtig abtauchen

Viele Anfänger machen den Fehler und vergeuden schon beim Abtauchen viel Luft, weil sie mit aller Kraft schnell nach unten wollen. Dabei ist es auch an der Oberfläche schon wichtig, ruhig und gelassen zu bleiben. „Atme vor dem Abtauchen drei- oder viermal kräftig ein und aus“, rät Maike. „Leg Dich dann auf die Wasseroberfläche, knicke in der Hüfte um 90 Grad nach unten ab und zieh dich mit einem Armzug nach unten.“ Das reicht in der Regel bereits aus, um komplett abzutauchen. Erst wenn die Flossen komplett unter Wasser sind, kannst Du mit dem Beinschlag beginnen. Dann gilt es nur noch, mit ruhigen kräftigen Beinschlägen nach unten zu kommen, bis der steigende Umgebungsdruck so hoch ist, dass man sich einfach nur fallen lassen muss.

Kraftsparender Beinschlag

Die Beine sind die einzigen Muskeln, die beim Apnoetauchen beansprucht werden sollten. Sie sind das einzige Mittel, das man zum Vortrieb benutzt. Entsprechend ist es wichtig, den Beinschlag möglichst kraftsparend einzusetzen. Achte zunächst darauf, dass Deine Flossen zu Deiner Kraft und Kondition passen. Je weniger Kraft Du in den Beinen hast, desto kürzer und weicher sollten die Flossen sein, da Du sonst zu viel Kraft vergeudest. Hier kannst Du nur ausprobieren, welche Flossen am besten zu Dir passen.

Ein ökonomischer Beinschlag ist die Grundvoraussetzung, um möglichst lange unter Wasser bleiben zu können. Strecke dazu die Beine lang aus. Dann schlägst Du immer nur mit einem Bein, also ob Du einen Fußball kicken würdest. Nutze die Gleitphase so lange es geht aus, bevor Du den nächsten Schlag setzt. „Wir sprechen dabei davon, dass wir die Flosse laufen lassen“, sagt Maike. „Setzt man den nächsten Beinschlag zu früh, bricht man die Gleitphase ab und braucht mehr Kraft, um sich wieder anzutreiben.“

Die stromlinienförmige Körperhaltung

Eine möglichst gerade Körperhaltung hilft dabei, Energie zu sparen. Je besser der Körper gestreckt ist, desto weniger Verwirbelungen bilden sich, die den Taucher einbremsen. „Der Körper sollte immer entspannt aber stabil bleiben, die Arme sind seitlich am Körper angelegt und bewegen sich nicht“, sagt Maike Münster. „Der Kopf sollte dabei in der Körperlängsachse liegen. Hier muss man aufpassen, nicht zu überstrecken. Sonst bietet man mehr Widerstand und taucht zudem nicht immer gerade, da der Kopf die Richtung vorgibt. Und Umwege kosten Kraft und damit auch Luft.“

Schnell nach oben

Sobald man das Gefühl hat, keine Luft mehr zu haben, geht es an den Aufstieg. Hier kann man etwas mehr Kraft investieren, auch wenn man nicht sofort alle Kraft- und Luftreserven einsetzen sollte. Auch hier ist es wichtig, nicht hektisch zu werden und die Bewegung zu ökonomisieren. „Zunächst gilt auch hier, dass der Körper möglichst gestreckt sein sollte“, empfiehlt Maike Münster. „Der Kopf bleibt in der Längsachse, um möglichst stromlinienförmig bleiben zu können. Kollisionen an der Wasseroberfläche zu vermeiden ist die Aufgabe des Tauchpartners. Dieser taucht leicht unterhalb der Oberfläche rund eine Armlänge vom Seil entfernt und schiebt den Taucher dorthin, wo eine freie Stelle ist, um drohende Zusammenstöße mit Schwimmern, Booten oder Treibgut zu vermeiden. Wenn man den Oberkörper beim nach oben Schwimmen leicht hin und her wiegt, kann man mehr Kraft auf die Flossen übertragen und kommt schneller nach oben zurück. Hektik ist auch hier fehl am Platz. Schließlich geht es beim Apnoetauchen in erster Linie um Entspannung und nicht darum, neue Rekorde aufzustellen.“

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