Total Immersion – Schwimm wie ein Fisch Christian Riedel

Total Immersion – Schwimm wie ein Fisch

  • Christian Riedel
Terry Laughlins Total Immersion versteht sich als revolutionärer Ansatz, mühelos schwimmen zu lernen. Dabei konzentriert sich der Erfinder der Methode darauf, die Wasserlage zu optimieren, statt Kondition zu bolzen. In seinem gleichnamigen Buch hat er seine Erfahrungen niedergeschrieben.

Das Fachbuch „Total Immersion – Schwimmen nach Art der Fische“ von Terry Laughlin versteht sich als Anleitung zu einem besseren und effizienteren Kraulstil. In 16 Kapiteln erklärt der amerikanische Schwimmtrainer seine Philosophie, taucht ein in die Physik und Biomechanik des Schwimmens und gibt dem Leser methodische Hilfen an die Hand, um schrittweise die eigene Schwimmtechnik zu verbessern.

Jeder kann effizient Schwimmen lernen


Zielgruppe sind vor allem Erwachsene, die bisher vergeblich versucht haben, Kraulen zu lernen und von der bisherigen Lehrmethode frustriert sind. Zumindest schreibt Laughlin das so. Der Einstieg ist jedenfalls sehr amerikanisch: Bisher war alles Mist, doch jetzt gibt es endlich Total Immersion – die neue und revolutionäre Art zu Schwimmen. Mit Leichtigkeit, Eleganz und Anmut statt mit roher Muskelkraft.

Und folgt man den Ausführungen des Autors, entdeckt der lernwillige Leser die Gesetze der Biomechanik und wird in das Wissen eingeführt, warum man mit Technikschulung weiter kommt, als mit reinem Konditionsgebolze und Kachelnzählen. Wenn man sich an der typisch amerikanischen Erzählweise nicht stört, wird man in logischen Schritten und sehr anschaulich an das Thema Schwimmen herangeführt.

Schaut man sich Schiffe oder Fische im Wasser an, kann man schnell nachvollziehen, dass ein geringerer Wasserwiderstand einen Schwimmer weiter bringt, als einfach nur die Zuglänge und –frequenz zu steigern. Schließlich ist die Dichte von Wasser 1.000-mal höher als die von Luft, weswegen eine stromlinienförmige Haltung sich bereits bei viel geringeren Geschwindigkeiten positiv bemerkbar macht als beispielsweise eine aerodynamische Sitzposition auf dem Rad.

Verständnis und Technik


Letztlich ist es zwar die gleiche Rechnung: Der Wasserwiderstand wächst mit der Geschwindigkeit im Quadrat, aber der Grundwiderstand ist bereits so hoch, dass Kraulen für die meisten Schwimmeinsteiger und Triathleten eher einem Überlebenskampf denn einem Vergnügen gleich kommt. Hat man die Grundprinzipien aber einmal verstanden, bietet der Praxisteil des Buches eine tolle Anleitung, wie man sein Wassergefühl verbessert und spielerisch die eigene Wasserlage verbessert.

Grundlage ist eine neutrale Kopfhaltung in Verlängerung der Wirbelsäule. Der Kopf ist quasi unter Wasser und dadurch wird der luftgefüllte Oberkörper ins Wasser gedrückt. Das macht die typische Total Immersion Schwimmtechnik aus. Ebenfalls charakteristisch für den Ansatz von Laughlin sind viele Übungen in Seitlage mit starkem Rollanteil. Außerdem lehrt der Autor in seinen Seminaren, dass der Vortrieb vor allem in der Hüfte entstehe und nicht aus dem Armen kommt.

Fazit: Zum Kraulenlernen geeignet


Entsprechend gegliedert ist der praktische Teil. In der Total Immersion „Schwimmschule“ lernt der Leser in 6 Lektionen, seinen Schwimmstil umzustellen und Spaß am Kraulen zu entwickeln. Total Immersion ist nicht neu und heutzutage auch nicht mehr revolutionär, aber die Methode von Terry Laughlin bietet sich immer noch an, um der ein oder anderen Bleiente zu einem Aha-Erlebnis im Schwimmbecken zu verhelfen.

Das Buch ist für Schwimmeinsteiger genauso wie für ambitionierte Triathleten als Lektüre zu empfehlen, weil es hilft, besser zu verstehen, wieso der eine Schwimmer nach kurzer Zeit auf einer beliebig langen Strecke mühelos durchs Wasser gleitet, während ein anderer trotz regelmäßigem Trainings immer noch auf 25 Metern beinahe ertrinkt.

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