Sind herkömmliche Bauchübungen wirkungslos?
- Marco Heibel
Viele Athleten absolvieren fast täglich hunderte Sit-ups, um ihre Bauchmuskeln zu stählen und die so genannte Core-Muskulatur zu stärken. Jetzt stellt sich jedoch heraus, dass dies wohl vergebene Mühe ist. Mit Kraftübungen ohne zusätzliche Gewichte lässt sich laut einer Studie der Youngstown University in Ohio nämlich kein messbarer Kraftzuwachs erreichen.
Überraschendes Ergebnis: Bauchübungen zeigen keine Wirkung
Dafür ließen die Wissenschaftler Probanden über einen Zeitraum von 11 Wochen Serien von Bauchübungen ohne zusätzlichen Widerstand ausführen. Bei keinem der Teilnehmer konnte im Anschluss an das Programm ein signifikanter Kraftzuwachs ermittelt werden.
Das bestätigt die Annahme, dass Muskeln einen Widerstand benötigen, um kräftiger zu werden. Erst wenn Du 50 Prozent Deiner Maximalkraft für eine Bewegung aufwendest, wachsen die trainierten Muskeln und werden stärker. Deine Maximalkraft ist das Gewicht, das Du genau einmal anheben kannst.
Bauchmuskeln unterscheiden sich nicht von anderen Skelettmuskeln
Ab einer Belastung von 50 Prozent der Maximalkraft und mehr schwillt die Muskulatur jedoch zunehmend an und drückt sich selbst die Blutversorgung ab. Dadurch werden die arbeitenden Muskelfasern schlechter mit Sauerstoff versorgt, der anaerob-laktazide Stoffwechsel übernimmt die Energieversorgung.
Im Muskel sammelt sich Laktat an, nach einer Belastung von spätestens anderthalb bis zwei Minuten stellt die übersäuerte Muskulatur die Arbeit ein. Kannst Du die Bewegung länger aufrechterhalten, reicht der gesetzte Reiz nicht aus, um einen Kraftzuwachs zu erzielen. Es handelt sich lediglich um ein anstrengendes Ausdauertraining. Es kommt zu keinen neuro-muskulären Anpassungen im Sinne eines Krafttrainings.
Fazit: Wer seine Bauchmuskeln wirklich kräftigen möchte, der braucht einen größeren Widerstand, beispielsweise in Form von Hantelscheiben oder Seilzügen. Da unterscheiden sich unsere Bauchmuskeln nicht von anderen Skelettmuskeln.