Die Ayurveda-Diät - Ganzheitlich Gesund
- Derk Hoberg
Das exakte Alter der indischen Heilkunst lässt sich nicht genau bestimmen. Schätzungen gehen davon aus, dass Ayurveda bereits 5.000 Jahre zurück reicht. Den Ursprung dieser Lehre findet man in der indischen Hochkultur und auch der griechische Arzt Hippokrates stützte sich bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten schon darauf. Ayurveda betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Innere Harmonie und das Gleichgewicht aller im Körper wohnenden Kräfte seien demnach die Basis für ein gesundes Leben.
Ganzheitliches Konzept
Die Ayurveda-Ernährung ist eigentlich keine Diät im heutigen Sinne, bei der es ums abnehmen geht. Vielmehr steht die ayurvedische Kost für einen Einstieg in eine neue Lebensphilosophie. Ziel dieser Ernährungsform ist es, den Körper zu entgiften, den Stoffwechsel anzuregen, Fett ab- und Muskeln aufzubauen. Das erfolgt jedoch nicht nur über die Ernährungsumstellung, sondern im Zusammenwirken mit Bewegung, Yoga und Massagen.
Die Ernährung bei Ayurveda ist überwiegend vegetarisch, Fleisch wird allerdings nicht kategorisch abgelehnt. Es ist ein durchaus ausgewogenes Konzept, welches alle Nahrungsmittel miteinbezieht und darüber hinaus auch auf ausreichend Bewegung und anderweitigen Ausgleich setzt.
Die allgemeinen Ernährungsempfehlungen beim Ayurveda
• Nur bei Hunger essen und keine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen
• Nie in unruhiger Gemütsverfassung essen
• Frische Lebensmittel essen
• sich nicht völlig satt essen
• Mindestens drei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten
• Die Hauptmahlzeit ist mittags
• Wasser und Tee trinken
• In jeder Mahlzeit sollten alle fünf Geschmacksrichtungen vorkommen (süß, bitter, sauer, salzig, umami/herzhaft)
Neben den allgemeingültigen Empfehlungen gibt es noch die speziellen, die für die drei sogenannten Doshas gelten. In der ayurvedischen Typologie sind Doshas unterschiedliche Temperamente oder Lebensenergien. Diese kommen in jedem gesundem Organismus vor, jedoch dominieren zumeist ein oder zwei Doshas. Demnach sind alle Menschen aufgrund ihrer persönlichen Konstitution und Lebensenergie eingeteilt in folgende drei Typen:
Der Ayurveda Vata-Typ
Der Vata-Typ ist eher zierlicher Natur. Nervös, sprunghaft, kreativ und gerne unterwegs. Häufig leidet er unter Verdauungs- und Schlafstörungen. Vata-Menschen sollten sich genügend Ruhe und Entspannung gönnen, täglich drei warme Mahlzeiten und viel warmen Tee zu sich nehmen. Blähende, schwer verdauliche Speisen sollten gemieden werden. Bevorzugte Gewürze sind Zimt, Nelke, Ingwer und Safran.
Der Ayurveda Pitta-Typ
Der Pitta-Typ hat einen mittelstarken Körperbau, ausgebildete Muskulatur, einen guten Stoffwechsel, ist ehrgeizig und ungeduldig. Häufige Krankheiten: Hautkrankheiten und Infekte. Pitta-Menschen sollten genug entspannen und sich vor Aufregungen schützen. Übersäuernde, ölige und scharfe Lebensmittel sollten gemieden werden. Bittere und herbe Nahrungsmittel sind zu bevorzugen und sollten hauptsächlich mit Kurkuma, Koriander und Kardamon gewürzt werden.
Der Ayurveda Kapha-Typ
Der Kapha-Typ wiederum hat einen kräftigen Körperbau und neigt zu Übergewicht. Trägheit und Antriebslosigkeit und ein langsamer Stoffwechsel sind weitere Merkmale. Deshalb sollten sich Kapha-Menschen täglich bewegen und in der Ernährung auf fette, zuckerreiche Mahlzeiten verzichten. Stattdessen sollten eher bittere, scharfe Mahlzeiten gegessen werden, mit Chili und Ingwer gewürzt werden.
Fazit
Ayurveda ist keine Reduktionsdiät im eigentlichen Sinne. Das ganzheitliche Konzept das dahinter steckt, sorgt vielmehr für eine intensive Beschäftigung mit einer gesünderen Lebensweise. Es geht darum, Stress zu vermeiden, in Ruhe und vor allem mit Muße zu essen und bei der Wahl der Lebensmittel darauf zu achten, welche man am besten verträgt. Genau das ist es wahrscheinlich auch, was Ayurveda derzeit so beliebt macht – In unserer schnelllebigen und stressigen Zeit einfach mal abzuschalten und sich nur um sich und sein eigenes Wohlergehen zu bemühen.
Derk Hoberg
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