Appetitzügler Sport – Hilft Zauber-Protein beim Abnehmen?
- Marco Heibel
Ein Forscherteam der Universität von Santiago de Chile hat 15 übergewichtige Frauen und Männer drei Monate lang mehrmals pro Woche für eine Stunde zum Sport auf einen Fahrradergometer gebeten. Die Forscher wollten ergründen, wie sich das Training auf Faktoren wie den Body Mass Index, den Blutdruck oder den Bauchumfang der Teilnehmer auswirkt. Hierzu nahmen Sie regelmäßig Blutproben und baten die Probanden auf die Waage.
Darüber hinaus interessierten sich die Wissenschaftler aber auch dafür, welchen Einfluss das kürzlich aufgenommene Sportpensum auf die Ernährungsgewohnheiten der übergewichtigen Männer und Frauen hatte. Deswegen erhielten die Probanden über den gesamten Studienzeitraum keine weiteren Auflagen. Sie durften also tun, lassen (und essen), was sie wollten – nicht wissend, dass auch dies letzten Endes ausgewertet werden sollte.
Zügelt Abnehm-Protein den Appetit von aktiven Menschen?
Das Ergebnis: Nach Ablauf der drei Monate waren nicht nur die BMI-Werte und der Blutdruck bei allen Teilnehmern deutlich gesunken, sondern auch der Appetit war geringer geworden. Obwohl sich die Probanden also mehr bewegten, nahmen Sie im Schnitt pro Tag knapp 300kcal weniger zu sich als vor Studienbeginn. Kombiniert man das mit den zusätzlich verbrauchten Kalorien durch den Sport, kommt da einiges an eingesparter Energie zusammen.
Die Forscher glauben den Verantwortlichen für den geringeren Appetit gefunden zu haben: Sie konnten bei allen Teilnehmern einen deutlich erhöhten BDNF- Spiegel (brain-derived neurotrophic factor) im Blut ausmachen. Bei BDNF handelt es sich um ein Protein, das u.a. an der Regulierung des Stoffwechsels beteiligt ist. Je höher der Spiegel bei den Probanden war, desto größer war der Gewichtsverlust. Weitere, größer angelegte Studien sollen nun Aufschluss bringen, wie repräsentativ der BDNF-Wert tatsächlich ist und ob er als Indikator für den Gewichtsverlust durch Sport taugt.