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Halten Probiotika, was sie versprechen?
- Redaktion
Probiotika wird einiges an Wirkung nachgesagt: Sie sollen dabei helfen, die Verdauung zu beschleunigen, das Immunsystem zu stärken und Magen-Darm-Beschwerden zu vermindern. Was aber bringen sie wirklich? Die AOK Hessen erklärt, welche probiotischen Stämme es gibt und welchen Nutzen sie für den Körper haben und geht der Frage nach, ob probiotische Joghurts & Co. die Ernährung sinnvoll ergänzen.
In den letzten Jahren hat sich immer mehr gezeigt, wie bedeutend der Darm für die Gesundheit ist. Er verfügt nach dem Gehirn über die meisten Nervenzellen und macht 70 Prozent unseres Immunsystems aus. Umso wichtiger ist es, ihn gesund zu halten, denn ein gesunder Darm steht für einen gesunden Körper.
Im menschlichen Darm sind 400 bis 500 unterschiedliche Arten von Bakterien angesiedelt, die für die Verdauung und Gesundheit verantwortlich sind. Bei einer intakten Darmflora sind mindestens 85 Prozent davon nützlich, höchstens 15 Prozent nicht. Probiotika sollen helfen, dieses Gleichgewicht zu erhalten und zu unterstützen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen (hauptsächlich Bakterien), die über die Nahrung aufgenommen werden. Sie kommen natürlicherweise in zum Beispiel Joghurt vor oder sind in der Apotheke als Mischung erhältlich.
Wer trotzdem ergänzend Probiotika zu sich nehmen möchte, sollte sich vorher informieren, welche Eigenschaften die verschiedenen Bakterienarten haben. Hier einige Beispiele:
• Lactobacillus acidophilus: Diese Milchsäurebakterienart wirkt bei der Milchzuckerverdauung mit. Außerdem stellt sie Vitamine wie Folsäure, Vitamin B3 und B6 her.
• Lactobacillus casei: geeignet zur Unterstützung bei Antibiotikaeinnahme, da diese Art schädliche Bakterien wie Salmonellen abwehrt und das Immunsystem unterstützt.
• Lactobacillus rhamnosus: Dieser Keim hilft anderen Milchsäurebakterien auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt, da er immun gegen Magensäure und Gallensäfte ist.
• Bifidobacterium bifidum: Sehr wichtig für das Immunsystem, da diese Bakterien verschiedene Säuren produzieren und nachweislich immunrelevante Antikörper unterstützen.
• Bifidobacterium longum: Das Bakterium befindet sich am häufigsten im Darm und ist mit am wichtigsten für das Immunsystem und die Vitaminbildung. Außerdem unterstützt es die Aufnahme von Calcium.
Beim Kauf von puren Probiotika-Mischungen sollte unbedingt auf die Qualität geachtet werden. So ist es zum Beispiel wichtig, dass auf der Verpackung das Mindesthaltbarkeitsdatum für die Wirkung der Bakterien angegeben ist. Im Zweifel berät der Apotheker.
Täglich erforderlich ist mindestens eine Milliarde lebender Mikroorganismen (1 x 109 koloniebildende Einheit (KBE)).
Zu probiotischen Joghurts ist nicht unbedingt zu raten, da sie meist nicht viel wirkungsvoller als Naturjoghurt sind und keine besonders hohe Bakterienkonzentration aufweisen.
Ob es sich wirklich auszahlt, zusätzliche Probiotika zu nehmen, bleibt offen. Es besteht weiterer Forschungsbedarf, denn die Wirkung eines einzelnen Produkts kann nicht auf den gesamten Markt übertragen werden, da die Bakterienzusammensetzungen unterschiedlich sind und damit auch unterschiedliche Auswirkungen haben können. Außerdem sind manche Wissenschaftler der Meinung, dass die zusätzlichen Bakterien im Verhältnis zu den bereits im Darm vorhandenen Bakterien viel zu gering sind, um eine besondere Wirkung zu haben.
Im menschlichen Darm sind 400 bis 500 unterschiedliche Arten von Bakterien angesiedelt, die für die Verdauung und Gesundheit verantwortlich sind. Bei einer intakten Darmflora sind mindestens 85 Prozent davon nützlich, höchstens 15 Prozent nicht. Probiotika sollen helfen, dieses Gleichgewicht zu erhalten und zu unterstützen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen (hauptsächlich Bakterien), die über die Nahrung aufgenommen werden. Sie kommen natürlicherweise in zum Beispiel Joghurt vor oder sind in der Apotheke als Mischung erhältlich.
Welche Probiotika sind nötig?
In den meisten Fällen reicht eine ausgewogene Ernährung vollkommen aus, da Probiotika – meist Milchsäurebakterien – auch in natürlichen Lebensmitteln wie Sauerkraut, Joghurt oder Kefir enthalten sind.Wer trotzdem ergänzend Probiotika zu sich nehmen möchte, sollte sich vorher informieren, welche Eigenschaften die verschiedenen Bakterienarten haben. Hier einige Beispiele:
• Lactobacillus acidophilus: Diese Milchsäurebakterienart wirkt bei der Milchzuckerverdauung mit. Außerdem stellt sie Vitamine wie Folsäure, Vitamin B3 und B6 her.
• Lactobacillus casei: geeignet zur Unterstützung bei Antibiotikaeinnahme, da diese Art schädliche Bakterien wie Salmonellen abwehrt und das Immunsystem unterstützt.
• Lactobacillus rhamnosus: Dieser Keim hilft anderen Milchsäurebakterien auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt, da er immun gegen Magensäure und Gallensäfte ist.
• Bifidobacterium bifidum: Sehr wichtig für das Immunsystem, da diese Bakterien verschiedene Säuren produzieren und nachweislich immunrelevante Antikörper unterstützen.
• Bifidobacterium longum: Das Bakterium befindet sich am häufigsten im Darm und ist mit am wichtigsten für das Immunsystem und die Vitaminbildung. Außerdem unterstützt es die Aufnahme von Calcium.
Beim Kauf von puren Probiotika-Mischungen sollte unbedingt auf die Qualität geachtet werden. So ist es zum Beispiel wichtig, dass auf der Verpackung das Mindesthaltbarkeitsdatum für die Wirkung der Bakterien angegeben ist. Im Zweifel berät der Apotheker.
Täglich erforderlich ist mindestens eine Milliarde lebender Mikroorganismen (1 x 109 koloniebildende Einheit (KBE)).
Zu probiotischen Joghurts ist nicht unbedingt zu raten, da sie meist nicht viel wirkungsvoller als Naturjoghurt sind und keine besonders hohe Bakterienkonzentration aufweisen.
Halten Probiotika, was sie versprechen?
Da sich die Bakterien nicht langfristig im Darm ansiedeln können, müssen Probiotika regelmäßig genommen werden. Hört man mit der Einnahme auf, verringert sich auch die Anzahl der probiotischen Bakterien und nach wenigen Wochen herrschen wieder die ursprünglichen Verhältnisse im Darm.Ob es sich wirklich auszahlt, zusätzliche Probiotika zu nehmen, bleibt offen. Es besteht weiterer Forschungsbedarf, denn die Wirkung eines einzelnen Produkts kann nicht auf den gesamten Markt übertragen werden, da die Bakterienzusammensetzungen unterschiedlich sind und damit auch unterschiedliche Auswirkungen haben können. Außerdem sind manche Wissenschaftler der Meinung, dass die zusätzlichen Bakterien im Verhältnis zu den bereits im Darm vorhandenen Bakterien viel zu gering sind, um eine besondere Wirkung zu haben.