In London nach London - Frodeno will Olympia-Quali
- Redaktion
Dass er wenige Tage später 30 Jahre wird, hat er fast vergessen. Der ASICS-Ambassador muss bei diesem Rennen der WM-Serie nicht nur einer der beiden besten Deutschen sein, sondern auch insgesamt unter die ersten zwölf kommen, um in London 2012 dabei zu sein. „Dieses Ziel nicht zu erreichen, daran denke ich nicht. Ich denke auch nicht nur daran meine deutschen Konkurrenten zu schlagen. Dies ist ein internationales Rennen und daher ist mein Ziel auch die internationale Spitze. Und wenn ich international vorne mitmische, dann sollte das national auch für die Quali reichen“ sagt Frodeno.
Weggeschoben das unglückliche vergangene Jahr mit Verletzungen, Krankheiten, verarbeitet das missglückte Rennen der WM-Serie vor drei Wochen in Hamburg. Da war er auf Gold-Kurs, bis er eine 15 Sekunden-Strafe bekam, weil er die Badekappe beim Wechsel vom Schwimmen aufs Rad verlor. Wie sagte er danach, „erst hatte ich Pech, dann kam noch das Unglück dazu.“ Eine Schraube setzte sich zwischen Bremse und Rad. Die Folge war ein Platten. Dennoch lief er das Rennen zu Ende, genoss auf den letzten 5 Kilometer den Jubel der 200 000 Zuschauer.
Er hat gelernt Dinge abzuhaken, nicht mehr zu hadern. Sein Sportlerleben so sagt er, ist ein einziger Prozess. Es waren unendlich viele Erfahrungen, die er nach seinem Olympiasieg 2008 in Peking gesammelt hat, eine davon: Er weiß, dass er nicht der Mann für viele Rennen im Jahr ist, sondern eher der für das eine, wo es um alles geht. Frodeno: „Ich konnte in den letzten Wochen wieder super trainieren. Nachdem die Saison bisher nicht nach Plan verlaufen ist, hatte ich in den letzten Wochen wieder eine perfekte Trainingsroutine und konnte auch von der großen Grundlage vom Winter zehren. Ich bin gut in Form und freu mich darauf am Sonntag mal wieder einen Wettkampf zu machen, um zu zeigen was in mir steckt."
Zu Beginn der Woche twitterte Frodeno, dass der London-Wahnsinn ihn schon ergriffen hat, der Hype im Hyde Park seinen Lauf nimmt. „Meine größte Herausforderung ist, bis Sonntag 13:06 Ortszeit die Füße still zu halten“, sagt er. Dann springt er in „The Serpentine“, den 11 Hektar großen See im Hyde Park. Wenn er nach 1,5 Kilometern mit Badekappe aus dem See rennt, braucht er das Glück, dass er in Hamburg nicht hatte, denn die Strecke liegt ihm. Jan Frodeno: „Sie ist technisch anspruchsvoll auf dem Rad, mit wenigen Wendepunkten beim Laufen und dennoch leicht wellig.“
Im Video spricht der ASICS Ambassador über seine sportlichen Anfänge, seine großen Ziele und welche Rolle der Kopf im Rennen spielt.
Die Strecke in London. Blau=Schwimmen, Rot= Rad fahren, Gelb= Laufen