Anzeige
Laufstilanalyse mal anders ASICS

Laufstilanalyse mal anders

  • Redaktion
Sag mir, wie du läufst und ich sage dir, wer du bist: Laufstilanalyse mal anders.

Es gibt DEN Laufstil, den ökonomischsten sozusagen, aber es gibt auch die anderen Laufstile. Die weniger ökonomischen. Wer viel läuft, hat alles schon gesehen an Laufstilen und hat sich selbst natürlich auch schon beobachtet, in einer Fensterscheibe oder auch den Schatten verfolgt. Habt ihr euch jemals gefragt, ob der Laufstil etwas über euch aussagt?

Heinz Grüne, 55, analysiert einige Rennstile für uns - in Folge I, die Enten, Wühler und Stöcke - und entwirft eine Art Horoskop des Laufens. Heinz Grüne ist Diplom-Psychologe und Geschäftsführer des Rheingold-Instituts, ein Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen. Er ist sozusagen ein Analyse-Experte, Psychologe und er war mal Sportler. In den 70ern Sportstudent in Köln, danach nach eigenen Angaben ein Balltalent. Nicht unerwähnt darf sein Auftritt beim Köln-Marathon 2000 bleiben. Monatelang hatte er für die lange Distanz trainiert. Nach 30 Kilometer bog er jedoch zur U-Bahn ab. „Ich war schon enttäuscht, aber nur kurz. Mehr war nicht drin, mein Puls war zu hoch.“

Bevor er nun nach anderen mit Steinen wirft, zeigt Heinz Grüne, dass auch er im Glashaus sitzt und sortiert sich bei den Enten ein.

Die Enten: Das Gesäß hängt tief, die Beine werden watschelnd und etwas umständlich über außen nach vorne geführt. Die Hände hängen oft schlaff nach unten.

„Tiefer gelegt, raumgreifend, aber eben auch nicht effektiv, im Sinne des nach vorne Kommens, die Enten sind eher suchend, gründelnd. Vielleicht ist als Ente jemand unterwegs, der irgendetwas anders machen will. Das sind die Menschen, die etwas Unverwechselbares in ihrem Laufstil haben. Einen hohen Widererkennungswert, so ein bisschen Schmittchen Schleicher mit den elastischen Beinen. Klar, es sieht nicht wirklich schön aus, damit kann die Ente allerdings leben, das zeichnet sie auch aus. Von außen belächelt, aber nach innen gefestigt. Unterschätzen sie die Enten nicht. Das ist die Botschaft.“

Wühler: Mit Armen, Ellenbogen und einer Oberkörperwelle wühlt er sich mit eher schleichenden Schritten ins Ziel.

„Wühlen ist eine Metapher fürs Leben. Nicht mit dem Maulwurf zu verwechseln, denn die leben unter der Grasnarbe. Der Wühler wühlt, um oben zu bleiben, über der Grasnarbe. Seine Bewegungsform hat in jedem Fall etwas mit Verdrängung zu tun. Ich rate dem Wühler in jedem Fall beim Blick übers Gras auch mal zu verharren, mal die Wiese anschauen, nicht alles dauerhaft verdrängen. Insgesamt alles ein wenig lockerer angehen lassen.“

Stöcke: Aufrecht mit hohem Kniehub und akkurater Armarbeit bahnt sich der Stock seinen Weg.

„Hier geht es um eine Demonstration der Aufrichtigkeit, so eine Art zu Guttenberg spielt da mit hinein. Ein pensionsberechtigtes Gehen, es hat was beamtiges, etwas mit offiziellem Passierschein. Der Oberkörper bewegt sich nicht, ähnlich wie beim Militär, es ist eine reine Unterkörpergeschichte. Es hat auch etwas von Magie, wenn der große Zauberer die Dame zersägt. Aber ist das nicht auch ungesund? Ich rate dem Stock ab und zu mal gegen einen Ball zu treten, ja, Fußball zu spielen, Richtungsänderungen spüren, den Rasen planieren, vor und zurück wetzen, auch mal frei von Sinn und Zweck, rein aus Spaß.


Demnächst in Folge 2. Federn, Tippler, Athleten.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten