Ein schwarzer Tag in Bakuriani Pelies Consult -- Ramona Hofmeister
Kolumne

Ein schwarzer Tag in Bakuriani

  • Ramona Hofmeister
Ja, es war ein schwarzer Tag für das deutsche Snowboard -Team bei der Weltmeisterschaft in Georgien. Alle fünf Starter schieden im Achtelfinale auf der sog. roten Bahn durch Sturz aus und ich möchte schon an dieser Stelle sagen, dass es eigentlich keine fairen Bedingungen waren, unter denen der Weltmeisterschaftslauf im Riesenslalom, auf denen man als Sportler das ganze Jahr hinarbeitet, ausgetragen wurde.

Was war passiert?

Wegen schlechter Wind- und Wetterbedingungen war der Trainingstag vor dem Rennen bereits abgesagt worden. Über Nacht verschärften sich dann die Bedingungen. Auf der Piste hatten sich tiefe Rillen und Wannen gebildet, zugleich war die Piste sehr weich- keine idealen Bedingungen, weil das Board bei solchen Verhältnissen nicht gut greift. Die Organisatoren schafften es, die blaue Bahn einigermaßen herzurichten, die rote Bahn war leider in einem miserablen Zustand und dementsprechend schwierig zu fahren. Die Qualifikationszeiten entscheiden bei jedem Pärchen darüber, wer auf welcher Bahn zu starten hatte und das Schicksal wollte es so, dass alle deutsche Starterinnen und Starter auf der roten Bahn anzutreten hatten. Im ersten Lauf ereilte es also zunächst Melanie Hochreiter; noch im oberen Drittel kam der Ausstieg, das Board war im Zusammenspiel mit Rillen und weichem Schnee nicht zu halten – Sturz! Carolin Langenhorst stand dann im nächsten Achtelfinale bereit, wieder auf der roten Bahn, wieder dieselbe Problematik - Sturz!

Ich hatte das oben im Startareal alles mitbekommen; auch für mich stand die rote Bahn an. Im Snowboard muss man angreifen, sonst wird es nichts. Ich hatte keine Wahl und fuhr beherzt los. Rasch konnte ich gegen Tsubaki Miki einen komfortablen Vorsprung herausfahren und war in Führung, als im unteren Drittel auch mir in den Rillen das Snowboard verschlug – Sturz und Aus mit dem Titeltraum! Die Japanerin trudelte ins Ziel und wurde später auch noch Weltmeisterin.
Auch die Männer, Elias Huber und Ole Prantl hatten auf der roten Bahn zu starten; auch sie stürzten, teilweise an den identischen Stellen, an denen wir Frauen aus dem Rennen ausstiegen waren. Freiluftsport hin und her. In dieser Häufung von Stürzen auf einer Bahn kann man getrost feststellen, dass reguläre Bedingungen anders aussehen!
 

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Was bleibt?

Einen Tag sich ärgern, ist erlaubt, vor allem wenn man als Weltcupführende und Favoritin mit solchen Rahmenbedingungen eingebremst wird. Aber dann geht natürlich der Blick wieder nach vorne. Es gib noch zwei weitere Medaillenchancen, auf die es sich zu konzentrieren gilt!

Herzliche Grüße
Ramona Hofmeister

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