Wind und Wetter Eric Frenzel
Nordische Kombination: Die Kolumne von Eric Frenzel

Wind und Wetter

  • Eric Frenzel
Das nordische Wochenende war maßgeblich durch die Wetterkapriolen beeinflusst, ob in Deutschland oder Estland. Während die Skispringer im heimischen Klingenthal mit Schneeregen und Wind zu kämpfen hatten und sie zumindest im ersten Durchgang materialtechnisch nicht so gut darauf eingerichtet waren wie die Norweger, haben unsere Organisatoren hinsichtlich der Wetterbedingungen zunächst das Springen absagen müssen und später sogar das Wettkampfformat verändert: erst Laufen, dann Springen – der sogenannte Massenstart.
Dies hat natürlich bei mir ein besonderes Wohlgefühl ausgelöst, konnte ich doch in einem Massenstart meinen ersten Weltcupsieg erringen. Nachteil der Veranstaltung war und ist natürlich, dass die Springer in der Regel durch das Wettkampfformat begünstigt werden, da im Pulk nicht große Abstände herausgefahren werden können. Das Rennen verlief dann auch ohne größere Zeitabstände zwischen den wichtigsten Protagonisten und so kam es wieder einmal mehr auf das Springen an. Ungeachtet der großartigen Leistung von Jarl Magnus Riiber und seinem Weltcupsieg, zog ich in der Windlotterie leider ein schlechtes Los. Der Rückenwind drückte mich ohne Gnade runter und die Flugkurve war schneller zu Ende als mir lieb war. Ein wenig Schadensbegrenzung gelang dann im Einzelwettkampf am Sonntag, den ich mit einem 9.Plaz beschloss.

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4.00 Uhr morgens dann am nächsten Tag Fahrt zum Airport von Riga, Schneegestöber und Wind verlangen den Scheibenwischern alles ab. Einchecken, Gepäckaufgabe, business as usual. Nach dem Take-off wird es gleich wieder munter. Der Pilot bitte um Verständnis für Turbulenzen, die uns gleich über der Ostsee etwa drei Minuten nach der Durchsage auch fest im Griff haben. Mannschaftsmitglieder, die noch nicht gefrühstückt haben, scheinen dabei klar im Vorteil zu sein. Ich schaue ins Wolkenmeer und finde, dass Turbulenzen am Flugzeug letztlich besser sind als Seitenwind an der Schanze. Über der deutschen Küste lassen die Winde nach, die Gesichtszüge aller Mitreisenden entspannen sich. 8.15 Uhr München-Airport. Etwas müde vom frühen Aufstehen und der Reise wuchten wir die Koffer ins Auto. Zwei Stunden Fahrt nach Flossenbürg – 3 Grad, Wind und Regen.

Herzlichst
Eric Frenzel

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