Eric Frenzel
Auf Augenhöhe
- Eric Frenzel
Die zweite Station des jungen Weltcupwinters führte uns nach Lillehammer, der norwegischen Olympiastadt, in der ich so gerne verweile, weil hier alles auf den nordischen Skisport fokussiert ist.
Der olympische Geist ist an vielen Stellen des Ortes spürbar und dies beflügelt einen ungemein. Die Norweger lieben alles, was mit Sport und Schnee zu tun hat. Nicht nur, dass sie einfache Weltcuprennen durch den Enthusiasmus der Zuschauer zu Volksfesten werden lassen, nein sie integrieren Ski und Stöcke auch schon mal in ihren normalen Alltag. Norweger, die ihren Einkauf auf Skiern erledigen sind keine Seltenheit. Vor einem Supermarkt konnte ich einen Ständer „Marke Eigenbau“ bewundern, in dem nicht wie bei uns angekettet Fahrräder in Reih und Glied standen, sondern tatsächlich Langlaufskier. Nachbarn unterhalten sich über den Zaun hinweg über die neuesten Skitypen, als sprächen sie von einem getunten Porsche und versorgen sich mit Wachsrezepten, die ein besseres Gleiten auf den unendlichen Loipen ermöglichen sollen.
Am Allerliebsten allerdings erfreuen sie sich an norwegischen Siegen, insbesondere der Kombinierer, und vor allem, wenn diese Siege gegen die deutschen Athleten errungen werden. In so einem Fall fliegen vor Begeisterung Jacken und T-Shirts nach Rennschluss auf die Loipe und tausende, oberkörperfreie Norweger tun so als ob sie im sommerlichen Sevilla und nicht im winterlichen Lillehammer wären.
Nun war es also wieder einmal so weit. Die deutsche Staffel musste sich nach großem Kampf und von taktischen Finessen geprägtem Rennen wieder einmal knapp den Norwegern beugen. Ein 50- Sekunden-Vorsprung für das deutsche Team nach der ersten Stabübergabe war pünktlich auf der Zielgeraden aufgebraucht und wieder einmal war es Jarl Magnus Riiber, der seinen Landsleuten jenseits der Zuschauerbande das Signal zum rot-blauen Striptease gab.
Das deutsche Team musste zwar beim einzigen Staffelrennen vor den olympischen Spielen in Peking den Norwegern den Vortritt lassen, doch reisen wir im Bewusstsein weiter, auf den Schanzen dieser Welt wieder zurück und von unseren ärgsten Konkurrenten im Gegensatz zum Vorwinter nur noch Sekunden getrennt zu sein. Mein dritter Platz im Einzelwettkampf passt dazu ins Bild!
Herzlichst
Eric Frenzel
Am Allerliebsten allerdings erfreuen sie sich an norwegischen Siegen, insbesondere der Kombinierer, und vor allem, wenn diese Siege gegen die deutschen Athleten errungen werden. In so einem Fall fliegen vor Begeisterung Jacken und T-Shirts nach Rennschluss auf die Loipe und tausende, oberkörperfreie Norweger tun so als ob sie im sommerlichen Sevilla und nicht im winterlichen Lillehammer wären.
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Nun war es also wieder einmal so weit. Die deutsche Staffel musste sich nach großem Kampf und von taktischen Finessen geprägtem Rennen wieder einmal knapp den Norwegern beugen. Ein 50- Sekunden-Vorsprung für das deutsche Team nach der ersten Stabübergabe war pünktlich auf der Zielgeraden aufgebraucht und wieder einmal war es Jarl Magnus Riiber, der seinen Landsleuten jenseits der Zuschauerbande das Signal zum rot-blauen Striptease gab.
Das deutsche Team musste zwar beim einzigen Staffelrennen vor den olympischen Spielen in Peking den Norwegern den Vortritt lassen, doch reisen wir im Bewusstsein weiter, auf den Schanzen dieser Welt wieder zurück und von unseren ärgsten Konkurrenten im Gegensatz zum Vorwinter nur noch Sekunden getrennt zu sein. Mein dritter Platz im Einzelwettkampf passt dazu ins Bild!
Herzlichst
Eric Frenzel