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Die Kolumne von Martina Ertl-Renz

Der König der Kombinierer

  • Martina Ertl-Renz
Der König der Kombinierer war und ist nach wie vor Eric Frenzel. In einem spannenden Wettkampf konnte sich Eric vier Jahre nach seinem Triumph in Sotchi auch die Goldmedaille in PyeonChang sichern. Zwischen diesen Triumphen lagen alle möglichen Gesamtweltcupsiege. Das ist einfach eine atemberaubende Bilanz, die ihresgleichen sucht. Über vier Jahre hinweg eine Sportart so zu dominieren, ist eine Leistung, die einen zur Legende werden lässt. Eric Frenzel hat soeben Sportgeschichte geschrieben.
Dabei hatte es in der Saison nicht so gut angefangen. Mit dem Springen haperte es. Frenzel kam nicht mehr in seine tiefe Ansitzhocke beim Springen. Es folgten immer intensivere Gespräche, wie man aus dieser Krise herauskommen könnte. Es wurde gehandelt. Das spezialisierte, sportmedizinische Netzwerk seines Managers Stephan Peplies lenkte den Sportler wieder auf die richtige Bahn. Muskuläre Verklebungen rund um beide Knie waren der Grund für Instabilitäten der Gelenke, sie verhinderten auch ein tiefes Ansitzen. Therapeutische Sitzungen in Potsdam standen statt Waldlauf und Krafttraining im Erzgebirge auf dem Programm. Zudem wechselte er vor Olympia auf seine alte Bindung. Der Körper brauchte wiederum etwas Zeit um auf die erneut veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren. Aber spätestens in Oberstdorf, beim Abschlusslehrgang der Deutschen, war er auf der Schanze wieder da. Insider wussten, dass er wieder um Gold kämpfen können wird.

Dann kam der heutige Wettkampf, den er mit einem ordentlichen Sprung begann. Als fünfter marschierte er ins 10 km-Rennen. Ich habe dann ein Kombinationsrennen gesehen, das spannender nicht hätte sein können. Schnell schloss Frenzel mit seinem Freund Akito Watabe zu den Führenden auf. Mit dem Norweger Riiber und dem Österreicher Klapfer machte die Gruppe die Pace.
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Die großen Spannungsmomente kamen dann, als Johannes Rydzek von hinten heranstürmte. Bis auf 11 Sekunden ließ Eric Frenzel seinen Teamkameraden heran, bevor er zum siegbringenden Angriff blies. Es war der ideale Zeitpunkt hinsichtlich des Verfolgers Rydzek, der sich in der Loipe aufgearbeitet hatte und hinsichtlich seiner Mitführenden. Ein kurzer Blick nach hinten in die Augen der Mitstreiter und Eric setzte den Angriff an einem der letzten Anstiege. In den Abfahrten konnte er gut gleiten, die Techniker des Teams hatten wieder ganze Arbeit geleistet und dann kam bereits der Zielsprint. Wer um die Strapazen und Anstrengungen seit Wochen im Hintergrund wusste, konnte es in seinem Gesicht ablesen: tiefe Genugtuung und Glückstränen.

Für mich ist diese Erfolgsgeschichte jetzt schon eine der schönsten von PyeongChang.

Eure
Martina Ertl- Renz

Martina Ertl Renz

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