Foto Oliver Kremer / DBS
Anna Schaffelhuber beendet Karriere
- Redaktion
Eine ganz Große verlässt die Bühne des Para Sports: Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber hat nach sieben paralympischen Goldmedaillen, elf WM-Titeln, sechs Gesamtweltcup-Siegen und 67 Einzelweltcup-Siegen das Ende ihrer großartigen Sportkarriere verkündet. „Anna wird uns fehlen“, betont Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
„Es ist natürlich sehr schade, wenn eine Weltklasse-Athletin ihren sportlichen Rücktritt erklärt. Uns bleibt der Dank für eine großartige Karriere, die ich auch persönlich sehr eng begleitet habe. Für den jetzt überwiegend privaten Lebensweg wünschen wir ihr alles Gute“, sagt Beucher. Anna Schaffelhuber, die in diesem Jahr heiratete und nach absolviertem Staatsexamen ihr Referendariat als Lehrerin begonnen hat, machte sich die Entscheidung nicht leicht: „Nach reiflichen Überlegungen habe ich mich entschlossen, vom aktiven Leistungssport zurückzutreten. Nach zwölf Jahren ist es für mich an der Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich bin sehr dankbar, dass ich in dieser Zeit große Erfolge feiern durfte, aber auch Niederlagen mein Leben positiv geprägt haben“, erklärt die 26-Jährige.
Unvergessen bleiben die Paralympics 2014: In Sotschi jubelte sie fünf Mal, gewann in allen Rennen Gold und krönte sich selbst zur Königin des paralympischen Wintersports – mit gerade einmal 21 Jahren. „In Sotschi habe ich das Beste eingefahren, was ich mir vorstellen konnte. Doch so schön es war, so groß war auch die Aufgabe, die sich daraus ergeben hat“, sagt die Ausnahme-Athletin. Gold-Anna schrieb Geschichte, wurde in nur zehn Tagen zum Gesicht des Behindertensports in Deutschland, hatte Auftritte im Fernsehen, bei Empfängen und Galas, erhielt 2015 die Auszeichnung als Weltbehindertensportlerin.
Doch neben der gestiegenen Bekanntheit und dem großen Trubel war da noch ihr sportlicher Ehrgeiz – Druck und Erwartungshaltung waren gestiegen. „Ich wollte unbedingt die Erfolge bestätigen und noch eine Goldmedaille holen. Das war das große Ziel. Ich wollte zeigen, dass ich keine Eintagsfliege bin“, erklärt Schaffelhuber. Das gelang ihr 2018 in PyeongChang mit zweimal Gold und einmal Silber eindrucksvoll. Bei der WM im Januar 2019 legte sie noch zweimal Gold und dreimal Silber nach – es waren ihre letzten Medaillen als Leistungssportlerin.
„Mir ist bewusst, dass ein Rücktritt mit 26 Jahren früh erscheint. Dennoch fühlt es sich mit sieben paralympischen Goldmedaillen, elf WM-Titeln, sechs Gesamtweltcup-Siegen und 67 Einzelweltcup-Siegen komplett an und ich freue mich auf neue Herausforderungen“, sagt Schaffelhuber und fügt an: „Ganz zurückziehen werde ich mich vom Leistungssport nicht. Wer weiß, ob ich nicht bald als Coach wieder auftauche oder das ein oder andere Mal als Expertin zu sehen bin.“
Das würde auch Friedhelm Julius Beucher erfreuen. „Ich habe ihre Bereitschaft, sich mit ihrer Spitzensporterfahrung im Deutschen Behindertensportverband und besonders in der Nachwuchsförderung einzubringen, mit Freude aufgenommen.“
Justus Wolf, Bundestrainer Para Ski alpin, trauert seiner erfolgreichen Athletin hinterher: „Für uns ist es sehr schade. Mit Anna fällt eine riesige Leistungsträgerin weg, die uns Erfolge und Aufmerksamkeit beschert hat. Sie ist das Musterbeispiel einer Top-Athletin, die dem Sport alles untergeordnet hat. Sie war ehrgeizig, zuverlässig und diszipliniert, die Zusammenarbeit mit ihr hat sehr viel Spaß gemacht.“ In der deutschen Para Ski alpin-Nationalmannschaft hinterlässt Schaffelhuber freilich eine große Lücke, die es zu schließen gilt. „Wir müssen das mittel- und langfristig versuchen zu kompensieren, wobei wir in Annas Startklasse mit Anna-Lena Forster ja bereits eine sehr erfolgreiche Athletin haben. Dennoch ist es wichtig, dass wir neue Talente heranführen“, betont Wolf und ergänzt: „Mit Nachwuchs-Bundestrainerin Maike Hujara sind wir inzwischen sehr gut aufgestellt und auf dem richtigen Weg. In vielen Lehrgängen hat sich bereits ein vielversprechendes Team gebildet.“
Der Deutsche Behindertensportverband wünscht Anna Schaffelhuber für ihren weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.
Mehr Informationen zu den Athletinnen und Athleten des Team Deutschland Paralympics finden sie unter www.teamdeutschland-paralympics.de
Unvergessen bleiben die Paralympics 2014: In Sotschi jubelte sie fünf Mal, gewann in allen Rennen Gold und krönte sich selbst zur Königin des paralympischen Wintersports – mit gerade einmal 21 Jahren. „In Sotschi habe ich das Beste eingefahren, was ich mir vorstellen konnte. Doch so schön es war, so groß war auch die Aufgabe, die sich daraus ergeben hat“, sagt die Ausnahme-Athletin. Gold-Anna schrieb Geschichte, wurde in nur zehn Tagen zum Gesicht des Behindertensports in Deutschland, hatte Auftritte im Fernsehen, bei Empfängen und Galas, erhielt 2015 die Auszeichnung als Weltbehindertensportlerin.
Doch neben der gestiegenen Bekanntheit und dem großen Trubel war da noch ihr sportlicher Ehrgeiz – Druck und Erwartungshaltung waren gestiegen. „Ich wollte unbedingt die Erfolge bestätigen und noch eine Goldmedaille holen. Das war das große Ziel. Ich wollte zeigen, dass ich keine Eintagsfliege bin“, erklärt Schaffelhuber. Das gelang ihr 2018 in PyeongChang mit zweimal Gold und einmal Silber eindrucksvoll. Bei der WM im Januar 2019 legte sie noch zweimal Gold und dreimal Silber nach – es waren ihre letzten Medaillen als Leistungssportlerin.
„Mir ist bewusst, dass ein Rücktritt mit 26 Jahren früh erscheint. Dennoch fühlt es sich mit sieben paralympischen Goldmedaillen, elf WM-Titeln, sechs Gesamtweltcup-Siegen und 67 Einzelweltcup-Siegen komplett an und ich freue mich auf neue Herausforderungen“, sagt Schaffelhuber und fügt an: „Ganz zurückziehen werde ich mich vom Leistungssport nicht. Wer weiß, ob ich nicht bald als Coach wieder auftauche oder das ein oder andere Mal als Expertin zu sehen bin.“
Das würde auch Friedhelm Julius Beucher erfreuen. „Ich habe ihre Bereitschaft, sich mit ihrer Spitzensporterfahrung im Deutschen Behindertensportverband und besonders in der Nachwuchsförderung einzubringen, mit Freude aufgenommen.“
Justus Wolf, Bundestrainer Para Ski alpin, trauert seiner erfolgreichen Athletin hinterher: „Für uns ist es sehr schade. Mit Anna fällt eine riesige Leistungsträgerin weg, die uns Erfolge und Aufmerksamkeit beschert hat. Sie ist das Musterbeispiel einer Top-Athletin, die dem Sport alles untergeordnet hat. Sie war ehrgeizig, zuverlässig und diszipliniert, die Zusammenarbeit mit ihr hat sehr viel Spaß gemacht.“ In der deutschen Para Ski alpin-Nationalmannschaft hinterlässt Schaffelhuber freilich eine große Lücke, die es zu schließen gilt. „Wir müssen das mittel- und langfristig versuchen zu kompensieren, wobei wir in Annas Startklasse mit Anna-Lena Forster ja bereits eine sehr erfolgreiche Athletin haben. Dennoch ist es wichtig, dass wir neue Talente heranführen“, betont Wolf und ergänzt: „Mit Nachwuchs-Bundestrainerin Maike Hujara sind wir inzwischen sehr gut aufgestellt und auf dem richtigen Weg. In vielen Lehrgängen hat sich bereits ein vielversprechendes Team gebildet.“
Der Deutsche Behindertensportverband wünscht Anna Schaffelhuber für ihren weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.
Mehr Informationen zu den Athletinnen und Athleten des Team Deutschland Paralympics finden sie unter www.teamdeutschland-paralympics.de