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Wintersport macht Kinder schlau: Zahlen und Fakten von Hirnforscher Frieder Beck
Sport macht nicht nur Spaß, sondern auch schlau. Diese These untermauerte Sportwissenschaftler und Hirnforscher Frieder Beck in seinem Vortrag beim Kongress der Initiative „Dein Winter. Dein Sport.“ mit Zahlen und Fakten. Wir haben die wichtigsten Studien zusammengefasst.
„Synapsen lieben Wintersport“ lautete der Vortragstitel von Beck, der seit 13 Jahren Trainer der Deutschen Nationalmannschaft Ski Freestyle ist. Darin ging er auf die gesteigerte geistige Leistungsfähigkeit von Kindern in der Schule ein, die sich viel bewegen.
- 4500 Grundschüler, die ein Jahr lang ein ergänzendes Fitnessprogramm absolvierten, zeigten deutliche Zuwächse bei mathematischen und sprachlichen Leistungen (Hollar et al., 2010)
- Inaktivität und Fettleibigkeit korrelierte bei Dritt- und Fünftklässlern mit schlechteren schulischen Leistungen – gemessen wurden der Body-Maß-Index (BMI) und die aerobe Leistungsfähigkeit (Castelli et al., 2007)
- Laut einer Langzeiterhebung mit 5000 elfjährigen Kindern verbesserte moderate bis starke sportliche Betätigung (Umfang und Intensität wurden mit Sensoren erfasst) die schulischen Leistungen in den Folgejahren merklich (University of Strathclyde Glasgow & University of Dundee, 2013)
- Eine Analyse mit 265.000 Probanden ergab: Das Leistungsniveau des Herz-Kreislaufsystems mit 18 Jahren sagt die Intelligenz und das erreichbare Ausbildungsniveau im späteren Leben voraus (Aberg et al., 2009)
Laut Beck könne Bewegung dazu beitragen, die oben beschriebenen Kompetenzen zu fördern. Vorrangig dadurch, dass Bewegung die Konzentrationsfähigkeit steigert. „Wenn wir regelmäßig Sport treiben, wird unser Lern- und Motivationssystem im Kopf gefördert“, so Beck. Um zu verstehen, wie Bewegung erfolgreicher macht, ging Beck auf die Funktion von Synapsen ein. „Lernen bedeutet, dass sich die Anzahl und Größe der Synapsen erhöht. Dazu wird der Wachstumsfaktor BDNF (Brain derived neurotrophic factor) und der Botenstoff Dopamin benötigt. Dopamin wird ausgeschüttet, je mehr wir uns bewegen.“
Wichtige Studienergebnisse im Überblick
Im Rahmen seiner These, Sport, inklusive Wintersport, mache schlau, griff Beck folgende Studienergebnisse auf:- 4500 Grundschüler, die ein Jahr lang ein ergänzendes Fitnessprogramm absolvierten, zeigten deutliche Zuwächse bei mathematischen und sprachlichen Leistungen (Hollar et al., 2010)
- Inaktivität und Fettleibigkeit korrelierte bei Dritt- und Fünftklässlern mit schlechteren schulischen Leistungen – gemessen wurden der Body-Maß-Index (BMI) und die aerobe Leistungsfähigkeit (Castelli et al., 2007)
- Laut einer Langzeiterhebung mit 5000 elfjährigen Kindern verbesserte moderate bis starke sportliche Betätigung (Umfang und Intensität wurden mit Sensoren erfasst) die schulischen Leistungen in den Folgejahren merklich (University of Strathclyde Glasgow & University of Dundee, 2013)
- Eine Analyse mit 265.000 Probanden ergab: Das Leistungsniveau des Herz-Kreislaufsystems mit 18 Jahren sagt die Intelligenz und das erreichbare Ausbildungsniveau im späteren Leben voraus (Aberg et al., 2009)
Warum Sport einen positiven Einfluss auf das Gehirn hat
Was bedeuten all diese Studienergebnisse? Beck meint zunächst: „Der Schlüssel zum Erfolg ist die Selbstregulation.“ In der Schule und im Beruf käme es darauf an, sich auf die Arbeit konzentrieren zu können, indem Schüler oder Angestellte impulsives Verhalten hemmen und situationsangemessen reagieren, um erfolgreich zu sein (im Falle der Schüler meint erfolgreich gute Noten). Und welche Rolle spielt dabei der Wintersport?Laut Beck könne Bewegung dazu beitragen, die oben beschriebenen Kompetenzen zu fördern. Vorrangig dadurch, dass Bewegung die Konzentrationsfähigkeit steigert. „Wenn wir regelmäßig Sport treiben, wird unser Lern- und Motivationssystem im Kopf gefördert“, so Beck. Um zu verstehen, wie Bewegung erfolgreicher macht, ging Beck auf die Funktion von Synapsen ein. „Lernen bedeutet, dass sich die Anzahl und Größe der Synapsen erhöht. Dazu wird der Wachstumsfaktor BDNF (Brain derived neurotrophic factor) und der Botenstoff Dopamin benötigt. Dopamin wird ausgeschüttet, je mehr wir uns bewegen.“