Gegen Windmühlen – Neue Dopingsubstanz vor Winterspielen in Sotschi aufgetaucht Thinkstockphotos.de

Gegen Windmühlen – Neue Dopingsubstanz vor Winterspielen in Sotschi aufgetaucht

  • Jörg Birkel
Der Kampf gegen Doping gleicht dem Bemühen Don Quichottes, eine Windmühle niederzuringen. Es ist eigentlich aussichtlos, die illegalen Machenschaften der Doping-Industrie zu stoppen. Immer wenn Dopingfahndern der Nachweis gegen eine Substanz geglückt ist, tauchen fünf neue auf, die nichtaufspürbar sind.

So haben WDR-Reporter nun bei Recherchen vor den Winterspielen in Sotschi in Russland eine neue Dopingsubstanz entdeckt, die bisher nicht nachweisbar ist. Wie in der Sportschau am 2. Februar 2014 zu sehen war, hat ein russischer Wissenschaftler verdeckt arbeitenden Journalisten die Substanz Full Size MGF zum Kauf angeboten.

Die Reporter kauften ein Milligramm der Dopingsubstanz und ließen diese im Kölner Dopinglabor untersuchen. Der Leiter des Labors Mario Theves bestätigte die Echtheit der Substanz. Bisher gibt es keine Nachweismöglichkeit für dieses Molekül, welches als starker Wachstumsfaktor für extremes Muskelwachstum sorgen könnte.

Dem überführten Wissenschaftler geht es wohl um den persönlichen Profit. Bis zu 100.000 Euro verlangt er für eine ausreichende Menge dieses Stoffs, um noch vor Sotschi davon zu profitieren. Die Dopingfahnder der WADA sind dagegen machtlos, denn bisher gibt es keinen Test für die neue Substanz.

Damit ist der Glaube an saubere Winterspiele von vorneherein ein Witz. Zwar plane das IOC mehr Dopingproben zu nehmen als bei jeden anderen Olympischen Spielen, aber angesichts der rasanten Entwicklung auf dem Dopingmarkt, gleicht diese Ankündigung dem Kampf gegen Windmühlen. Schade.

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