Finger, Faust und Salto – Jubelposen der Spitzensportler getty images

Finger, Faust und Salto – Jubelposen der Spitzensportler

  • Nils Borgstedt
Ein Ass, ein Tor, die schnellste Zeit – Erfolge im Sport wollen gefeiert werden. Dabei haben sich einige Sportler bestimmte Gesten zu Eigen gemacht, die inzwischen unweigerlich mit ihnen in Verbindung gebracht werden.

Die Becker-Faust

Es war in den 80er Jahren, als Boris Becker seine große Karriere startete. Auf dem grünen Rasen von Wimbledon hechtete er nach den Bällen – der berühmte Becker-Hecht war geboren. Punktete der Leimener, ballte er die Hand zur Faust. Diese Pose sollte als Becker-Faust in die Tennis-Annalen eingehen.

 

 

 

Der Klose-Salto

Miroslav Klose ist älter geworden. Zwar trifft der deutsche Nationalspieler immer noch regelmäßig in die Maschen, derzeit für Lazio Rom, jedoch verzichtet er inzwischen auf den ihm typischen Jubel. Es gibt keinen Salto mehr nach einem Treffer. Zu gefährlich. „Das würde noch gehen, aber ich will ja 2014 noch dabei sein“, sagte der inzwischen 34-jährige vergangen Herbst. Und wie kam Klose zum Salto? Es ist die Geschichte überliefert, dass Klose in der Jugend mit einem Mannschaftskameraden gewettet haben soll, dass er sein erstes Tor in der Bundesliga mit einem Salto feiern werde. Sein Mitspieler lachte ihn aus und reizte damit Kloses Ehrgeiz. Der Deutsch-Pole kaufte sich eine Matte, trainierte den Salto und konnte ihn schließlich im Oktober 2000 vorführen. Er hatte gerade das 2:0 für den 1. FC Kaiserslautern gegen Werder Bremen erzielt, seinen ersten Bundesligatreffer.

 

Der Vettel-Finger

Drei Weltmeistertitel in der Formel 1 konnte Sebastian Vettel in den letzten drei Jahren feiern. Den Jubel nach seinen Erfolgen zelebrierte er auf seine ganz eigene Weise: Er zeigte auf. Als wolle er auf sich und seinen Erfolg aufmerksam machen, reckt er den Zeigefinger. Der Finger ist inzwischen Kult. Die Merchandising-Abteilung seines Rennstalls bietet ihn als Schaumstoffschnitt an und auch eine eigene Facebookgruppe wurde ins Leben gerufen.

 

Usain Bolt – Himmelstürmer

Usain Bolts Leistungen sind unbestritten – Weltrekorde über 100 und 200 Meter, Olympiasiege, Weltmeistertitel – der Jamaikaner wollte, will und kam bisher stets hoch hinaus. Sein Jubel verdeutlicht das: er richtet beide Arme schräg gen Himmel. Inzwischen ist diese Pose mehr als ein Jubel, sie ist sein Markenzeichen. (LINK: Warum Bolt der schnellste Mensch der Welt ist, verriet er uns im Interview)

 

Robert Harting – Aufreißer

Diskuswerfer Robert Harting ist für seine offene, lockere und manchmal derbe Art bekannt und lotet gerne die Grenzen aus. Sei es sportlich – Harting ist amtierender Olympiasieger, Welt- und Europameister –, verbal – Harting provoziert ausgesprochen gerne –, oder, was sein Trikot angeht, qualitativ. Denn gewinnt der gebürtige Cottbuser einen Wettkampf, ist das Ende seines Trikots besiegelt. Der Kraftprotz zerreißt es am eigenen Leib. Ein Jubel der Extraklasse. Aufmerksamkeitsstark. Medienwirksam und… leider geil.

 

Jürgen Klinsmann – Diver

Als Jürgen Klinsmann 1994 von Inter Mailand zu Tottenham Hotspur nach England wechselte, kam seine Art zu spielen auf der Insel nicht gerade gut an. Der deutsche Nationalspieler hob leicht ab, um Freistöße zu schinden. Schnell wurde er als Schwalbenkönig bezeichnet, auf Englisch: Diver. Klinsmann drehte den Spieß um und begann seine Tore mit einem Diver zu feiern. Dabei rutschte er bäuchlings mit ausgestreckten Gliedmaßen über den Rasen. Seine Popularität stieg enorm. Die Engländer schätzten Klinsmanns Art, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Der Diver ist auf der Insel nach wie vor sehr beliebt. Dass die Nachahmung allerdings nicht ganz ungefährlich ist, hat kürzlich ein Hobby-Kicker erfahren müssen. Er brach sich dabei das Genick. (http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-2279233/Sunday-League-player-Hartlepool-breaks-neck-replicating-Jurgen-Klinsmann-celebration.html)

 

Andrea Petkovic – Dancing-Queen

Zum Abschluss heißt es nochmals Tennis. Die Deutsche Andrea Petkovic, leider in den letzten Monaten von Verletzungen gebeutelt, freut sich ebenfalls auf spezielle Art über Siege: Mit dem Petko-Dance. Ein Wackler hier, ein Moonwalk da – die Tanzeinlagen nach einem gewonnenen Match gehört für Petkovic dazu. Ist das Arroganz, die sie da präsentiert? „Die Menschen, die mich kennen, wissen, dass das Unsinn ist. Das bin einfach ich. Und ich versuche, mein Leben authentisch zu leben", erklärt sie gegenüber der „Bild".

 

 

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