150 Tage bis Olympia – Ein Zwischenstand London2012.com

150 Tage bis Olympia – Ein Zwischenstand

  • Stefan Petri
Der dritte Teil einer Serie über den Weg zu den Olympischen Spielen, die in genau 150 Tagen eröffnet werden. Im Abstand von 50 Tagen wird netzathleten.de die Entwicklungen in London und auf der Welt unter die Lupe nehmen und darüber berichten. Ein Überblick über die Vorbereitungen auf der Insel und die Leistungen der deutschen Sportler.

Nur noch 150 Tage liegen vor uns, dann geht es auch schon los mit den Olympischen Sommerspielen in London. Immer neue Details über die Feierlichkeiten geraten an die Öffentlichkeit. Die Schlussfeier soll eine Ode an die britische Musik werden, unterstützt vom London Symphony Orchestra und dem Besten, was die Insel musikalisch zu bieten hat. Ein Name wird bereits groß gehandelt: Superstar Adele.

Was gibt es sonst Neues? Wenn wir es musikalisch ausdrücken wollen, spielen die deutschen Teams leider allzu oft die zweite Geige…

Katerstimmung bei den Mannschaftssportarten

Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB, Michael Vesper, hat seine Erwartungen an die deutschen Olympioniken klar formuliert. Unter Platz Fünf wolle man nicht im Medaillenspiegel landen.

Dabei wird das deutsche Aufgebot aller Voraussicht nach das kleinste seit der Wiedervereinigung sein. Grund dafür: Das schwache Abschneiden der Mannschaftssportarten. Nach den Fußballern und Basketballern sind nun auch die Handball-Mannschaften endgültig weg vom Fenster. Auch der Bahnrad-Vierer hat nur noch theoretische Chancen. Immerhin die Hockey-Teams sind dabei, die Volleyball-Mannschaften können sich in komplizierten Modi noch kurzfristig das Ticket sichern. Dabei setzen die Männer auf einen neuen Trainer.

DOSB-Präsident Thomas Bach stapelt angesichts der Lage vorsorglich tief. „Der internationale Konkurrenzkampf war noch nie so hart. In Athen 2004 haben 74 Länder Medaillen gewonnen, 2008 in Peking waren es schon 85. Das ist Ausdruck der Globalität. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, müssen wir vielleicht mit weniger zufrieden sein. Auch ein sechster oder siebter Platz im Medaillenspiegel könnte gut sein, wenn dabei die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte er dem Sport-Informationsdienst SID.

Geschäftiges Treiben auf der Insel

Wie jetzt bekannt wurde, wird die Olympische Fackel am 10. Mai in Olympia entzündet, um ab dem 19. Mai insgesamt 70 Tage lang unterwegs zu sein, bevor sie den Weg ins neue Olympiastadion findet.

Die freiwilligen Helfer der Spiele sind dagegen schon längst im Einsatz. 70.000 „Volunteers“ gibt es insgesamt. Für ihre Aufgaben werden sie in sechs nationalen Orientierungs-Camps fit gemacht. Für die Arbeitslosen unter diesen Helfern hat Olympia-Sponsor und Fast-Food-Gigant McDonald’s einen ganz besonderen Leckerbissen parat: Eine kostenlose gastronomische Grundausbildung, mit Chancen auf einen Job nach den Spielen. Warum? Nun ja, die Hauptsache ist, Usain Bolt bekommt seinen BigMac genau so, wie er ihn mag!

Verkehrte Welt

Der Straßenverkehr während den Spielen bereitet den Londonern immer noch Kopfzerbrechen. Manche Analysten erwarten an wichtigen Routen ein Verkehrschaos, besonders am Eröffnungswochenende, das mit den traditionellen Ferienstaus zusammenfällt. Dazu kommen dann noch abgesperrte Straßen aufgrund des Radrennens durch die Stadt.

Da ist es kein Wunder, dass sich auch viele Firmen Gedanken um ihre Angestellten machen. Die städtische Verkehrsgesellschaft TFL hat auch dafür eine Lösung parat: 60 Prozent aller Beschäftigten sollen während der Spiele einfach von zu Hause arbeiten. Wenn’s weiter nichts ist.

Doping-Labor eröffnet

Zumindest bisher hat es noch keine Doping-Skandale auf dem Weg nach London gegeben. Wenn es nach den 1000 Mitarbeitern des neuen Anti-Doping-Labors in London geht, wäre ihr neues Schmuckstück allein Abschreckung genug für potentielle Doping-Betrüger: Auf einer Fläche von sieben Tennisplätzen sollen im Laufe der Spiele über 6.000 Proben analysiert werden. Höchstens 48 Stunden soll es dauern, bis ein positiver Befund zweifelsfrei festgestellt werden kann.

Aber auch negativ getestete Sportler können im Nachhinein überführt werden. Acht Jahre lang werden die Proben für Nachuntersuchungen aufbewahrt werden. Die Hoffnung auf sauberen Spitzensport stirbt schließlich zuletzt.

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