Erste Schritte unter Wasser – netzathleten beim Schnuppertauchen Hai Society

Erste Schritte unter Wasser – netzathleten beim Schnuppertauchen

  • Christian Riedel
Bevor man mit Haien und Delphinen tauchen gehen kann, muss man die ersten Schritte unter Wasser machen. Doch nicht jeder ist zum Tauchen gemacht. Netzathleten-Redakteur Christian Riedel hat sich bei der Kölner „Hai Society“ mal ins Becken gewagt.

Wassergefühl


Einige haben Schwierigkeiten damit, den Kopf ganz unter Wasser zu stecken und mit dem Gesicht nach unten zu schwimmen (nach oben ist noch schwieriger …). Dies sollte man in jedem Fall zuvor mit Brille und Schnorchel üben. In einem umfangreichen Tauchkurs wird man vor dem ersten richtigen Tauchgang mit Flasche zunächst ausführlich durch Übungen mit ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel und Flossen) vorbereitet.

„Manche Leute haben unter Wasser Probleme, weil sie entweder Angst vor der Enge im Taucheranzug haben, sich nicht überwinden können mit dem Atemregler unter Wasser zu atmen oder den Druckausgleich nicht schaffen“, erklärt Ingo Schmidt, der demnächst an der Deutschen Sporthochschule in Köln seine Ausbildung zum Tauchlehrer absolvieren wird. „Daher ist es wichtig, zu prüfen, ob man überhaupt tauchen kann, bevor man einen Tauchkurs bucht.“ Diese Erfahrung kann man bei einem Schnuppertauchen sammeln.

Bevor es jedoch ins Wasser geht, sollte ein tauchmedizinisch erfahrener Arzt mittels einer Tauchtauglichkeitsprüfung erste Erkenntnisse liefern. Die Bescheinigung darüber braucht man später auch für die Teilnahme an einem Tauchkurs, außerdem muss sie vor jedem Tauchgang vorgezeigt werden.

Richtig atmen unter Wasser


Für den ersten Test benötigt man einen Schnorchel. Hierbei geht's um den so genannten „Wasser-Nase-Reflex“. Man hält normalerweise automatisch beim Eintauchen des Gesichts den Atem an. Damit das nicht passiert, wenn man z.B. einmal die Maske verliert oder Wasser in diese eindringt, wird als erstes die reine Mundatmung unter Wasser geübt. Mit dem Schnorchel legt man sich ins Wasser und atmet ohne Taucherbrille eine Weile nur durch den Mund. Da die Taucherbrille die Nase verschließt, würde man mit der Brille eine Hilfe bekommen, auf die man beim ersten Test besser verzichten sollte. Wenn man mit dem Schnorchel nicht das Gefühl hat, keine Luft zu bekommen, kann man mit dem nächsten Test fortfahren oder das Gleiche noch mal mit der Atmung aus einer am Beckenrand befindlichen Druckluftflasche probieren.

Druckausgleich


Der zweite Test betrifft den Druckausgleich. „Der Druck auf die Ohren nimmt unter Wasser schnell zu, vor allem auf den ersten zehn Tiefenmetern. Beim Abtauchen muss daher frühzeitig mit dem Ausgleich begonnen werden, das erste Mal am besten kurz nach dem Untertauchen des Kopfes. Somit werden Barotraumen im Ohr verhindert", sagt Schmidt.

Um den Druck auszugleichen, gibt es mehrere Methoden. Einige geübte Taucher können den Druckausgleich ohne Zuhilfenahme der Hände durchführen. Ansonsten kann man den Druckausgleich herbeiführen, indem man sich die Nase zuhält und gegen den Widerstand versucht, mit leichtem Druck durch die Nase auszuatmen. Eine andere Methode ist, die Zunge bei verschlossener Nase an den Gaumen zu drücken. Beide Methoden sollte man zunächst an Land üben. Im Schwimmbad kann man sich an einer Leiter nach unten hangeln, bis man deutlichen Druck auf den Ohren spürt und dann den Druckausgleich vornehmen.

Wer den Druckausgleich nicht schafft, muss sich leider ein anderes Hobby suchen. „Wichtig ist, den Druckausgleich niemals mit Gewalt durchzuführen“ erklärt der angehende Diplomsportwissenschaftler. „Es kann auch Tage geben, an denen auch geübte Taucher den Druckausgleich nicht hinbekommen. Eine Reizung im Innenohr oder einfach eine schlechte Tagesform können hier schuld daran sein. An solchen Tagen sollte man seiner Gesundheit zuliebe besser nicht tauchen.“

Mehr zum Tauchen und der Hai Society gibt es unter www.hai-society.net

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