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Craft and Friends Team Netzathleten Etappe 7: Fr, 22.07.2011 San Martino di Castrozza (IT) – Trento (IT) 122,7 km / 2598 hm bergauf
- Nils Borgstedt
Die Nacht verbachten wir in einem netten Hotel, das Zimmer jedoch lag direkt am Aufzug im 4. Stock, was uns spät einschlafen und somit auch wieder früh aufstehen ließ. Die ständigen Temperaturschwankungen der letzten Tage haben bei Alex nun endgültig einen Schnupfen hervorgerufen. Christian ist gesundheitlich noch fit, erfreut sich an seinen „mittlerweile enorm durchtrainierten und dicken Oberschenkeln“, nur das rechte Knie schmerzt immer stärker. Er ließ sich von Lissy schnell vor dem Start ein Tape verpassen. Gefrühstückt wurde heute hauptsächlich flüssig – in Form von Ultra Sports Starter. Gestartet wurde die Etappe bei Sonnenschein wie immer Punkt 9 Uhr – und zwar in abartigem Tempo. Jeder versuchte so schnell wie möglich nach vorne zu kommen, denn es ging heute nicht direkt nach dem Start den Berg hinauf, sondern über Schotterpisten und enge Trails bergab und bergauf. Während der ersten 35km jedoch dominierten eindeutig negative Höhenmeter :-) Wir beide hatten auf den ersten Kilometern dermaßen Spaß und hingen an den Pro’s dran, dass wir es leicht übertrieben und etwas zu viele Körner verblasen haben.
Heute haben wir beide auch zum ersten Mal die Craft and Friends Grand Masters Georg Niggl und Walter Perkmann eingeholt, was aber nur daran lag, dass einer von den beiden einen Plattfuß hatte. Als wir dann später auch noch die Craft and Friends Teams Tobias Achatz und Slim Gamh-Drid bzw. Cristian Cannstein und Tobias Hoffmann sahen, wussten wir, dass wir zu schnell unterwegs waren. Den über 1200 HM Anstieg auf den Passo Cinque Croci konnten wir noch gut hochdrücken (allerdings nun in unserem Tempo, was zur Folge hatte, dass wir wieder überholt wurden) und den 1800 HM Downhill meisterten wir auch ganz gut. Während der Abfahrt bildete sich um uns eine gute Gruppe und es war klar, die folgenden 25km auf der Ebene gemeinsam gegen den Wind zu fahren. Doch wie es eben in einer großen Gruppe ist, sind Überholvorgänge in – und aus dem Wind nicht ganz ungefährlich. Vor Christian scherte ein Biker ein, Christian berührte dessen Hinterrad und überschlug sich bei über 35km/h auf dem Radweg kurz vor Borgo Valsugana. Tapfer stand er wieder auf, schnappte sein Bike und versuchte die Gruppe wieder einzuholen. Alex stand immer noch an der Unfallstelle und konnte es nicht fassen, dass Christian nach diesem gefährlichen Sturz sofort wieder weiterfuhr. Der Schock beschleunigte Christian anscheinend zusätzlich, Alex (der später wieder startete) konnte an die Gruppe nicht wieder aufschließen. So mussten wir uns alleine durch die Ebene kämpfen. Spätestens hier merkten wir, wie anstrengend die ersten Kilometer waren. Etwa 20 km vor Trento kam der letzte Anstieg – etwa 350HM – während denen wir versuchten wieder an einige Teams dieser Gruppe zu kommen. Dies ist uns auch dank hervorragendem Teamwork gelungen.
Wir retteten uns über die Ziellinie, welche sich 6 km vor Trento befand.
Erst im Ziel merkte Chris, dass seine rechte Hand extrem angeschwollen war. Vom Rescue Team wurde er mit Eis versorgt, doch die Schmerzen fingen jetzt erst so richtig an. Ihm wurde geraten, seine Hand im Krankenhaus röntgen zu lassen.
Mit einer positiven und einer negativen Nachricht beendeten wir den Tag. Zuerst die Positive: Die Hand ist nicht gebrochen. Die Negative: Chris wird die letzte Etappe nicht fahren, da das Handgelenk schwer geprellt und gestaucht ist. 10 Tage Ruhe und Schiene sind angesagt.
Alex wird daher die Transalp alleine beenden müssen und wir sind somit leider auch nicht mehr in der Wertung. Mehr dazu dann am Samstagabend oder am Sonntag, dies richtet sich ganz nach der Finisher Party… :-)