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Finnland ist neuer Eishockey-Weltmeister – Schweden Zweiter, Tschechen holen Bronze
- Sandra Wachaja
Damit holten die Finnen nicht nur ihren zweiten Weltmeistertitel nach 1995, sondern sorgten gleichzeitig für den höchsten Final-Sieg der WM-Geschichte. Und das gegen den Erzrivalen Schweden, an denen man schon mehrfach in Endspielen gescheitert war (1992, 1998, 2006). Der Grundstein für den finnischen Erfolg waren zwei kurze Phasen, in denen die Finnen richtig aufdrehten. Nach dem 0:1-Rückstand aus der 28. Minute, stellten die Finnen innerhalb von nur vier Minuten auf 3:1 (40., 43., 44.). Die Treffer vier, fünf und sechs (57., 58., 60.) glichen dann schon einer Demütigung Schwedens.
Tschechien tröstet sich mit Platz 3
Im Spiel um Platz Drei setzte sich Tschechien im torreichsten Spiel der WM mit 7:4 gegen Russland durch. Die Tschechen waren nach überragenden Auftritten in Vor- und Zwischenrunde von vielen schon als Titelfavorit gehandelt worden. Das Viertelfinale gewann der Weltmeister von 2010 noch deutlich mit 4:0 gegen die USA. Im Halbfinale scheiterten die Tschechen dann aber recht überraschend an Schweden (2:5). Für den zwölfmaligen Weltmeister Tschechien war es bereits die 20. Bronzemedaille. Die Russen gewannen erstmals unter Trainer Wjatscheslaw Bykow keine Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Einen Grund zur Freude gab es für das russische Team trotz der Enttäuschung. Am vergangenen Freitag vergab der Kongress des Internationalen Eishockey-Verbandes IIHF die WM 2016 nach Russland.
DEL kündigt Gespräche an
Die deutsche Mannschaft beendete das Turnier auf einem guten siebten Platz. Die zweite Halbfinal-Teilnahme in Folge verhinderte das schwedische Team, dem die Deutschen im Viertelfinale mit 2:5 unterlegen waren. Durch den siebten Platz ist Deutschland in der Weltrangliste noch einen Rang nach oben geklettert und steht dort nun auf Platz 8. Der neunte Platz in der Weltrangliste nach der WM im nächsten Jahr würde die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi bedeuten. Inzwischen hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) Gespräche mit dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) bezüglich einer Doppelfunktion von Bundestrainer Uwe Krupp angekündigt. Verschiedene DEL-Verantwortliche hatten sich bisher gegen eine Doppelrolle Krupps als zukünftigen Cheftrainer der Kölner Haie und Trainer der Nationalmannschaft ausgesprochen.
Weitere Fakten der WM
Die aufgestiegenen Mannschaften aus Österreich und Slowenien sind direkt wieder in die Zweitklassigkeit abgestiegen. Wertvollster Spieler und gleichzeitig bester Goalie des Turniers wurde Schwedens Torhüter Viktor Fasth. Die Auszeichnung zum besten Verteidiger erhielt Alex Pietrangelo aus Kanada, bester Stürmer wurde Tschechiens Star Jaromir Jagr. Topscorer der WM wurde Finnlands Angreifer Jarkko Immonen mit neun Toren und drei Vorlagen.