ITU hält (noch) an Yokohama Triathlon in Japan fest Jörg Birkel

ITU hält (noch) an Yokohama Triathlon in Japan fest

  • Marco Heibel
The games must go on! Gilt das auch für den Yokohma Triathlon im Mai? Die ITU hält bislang an der Austragung fest, obwohl der havarierte Atomreaktor Fukushima nur 300 Kilometer entfernt ist. Erste Athleten haben nun Bedenken geäußert.

Die Entscheidung scheint gefallen. Während die Internationale Eislauf-Union (ISU) sich dafür entschieden hatte, die für April geplante Weltmeisterschaft im Eiskunstlauf in Tokio abzusagen, hält die Internationale Triathlon-Union (ITU) an der Austragung des zweiten Wettbewerbs der WM-Serie in Yokohama am 14./15. Mai fest.

Darüber hat die ITU ihre Athleten per Email informiert. Geht es nach dem Willen des Triathlon-Olympiasiegers Jan Frodeno, dann sollte der Triathlon in Yokohama aber abgesagt werden: „Ich glaube, dass es nicht richtig von der ITU ist, für ihre Athleten so eine Entscheidung zu treffen“, sagte Jan Frodeno gegenüber australischen Medien.

ITU: Messdaten lassen Triathlon zu


Bei der ITU habe man sich schwer getan mit der Entscheidung, bestätigt ein Verbandssprecher. Die Situation in Japan sei nicht ganz einfach. Zurzeit sprechen aber alle Messdaten dafür, dass keine Gefahr für die Gesundheit der Athleten bestünde, so ein Verbandssprecher. Deshalb habe man sich dafür entschieden, den Wettbewerb planmäßig durchzuführen. Sollte sich die Lage jedoch ändern, könnte es immer noch zu einer Absage kommen.



Angesichts der Meldung, dass 300 Kilometer nördlich rund 11,5 Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gelangt sind, klingt diese Entscheidung alles andere als beruhigend. Zwar sagen Nuklear-Experten, dass die entwichene Menge an Radioaktivität sich im Meer sehr schnell verdünnt und derzeit keine Gefahr bestünde, aber man kann die Bedenken der Athleten dennoch nachvollziehen. Vor allem, da die japanische Regierung und der beteiligte Energiekonzern Tepco anfangs nur zögerlich Informationen über den Zwischenfall im Atomkraftwerk Fukushima bekannt gegeben haben.

Unterschiedliche Ansichten bei den Athleten


Während Jan Frodeno bereits seine Teilnahme abgesagt hat, sind die australischen Stars der Serie noch zögerlich. Jan Frodenos Lebensgefährtin, die Olympiasiegerin Emma Snowsill, habe sich noch nicht endgültig entschieden, aber Vorjahres-Weltmeisterin Emma Moffatt und ihr Freund Brad Kahlefeldt haben volles Vertrauen in die ITU bekundet. Sie wollen laut australischen Medienberichten in Yokohama starten, schließlich geht es um die Olympiaqualifikation.

Bei der ITU selbst scheint man gespaltener Meinung zu sein. Auf der einen Seite sei man zunächst um die Sicherheit der Athleten besorgt. Doch die sei nach derzeitiger Einschätzung nicht gefährdet, so eine Verbandssprecherin. Auf der anderen Seite will man mit der Durchführung des Triathlons den leidgeprüften Menschen in Japan wieder ein Stückchen Normalität geben. Sollte sich die Lage in Japan nicht doch noch zuspitzen, bleibt es wohl dabei: The games must go on.

Was meinst Du dazu? Sollte die ITU die Bedenken einiger Athleten ernster nehmen und Yokohama absagen? Schreib uns Deine Meinung als Kommentar.

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