Der Beko BBL Allstar Day – Show, Spaß und Sport shutterstock.com/CMUPicture

Der Beko BBL Allstar Day – Show, Spaß und Sport

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Der Beko BBL Allstar Day 2011 in Trier war vollgepackt mit Unterhaltung. Jacob Burtschi war bester Distanzschütze, Amateur Salu Tadi aus Rosenheim rockte den Dunking Contest, Philipp Neumann wurde zum NBBL-MVP gekürt und beim Allstar-Spiel gab es viel Show und eine dicke Überraschung.

Zum 23. Mal trafen sich die besten und beliebtesten Spieler der Basketball-Bundesliga zum alljährlichen Entertainment-Vergnügen.

Der Beko BBL Allstar Day 2011, der erstmals überhaupt in Trier stattfand, war eine tolle Veranstaltung für jung und alt, mit viel Show und einem ganz großen Highlight: Der Amateur Salu Benjamin Tadi verzückte bei den Offenen Deutschen Dunking-Meisterschaft die Konkurrenz und das Publikum gleichermaßen.

Trotz seiner Körpergröße von etwa 1,85 Meter benötigte der 22-jährige „Flugathlet“ mit Abstand die wenigsten Versuche aller Protagonisten. Deren Show-Einlagen waren jedoch nicht minder spektakulär in ihren Ansätzen, die Durchführung wirkte aber großteils altbacken und übermäßig krachend.

Vor allem Quantez Robertson war der Spaß bei der Veranstaltung deutlich anzumerken. Gemeinsam mit Teamkollege Jimmy McKinney probierte er immer wieder einen Dunk, dessen Vorlage über die Seite des Bretts kam.
Ebenso sorgte Torrell Martin, der im Allstar Game 19 unglaublich sehenswerte Punkte erzielte, für Raunen in der mit 5.738 Zuschauern gefüllten Arena: Eisbären-Buddy Philipp Schwethelm kleidete den Überflieger nicht nur mit seinem Trainingsdress der Nationalmannschaft ein, sondern legte auch einen Pass aus der eigenen Hälfte vor, den Martin mit aller Wucht im Korb unterbrachte.

Die kraftvollen Druckhandkorbleger über Ringniveau bekamen jedoch vom Amateur Tadi eine neue Bedeutung verliehen. In bester Nate-Robinson-Manier flog er den einhändigen Windmill ein, übersprang Hagens Mark Dorris oder segelte über die Maskottchen hinweg. Beim Sieg-Dunk über seine eigenen Homies rasteten die Zuschauer dann total aus.

Wo sich aber Glanzlicher nahtlos aneinander reihen, muss es auch Schatten geben. Die Diskussion, ob das Format Nord gegen Süd wirklich angebracht sei, machte ebenso die Runde wie fragwürdige Entscheidung des Wertvollsten Spielers des Allstar-Spiels.

Die offensiv geführte Partie, deren Teams zum 20. Mal nach geographischen Gesichtspunkten eingeteilt wurden, war in der ersten Halbzeit ein ständiges Auf und Ab. Beide Mannschaften verteidigten wie üblich bei solchen Events - nämlich kaum bis gar nicht -, sodass zum Seitenwechsel bereits 120 Zähler auf der Anzeigetafel standen (57:63 für Team Nord).

In den zweiten zwanzig Minuten erspielten sich die Nordlichter mit 29:10 im dritten Abschnitt ein entscheidendes Polster, sodass auch ein letztes Aufbäumen der Südauswahl in den letzten Spielminuten den Sieg nicht mehr gefährden konnte.

Am Ende hieß es 104:114 für den von Stefan Koch gecoachten Norden, bei dem neben Martin (19 P) auch der MVP von 2009, Darren Fenn (14 P, 5 R), in gewohnt lässiger Manier die Reuse füllte. Im Süden stach neben Lokalmatador Philip Zwiener (15 P, 4 R) und Ulms Nationalspieler Robin Benzing (9 P, 6 R) das Bamberger Duo Tibor Pleiß (13 P, 14 R) und "Jeff-Gibbs-Klon" Kyle Hines hervor.

Hines' Kreativität bei den Dunkings außer Acht gelassen, sorgte er mehrfach für Begeisterungsstürme auf den Rängen und wurde mit 15 Zählern und vier Rebounds zum wertvollsten Spieler der Begegnung gewählt. Die Entscheidung fiel durch die Fans, die über Facebook und per SMS ihren Favoriten bestimmten.

Sicherlich hat diese Art der Wahl ihre Vorteile, doch dass der MVP weder aus der Siegermannschaft noch als Topscorer hervorstach, sollte bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden. Zumindest sollte künftig der führende Spieler der Siegestruppe gekürt werden. Die Fans hatten immerhin schon bei der Wahl der Startformationen ihre Finger im Spiel. Im Spiel sollte der Allstar ausgezeichnet werden, der dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt hat. Das war vor allem Martin, der nicht nur punktete, wenn es wichtig war, sondern dies vor allem auf höchst ansehnliche Art und Weise tat.

Wesentlich dominanter präsentierte sich Philipp Neumann beim Duell der besten U19-Akteure der Nation. Der 2,06 Meter große Center führte im NBBL Rookie Spiel den Süden mit 18 Punkten und acht Rebounds zum 64:59-Sieg und wurde anschließend völlig verdient zum MVP ernannt.

"Es ist natürlich eine schöne Geste, über die ich mich sehr freue", sagte der Güßbacher Spieler nach seiner Auszeichnung. "Noch wichtiger ist aber, dass wir mit der Süd-Auswahl heute erfolgreich waren. Es war ein hartes Stück Arbeit, denn der Norden hat uns gerade im Schlussviertel noch einmal richtig gefordert."

Im Dreipunktewettbewerb schoss sich Nationalspieler Philipp Schwethelm mit 18 Zählern aus der Vorrunde ins Finale. Dort jedoch traf der Bremerhavener nur für 14 Punkte und hatte gegen Casey Jacobsen (16 Punkte) und Hagens Scharfschütze Jacob Burtschi (18) das Nachsehen.

Die 2011er Version des Allstar Days war ein Aushängeschild für die positive Entwicklung der Beko BBL. Auch wenn der Wettbewerb bei einer solchen Veranstaltung zweitrangig ist, konnten die Zuschauer vom und für den Basketballsport begeistert werden. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, wie auch Bamberger Weltenbummler Casey Jacobsen im exklusiven Crossover-Interview bestätigte: "Seit meiner ersten Station in Deutschland im Jahr 2007 hat sich diese Liga wirklich verbessert, und das in nur vier Jahren. Wenn die Liga weiter wächst, sich weiter steigert, dann wird die BBL in fünf Jahren eine der Top-Ligen Europas sein, da habe ich keinen Zweifel."

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