Klettern im Hochseilgarten – Lenggries lockt auch im Sommer
- Derk Hoberg
Hochseilgärten liegen derzeit voll im Trend. Sie schießen beinahe wie Pilze aus dem Boden. Dabei kann man zwischen erlebnispädagogischen und touristischen Anlagen unterscheiden, die gerade in jüngster Vergangenheit immer beliebter werden.
Entstanden sind die Hochseilgärten Mitte der 60er Jahre. Vorher gab es schon einige Anlagen, die aus Übungszwecken für das Militär gebaut wurden, doch diese wollen wir hier getrost außer Acht lassen. Nach der Idee des Reformpädagogen Kurt Hahn, der Seilgärten als Element in einer von ihm gegründeten Schulform einsetzte, entwickelten sich die Parcours als zentrales Element von Outdoorseminaren in den USA.
Pädagogisch orientierte Seilgärten
In den erlebnispädagogischen Seilgärten liegt der Schwerpunkt auf Teamtraining und Persönlichkeitsentwicklung. Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Sozialverhalten und Problemlösung sollen gestärkt werden. In der Arbeit mit Jugendlichen wird am Selbstvertrauen der Jugendlichen gearbeitet und an der Überwindung persönlicher Ängste.
Es wird vor allem in Kleingruppen gearbeitet und Wert daraufgelegt, dass erlebnispädagogisch geschultes Personal vorhanden ist, um Erfolge zu erzielen. Unter anderem nehmen auch zahlreiche Bundesligavereine Hochseilgärten mittlerweile gerne in ihr Vorbereitungsprogramm für die Saison auf. Die Trainer sehen neben der Abwechslung zum Fußball vor allem den teambildenden Aspekt als vorteilhaft an.
Abenteuerparks und Kletterwälder
In den letzten Jahren entstanden viele Klettergärten, die eine eher touristische Konzeption haben. In diesen Parks müssen künstliche Hindernisse überwunden werden, so dass viele Bewegungsformen erforderlich sind. Hangeln, Rutschen, Balancieren und Klettern werden hier in einer Vielzahl von Übungen kombiniert.
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Der Hochseilgarten Isarwinkel in Lenggries beispielsweise, lockt mit einem Parcours aus insgesamt 90 Stationen, die sich in einer Höhe bis zu 15 Metern befinden. Die Hindernisse und Aufgaben, die zu bewältigen sind, bestehen aus Seilen, Balken, Reifen, Drahtseilen und Gondeln – in allen Schwierigkeitsgraden ist etwas dabei.
Die Aussicht auf das Karwendel und die oberbayrische Berglandschaft, die man von dem Parcours aus genießen kann, entlohnt für die anstrengenderen Übungen. Am meisten Action und Nervenkitzel bietet in Lenggries wohl der 800 Meter lange „Flying Fox“, in dem man mit 40 km/h durch die Baumwipfel saust. Der Ort Lenggries ist sonst eher durch das Skifahren und die alpinen Fahrerinnen Hilde Gerg, Martina Ertl und Annemarie Gerg bekannt, hat aber auch im Sommer so einiges zu bieten.
Besucht doch einfach mal selbst einen Hochseilgarten in Eurer Nähe und lotet Eure Grenzen aus. Auf einem Seil in 15 Metern Höhe kommt die Angst nämlich schneller als man denkt.
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